mg-fs-bbz-teil1"Sorge der Zukunft heißt Übergewicht und Bewegungsmangel"

Für Kunden und Freunde haben die Sparkasse Merzig-Wadern und das Berufsbildungszentrum (BBZ) Hochwald am Dienstag einen äußerst informativen Vortragsabend veranstaltet. Referent im Foyer des BBZ war Dr. Klaus Steinbach. Er sprach über "Körperliche und seelische Fitness durch Sport"

Für Kunden und Freunde haben die Sparkasse Merzig-Wadern und das Berufsbildungszentrum (BBZ) Hochwald am Dienstag einen äußerst informativen Vortragsabend veranstaltet. Referent im Foyer des BBZ war Dr. Klaus Steinbach. Er sprach über "Körperliche und seelische Fitness durch Sport". Sein zweites Referat befasste sich mit der "Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking". Beide Vorträge waren mit ausgezeichnetem Bildmaterial untermauert. Die anschließende Diskussionsrunde wurde von SZ-Regionalleiter Mathias Winters geleitet. Steinbachs Referenten-Honorar in nicht genannter Höhe wurde von der Sparkasse Merzig-Wadern getragen und geht als Spende an die Joachim-Deckarm-Stiftung.BBZ-Schulleiter Gerd Barbian war "überwältigt" von der Resonanz auf seine Einladung. Im vollbesetzten Foyer des BBZ zeigte sich viel Prominenz aus Wirtschaft und Politik, aber auch Barbians Schulkamerad Joachim Deckarm, 1978 Handball-Weltmeister und schwerstbeschädigt seit seinem Sportunfall ein Jahr später. Deckarm war mit seiner Mutter Ruth erschienen. "In der Bewältigung seiner Probleme ist Joachim ein Vorbild", sagte Barbian.Sparkassenchef Siegfried Eckert nutzte den Abend für eine umfangreiche Darstellung seines Hauses nach 150 Jahren Erfolgsgeschichte. "In den nächsten zwei Jahren gibt es keine Diskussion über Schließungen von Geschäftsstellen", versprach Eckert. "Wir sind auf dem Weg von einer so genannten Ordnungsbank zur Kundenbank." Sein Haus zeige sich stets großzügig, wenn es um die Unterstützung von Sport und Kultur gehe, sagte Eckert. "30 Prozent aller Spenden saarländischer Sparkassen kommen von der Sparkasse Merzig-Wadern."Das bestätigte auch Dr. Steinbach: "Die Sparkasse ist einer der größten Sportförderer im Saarland." Seine Mission an diesem Abend sei, Menschen zu motivieren, zu "körperlicher und geistiger Fitness durch Sport". Marathon-Läuferin Grete Waitz habe Sport als Wunderwaffe gegen Bewegungsmangelkrankheiten bezeichnet. Zehntausend Schritte solle ein junger Mensch am Tag machen, sagte Steinbach. Untersuchungen zeigten hingegen, dass es Schüler mal gerade auf 2000 Schritte bringen. Ausdauer, Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit - all dies bleibe bei der heutigen Lebensführung auf der Strecke. Ein Industriearbeiter strenge sich heute nicht mehr an als ein Büromensch. "Jeder kam als Gummibärchen zur Welt. Bei der Einschulung sind wir schon strack", meinte Steinbach auf Saarländisch. Fit bleiben lohne sich. Lebensziel sei es, jung zu sterben - und zwar so spät wie möglich." Steinbachs Zuhörer erlebten einen spannenden Abend voller feinem Humor, gelegentlich gewürzt mit einer Prise Ironie. Der frühere Chef de Mission und Mannschaftsarzt vieler Sportler zeigte aber auch, wie es geht. "Zwei Stunden Training in der Woche reichen völlig aus. Drei bis vier Mal 30 Minuten bei einer Pulsfrequenz von 65 bis 85 Prozent der maximalen Herzleistung." Eine einfache Pulsuhr sei dabei ratsam. "Wir sind hier in einer Schule", hielt Winters fest. "Was ist aus dem Aufschrei nach mehr Schulsport geworden?" Steinbachs Antwort hierauf war eher ernüchternd: "In erster Linie sind die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Es gibt aber zu wenig Schulsport. Die Privatschulen haben das erkannt. Unsere Sorge der Zukunft heißt Übergewicht und Bewegungsmangel. Das muss man den Schülern ins Stammbuch schreiben!" Die Meinung vieler Zuhörer und das Fazit von Winters: "Steinbachs Vorträge waren humoriger als das Kabarett nach den EM-Übertragungen." fs "10 000 Schritte soll ein junger Mensch am Tag machen."Dr. Klaus Steinbach

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