Mögliche Probleme: Smog und Luftfeuchtigkeit

Informationen zum aktuellen Stand der Dinge vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking gab es am Dienstagabend aus erster Hand. Dr. Klaus Steinbach, Ärztlicher Direktor der Hochwald-Kliniken Weiskirchen und früherer Präsident des nationalen Olympischen Komitees, ist Mitglied der medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC)

Informationen zum aktuellen Stand der Dinge vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking gab es am Dienstagabend aus erster Hand. Dr. Klaus Steinbach, Ärztlicher Direktor der Hochwald-Kliniken Weiskirchen und früherer Präsident des nationalen Olympischen Komitees, ist Mitglied der medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Steinbach sprach im Berufsbildungszentrum Hochwald in Nunkirchen über seine Eindrücke in Peking. Um es vorweg zu nehmen: Menschenrechte oder Doping waren keine Themen. Jeweils sieben Jahre vorher werden die Spiele vergeben. Das IOC hat dabei die Zahl der Sportler auf 10 500 limitiert. Die kommen aus 205 Ländern in fünf Kontinenten. Jedes Mitgliedsland muss eine Mannschaft mit wenigstens sechs Teilnehmern entsenden, notfalls auf Kosten des IOC. In 28 Sportarten wird in 302 Wettbewerben um 931 Medaillen gekämpft. Darüber werden 25 000 akkreditierte Journalisten bereichten.Die Eröffnungsfeier ist am 8.8.08 um 8.08 Uhr in Peking. Die "8" ist eine Glückszahl der Chinesen. Insgesamt gibt es 37 Wettkampfstätten, 31 davon in Peking. Hinzu kommen 76 Trainingsstätten. "Die spätere Nutzung dieser Anlagen ist in Peking mit 15 Millionen Einwohnern und 15 Millionen Wanderarbeitern kein Problem", sagt Steinbach. 42 Test-Events haben bereits stattgefunden.Die olympischen Städte liegen bis zu 1500 Kilometer von Peking entfernt. Beispiel: Die Reiter sind wegen der komplizierten Quarantäne-Bestimmungen in Hongkong stationiert. Von sonstwo dürften sie ihre Pferde nicht mehr mit nach Hause nehmen. Das Springreiter-Stadion wurde im Hockey-Club Hongkong gebaut, die Geländeritte erfolgen im Golfclub Hongkong. Die Durchschnittstemperaturen werden dann bei 30 Grad liegen. Eine Herausforderung könne die hohe Luftfeuchtigkeit werden, sagt Steinbach. Die Chinesen hätten versprochen: "Es wird keinen Regen geben!" Die Smog-Werte seien vier Mal so hoch wie europäische Höchstwerte. Auch das wollen sie hinkriegen. Die Schwerindustrie werde herunter gefahren, und nur jedes zweite Auto dürfe fahren. Ob dennoch ein Wettkampf abgesagt werden muss, darüber entscheidet unter anderem Dr. Steinbach. Jede der vier Universitäten in Peking erhalte mindestens zwei neue große Sportstätten. Trotz aller Bedenken im Vorfeld: "Es ist alles fertig", sagt Steinbach, "teilweise mit sensationeller Architektur." Das olympische Dorf sei eines der schönsten bislang, viele Appartements seien bereits verkauft.Zum Sport selbst: "Der Medaillenspiegel ist den Athleten wurscht", sagt Steinbach. "Jeder Einzelne will gewinnen." Weil man Erfolge sehen wolle, müsse jeder deutsche Athlet zumindest Endkampf-Chancen haben. Steinbach: "Wir nehmen keine Touristen mit." "Die spätere Nutzung der Anlagen ist in Peking kein Problem." Dr. Klaus Steinbach

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