Bernd Nötzel hat noch lange nicht genug

Namborn. Wie oft er genau in einem Pflichtspiel auf dem Fußballplatz stand, das weiß Bernd Nötzel gar nicht. "Es dürften aber so 1000 Spiele gewesen sein", erklärt der in Namborn mit seiner Lebenspartnerin Marietta und seiner Tochter Ilvy wohnende Sonderschul-Pädagoge. Mit 47 Jahren ist Nötzel immer noch ein Leistungsträger seiner Mannschaft, der SG Peterberg

 Fußball ist sein Leben: Bernd Nötzel (vorne) bejubelt im Trikot des FSV Sitzerath mit Kevin Schmitt ein Tor. Bis er 50 ist, will der 47-Jährige noch auf dem Platz stehen. Foto: TAF

Fußball ist sein Leben: Bernd Nötzel (vorne) bejubelt im Trikot des FSV Sitzerath mit Kevin Schmitt ein Tor. Bis er 50 ist, will der 47-Jährige noch auf dem Platz stehen. Foto: TAF

Namborn. Wie oft er genau in einem Pflichtspiel auf dem Fußballplatz stand, das weiß Bernd Nötzel gar nicht. "Es dürften aber so 1000 Spiele gewesen sein", erklärt der in Namborn mit seiner Lebenspartnerin Marietta und seiner Tochter Ilvy wohnende Sonderschul-Pädagoge. Mit 47 Jahren ist Nötzel immer noch ein Leistungsträger seiner Mannschaft, der SG Peterberg. Aber nicht bei der Alten-Herren-Mannschaft, sondern in der ersten Mannschaft der Spielgemeinschaft in der Bezirksliga St. Wendel. Dort misst sich Nötzel mit Gegenspielern, die teilweise fast 30 Jahre jünger sind als er.Die Gegenspieler sind auch oft ein gutes Stück schneller als Nötzel, aber das versucht der Fußball-Oldie, mit seiner Erfahrung und seinem Stellungsspiel zu kompensieren. "Ich muss mich einfach bewegen, das ist Psycho-Hygiene für mich", erklärt Nötzel warum er noch nicht daran denkt, die Schuhe an den Nagel zu hängen. Ein Karriereende hat der Mittelfeldspieler erst in drei Jahren geplant. "Ich will spielen, bis ich 50 bin", sagt Nötzel. Ob er diesen Plan tatsächlich in die Tat umsetzt, weiß der ehemalige Oberliga-Akteur aber noch nicht genau. "Ich müsste dafür gesund bleiben, denn Verletzungen stecke ich nicht mehr gut weg", erklärt der 47-Jährige: "Und ich spiele auch nur weiter, so lange ich mit mir selbst zufrieden bin."

Wenn er einmal seine Karriere beendet, kann der Lehrer auf eine bewegte Laufbahn zurückblicken. Nötzel, der aus Baden-Württemberg stammt, machte als 18-Jähriger seine ersten Spiele im Aktivenbereich für den FV Weinheim. Jenen Club, der 1990 den FC Bayern München aus dem DFB-Pokal warf. Doch da spielte Nötzel nicht mehr dort. Mitte der achtziger Jahre wechselte er zum SV Schwetzingen, mit dem er in die Oberliga - die damals dritthöchste Spielklasse - aufstieg. Danach folgte ein Gastspiel beim VfR Mannheim (ebenfalls Oberliga). Nach Abschluss seines Studiums fand Nötzel eine Anstellung im Saarland. Und so suchte er auch hier einen Verein. "Ich hatte denselben Versicherungsvertreter wie Andreas Kerber, der damals Trainer in Überherrn war. Der hat da scheinbar irgendwie meine Nummer weitergegeben", erinnert sich Nötzel lachend. So kam Nötzel zur SSV Überherrn. Mit den Gelb-Schwarzen stieg er in die Oberliga auf - und zwei Jahre später wieder ab. Nötzel ging danach zum SV Wallerfangen, ehe er eine Stelle als Spielertrainer beim VfB Altland antrat. Von dort ging es Anfang des Jahrtausends kurz zum SV Weiskirchen, dann wieder zurück nach Altland.

Es folgte ein kurioses Kapitel in Nötzels Laufbahn. 2006 hatte Oberligist SV Hasborn mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Deshalb fragte der Verein bei dem Mittelfeldspieler an, ob er sich vorstellen könnte, die letzten Saisonspiele im Kampf um den Ligaverbleib mitzuhelfen. Nötzel sagte zu und lief mit 42 noch einmal in der Oberliga auf. "Eine schöne Erfahrung", sagt er. Nach zwei weiteren Stationen bei der SG Neunkirchen-Selbach und dem FSV Sitzerath ist er jetzt bei der SG Peterberg gelandet. "Mir gefällt es gut, wir stehen überraschend gut da. Ich kann mir vorstellen, auch nächste Saison dort zu bleiben", sagt er. sem

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