Schadstoffe im Boden Altdeponien im St. Wendeler Land: Wo unter der Erde jahrzehntealter Müll verrottet

St Wendel · Abfall wird getrennt und weitestmöglich recycelt. Das war nicht immer so. An zahlreichen Orten in St. Wendel lauert unter dünner Erde dick der Müll. Welche Gefahren von den Altdeponien ausgehen und wie in Zukunft mit ihnen umgegangen werden soll, haben wir beim Ministerium nachgefragt.

 Früher wurde jeglicher Müll einfach auf eine der zahllosen Deponien gekippt. Heute wird Abfall getrennt und so weit wie möglich recycelt, der Restmüll wird verbrannt.

Früher wurde jeglicher Müll einfach auf eine der zahllosen Deponien gekippt. Heute wird Abfall getrennt und so weit wie möglich recycelt, der Restmüll wird verbrannt.

Foto: nos

Die Tonnen waren rund und aus Metall. Und ihr Inhalt landete auf der Kippe gleich um die Ecke. Umweltschutz, Mülltrennung, Recycling? So etwas gab es im Nachkriegsdeutschland nicht. Auf den Müllkippen des Wirtschaftswunderlandes endete schlicht und ergreifend alles, was nicht mehr gebraucht wurde: Waschmaschinen und Hausmüll, Gewerbe-Abfälle, Bauschutt, ganze Autos und Tier-Kadaver – Siedlungsabfälle eben. Asbest? Giftstoffe? Altöl? Lösungsmittel? Möglich. Niemand weiß das so genau. Und alles ist noch da. Ein paar Meter unter der Erdoberfläche schlummern hunderte Kubikmeter mehr oder weniger stark verrotteten Abfalls. An mindestens zehn Orten im Landkreis St. Wendel ist das so – doch wahrscheinlich gibt es einige Kippen mehr. Denn neben den zehn offiziellen Müllhalden gab es über den ganzen Landkreis verteilt kleinere Mulden, die mit Unrat und Abfall aufgefüllt wurden. So handhabten das die Menschen seinerzeit landauf landab.