Mehrheitswahl in Werschweiler

Werschweiler. Die Wahl des Ortsrates in Weschweiler am 7. Juni ist etwas Besonderes. Die rund 400 Werschweiler Wahlberechtigten können sich nicht, wie das in der Vergangenheit immer war, für eine Parteiliste entscheiden, sie wählen einzelne Personen. Denn in Werschweiler gibt es für den Ortsrat erstmals nur eine Liste, die der "Parteiübergreifenden Wählergruppe Werschweiler"

Werschweiler. Die Wahl des Ortsrates in Weschweiler am 7. Juni ist etwas Besonderes. Die rund 400 Werschweiler Wahlberechtigten können sich nicht, wie das in der Vergangenheit immer war, für eine Parteiliste entscheiden, sie wählen einzelne Personen. Denn in Werschweiler gibt es für den Ortsrat erstmals nur eine Liste, die der "Parteiübergreifenden Wählergruppe Werschweiler". Und das bedeutet, wie der Leiter des St. Wendeler Wahlamtes, Udo Ritter, erläutert, die Ortsratswahl richtet sich nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl.Die Werschweiler können doppelte so viele Stimmen vergeben, wie der Ortsrat Mitglieder hat, also 18. Eine Untergrenze gibt es nicht. Für jeden Bewerber kann nur eine Stimme vergeben werden. Die Bewerberliste auf dem Stimmzettel können die Wähler um eigene Vorschläge bis auf insgesamt 18 Personen erweitern. Sie können vorgeschlagene Bewerber von den Liste streichen und andere hinzufügen. Gewählt in den Ortsrat sind die neun Bewerber mit den meisten Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. Für Werschweiler das Beste herauszuholen, das sei seit Jahren das gemeinsame Ziel der beiden Fraktionen im Ortsrat, erklärten Karin Schönwald, Ortsvorsteherin und SPD-Mitglied, und Mike Recktenwald, Ortsrats- und CDU-Mitglied, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Zudem sei es in dem kleinen Ort immer schwieriger geworden, Kandidaten für die Listen der Parteien zu finden. Von da sei es dann kein weiter Weg zu einen parteiübergreifenden Liste mehr gewesen. Die 900-Jahrfeier des Dorfes vor fast genau einem Jahr habe dann den Ausschlag gegeben. "Alle haben mitgemacht. Parteigrenzen haben keine Rolle gespielt", erinnert sich Schönwald gerne zurück. Damals sei der Entschluss gereift, eine parteiübergreifende Liste für den Ortsrat aufzustellen. Die Idee sei im Dorf auf viel Zustimmung gestoßen, erzählt Recktenwald. Besonders froh ist Recktenwald, dass sich so viele Werschweiler, die nie auf einer Parteiliste aufgetaucht wären, bereitgefunden haben, mitzumachen.In einer Bürgerversammlung, "die Einladungen gingen in jeden Haushalt", wurden dann aus der Mitte der Anwesenden die Kandidaten für Liste der Wählergruppe gewählt. Beide, Schönwald und Recktenwald, waren erstaunt, wie groß die Bereitschaft war mitzumachen. Der neue Ortsrat wird anders aussehen, als der bisherige, das lasse die Liste erwarten, auf der vier Frauen und zehn Männer stehen. Das Alter der Bewerber reicht von Ende 20 bis Ende 50. Auf der Liste, das betonten Schönwald und Recktenwald, gebe es keinen Spitzenkandidaten und auch die Reihenfolge sei keine Wertung."Einen so großen Einfluss auf die Zusammensetzung des Ortsrates wie diesmal, haben die Werschweiler noch nie gehabt", sagt Recktenwald. "Ein guter Grund vom Wahlrecht Gebrauch zu machen", fügt Schönwald hinzu.

HintergrundSo wählen die Werschweiler den Ortsrat: Stimmzettel ohne zu Kennzeichnen falten und in die Urne stecken. Auf dem Stimmzettel, 14 Namen sind angegeben, die Personen streichen, die man nicht wählen will. Den Stimmzettel um wählbare Personen bis zur Gesamtzahl 18 erweitern. Auf dem Stimmzettel vorgeschlagene Personen streichen und neue bis zur Gesamtzahl 18 hinzufügen. Stimmzettel komplett streichen.Wählbar für den Ortsrat sind alle über 18-jährigen Wahlberechtigten, die zum Zeitpunkt der Wahl in Werschweiler wohnen und seit mindestens sechs Monaten in der Kreisstadt wohnen und die bürgerlichen Ehrenrechte besitzen. ddt

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