"Zukunft heißt wollen"

Marpingen. "Nun muss sich zeigen, was die Schule uns vermittelt hat und ob uns das alles auch hilft." So begann die Schülerin Julia Ames ihre Abschlussrede in der Aula der Marpinger Gesamtschule. An den ersten Tag an dieser Schule erinnerte sie sich noch sehr genau, ebenso an viele andere Ereignisse in den fünf Jahren Gesamtschule

Marpingen. "Nun muss sich zeigen, was die Schule uns vermittelt hat und ob uns das alles auch hilft." So begann die Schülerin Julia Ames ihre Abschlussrede in der Aula der Marpinger Gesamtschule. An den ersten Tag an dieser Schule erinnerte sie sich noch sehr genau, ebenso an viele andere Ereignisse in den fünf Jahren Gesamtschule. "Wir waren eine gute Gemeinschaft und haben viele Freundschaften geknüpft."Dass alle 140 Schülerinnen und Schüler den Hauptschulabschluss geschafft haben, fand Schulleiter Edmund Hinsberger bemerkenswert. Vor allem deshalb, weil im Saarland acht bis zehn Prozent der Jugendlichen das nicht packen. "Wir haben bewusst mit dem Instrument des so genannten Rückkehrplanes, das heißt, mit der Hilfe bei den Hausaufgaben im Nachmittagsbereich gegengesteuert", sieht Hinsberger den Grund für dieses gute Ergebnis. Die Feier in der Schule war nur für 29 Schüler ein wirklicher Abschied von "ihrer" Schule, weil sie in die Berufsausbildung gehen oder eine Fachschule besuchen wollen. 111 haben einen so guten Hauptschulabschluss gemacht, dass sie weiterhin die Marpinger Bildungseinrichtung besuchen dürfen und nun die Mittlere Reife anstreben. Mit zwei Zitaten schickte Edmund Hinsberger die jungen Menschen auf ihren weiteren Weg. Das eine stammt von dem norwegischen Schriftsteller Henrik Ibsen, der gesagt hat: "Dass du nicht kannst, wird dir verziehen, doch nimmermehr, dass du nicht willst." Und von dem australischen Schriftsteller Patrick White ist der Ausspruch überliefert: "Deine Zukunft ist, wozu du sie machen willst. Zukunft heißt wollen."

Schulelternsprecher Horst Kipper-Woll bemerkte: "Jeder Abschluss öffnet euch eine Tür zu einem Raum. Ihr könnt euch in diesem Raum ausruhen, umsehen und einrichten, um irgendwann eine der Türen am anderen Ende des Raumes zu öffnen und weiterzugehen. Auch Ehrungen wurden an diesem Abend ausgesprochen. Für den besten Abschluss beziehungsweise für gute Leistungen wurden Carina Bergmann (9b), Julia Ames (9a) und Sarah Hewer (9d) ausgezeichnet, für ihre positive Entwicklung René Ledig (9c) und Kevin Müller (9e), für soziales Engagement Jaqueline Schumacher (9c). Geehrt wurden auch die beiden Techniker Jens Hoffmann und Friedrich Prowald, die bei drei Abschlussfeiern an den Pulten saßen. Die Klasse 9b sang bei der Feier das Eröffnungslied und verließ mit spritzenden Wunderkerzen die Bühne. Vier Schülerinnen der Klasse 9e trugen "What a feeling" vor. René Ledig präsentierte großartig sein Schlagzeug und eine Tanzgruppe begeisterte die vielen Gäste.

Was kommt jetzt?

Auf einen Blick

Die Hauptschüler, die die Gesamtschule Marpingen verlassen: Julia Ames, Michaela Andler, Carina Bergmann, Diana Busch, Lisa Dupré, Marius Flauss, Sebastian Floch, Jasmine Glatz, Celine Gross, Christina Herz, Sarah Hewer, Annika Kirsch, Vanessa Klos, Anna Kossowski, Max Krutsch, René Ledig, Tobias Leschhorn, Daniel Löber, Stefan Marx, Verena Migge, Kevin Müller, Steffen Müller, Angela Profeta, Benjamin Schmitt, Jaqueline Schumacher, Mirko Sträßer, Andreas Wagner, Alexandra Zimmer, Anjuli Zimmer. gtr

Vier Jahre Grundschule, fünf Jahre Gesamtschule, jetzt den Abschluss in der Tasche. Was dann? Die SZ fragte bei vier Schülern nach. Carina Bergmann aus Urweiler: "Ich will das Sozialpflegerische Berufsbildungszentrum St. Wendel besuchen und Kindergärtnerin oder Hebamme werden." Steffen Müller aus Urexweiler: "Auf jeden Fall einen Handwerksberuf erlernen, vielleicht Mechatroniker oder Fahrzeuglackierer. Vorher gehe ich zwei Jahre in das Technisch-Gewerbliche Berufsbildungszentrum." Mirko Sträßer aus Marpingen: "Ich bin mir noch nicht klar. Vielleicht mache ich etwas mit Elektronik." Réne Ledig aus Berschweiler: "Ich mache eine Lehre als Koch und habe im Parkhotel in Dirmingen schon eine Stelle." gtr