"Die Müllabfuhren hängen nach"

Namborn. "Wir finden dies skandalös!" Emanuel Nagel ist stinksauer. Der Namborner kann es einfach nicht begreifen, warum überall bei ihm im Ort die gelben Plastiksäcke liegen bleiben. Mittlerweile türmten sich die Mülltüten an den Straßenrändern. Denn seit Wochen schon werde nicht entsorgt, was Nagel nicht nachvollziehen kann

 Seit Wochen stapelt sich in Namborner Seitenstraßen der nicht abgeholte Müll. Foto: Emanuel Nagel

Seit Wochen stapelt sich in Namborner Seitenstraßen der nicht abgeholte Müll. Foto: Emanuel Nagel

Namborn. "Wir finden dies skandalös!" Emanuel Nagel ist stinksauer. Der Namborner kann es einfach nicht begreifen, warum überall bei ihm im Ort die gelben Plastiksäcke liegen bleiben. Mittlerweile türmten sich die Mülltüten an den Straßenrändern. Denn seit Wochen schon werde nicht entsorgt, was Nagel nicht nachvollziehen kann.Seiner Ansicht nach verschärfe sich die Lage zusehends. "Dadurch, dass die Säcke reißen, hinterlassen sie jetzt eine riesige Sauerei", schimpft Nagel. Seit 8. Dezember blicke er von seiner Haustür aus auf den Schmutz in seiner Straße.

Als ihm die ganze Sache zu bunt wurde, hat er sich bei der Entsorgungsfirma erkundigt, warum es nicht vorangehe. Die Antwort, die Nagel von einem Mitarbeiter erhalten habe: Das Unternehmen komme einfach nicht mit der Arbeit nach. Deswegen werde erst nach Neujahr geräumt. Der erboste Bewohner: "Es wurde mir gesagt, sie hätten keine Zeit, die Säcke abzuholen. Als ich ihnen mitteilte, dass die Säcke reißen, bekam ich zur Antwort: Dann packen Sie die eben neu." Eine Unverschämtheit, findet er.

Für die Müllabfuhr in der Gemeinde Namborn ist das Unternehmen Jakob Becker aus Mehlingen in Rheinland-Pfalz zuständig. Auf Anfrage bekommt die SZ folgende Erklärung für den Missstand: "Wir haben am 22. Dezember den Müll entsorgt. Allerdings war es nur möglich, durch die Hauptstraßen zu fahren." Damit versucht Marc Rusta zu beruhigen. Dem Assistenten der Geschäftsleitung ist also das Problem bekannt, sieht aber keine kurzfristige Lösung. In den Seitenstraßen sei es für seine Kollegen einfach nicht möglich gewesen, mit dem Müllauto durchzukommen. Schuld daran: "Manche Nebenstraßen waren nicht geräumt, durch die Schneehaufen und parkenden Autos war kein Durchkommen."

Beschwerden verärgerter Kunden landeten auch bei ihm, berichtet er. Rusta bemühe sich, ihnen die auch für Müllfahrer brenzlige Situation des Winterwetters mit glatten Straßen zu veranschaulichen. Dann ernte er überwiegend Verständnis. Es werde sogar jetzt probiert, nach und nach die liegen gebliebenen Säcke abzutransportieren. Das funktioniere aber nicht überall. Das betreffe beileibe nicht nur Namborn. Rusta: "In vielen Gemeinden hängen die Müllabfuhren nach, teilweise wurden sie auch eingestellt."

Unterdessen bestätigt der Entsorgungsverband Saar (EVS), dem die meisten Kommunen im Land angehören, Probleme mit dem Mülltransport. Ein EVS-Sprecher empfiehlt betroffenen Bürgern: Restmüll, der nicht mehr in graue Tonnen passt, in Abfallsäcken neben die Tonne zu stellen. Bioabfälle sollen in Kartons aufbewahrt werden. Diese sollen zum nächsten Termin neben der Tonne platziert sein. Das werde Verbraucher nichts zusätzlich kosten, versichert er.

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