Vorbildliche Feinarbeit am Pult

Marpingen · Gut besucht war das Konzert des Kammerchors Schaumberg unter Leitung von Kantor Christian Holz in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Marpingen. Im Kontext von Allerheiligen und Allerseelen stand eine vorzügliche Wiedergabe des berühmten Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart.

 Das Mozart-Requiem begeisterte die Zuhörer in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Foto: B&K

Das Mozart-Requiem begeisterte die Zuhörer in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Foto: B&K

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Sehr sinnvoll waren dem Requiem, das der Kammerchor Schaumberg in der Marpinger Pfarrkirche aufführte, zwei Begräbnismusiken von Johann Sebastian Bach vorangestellt: die Motetten "Komm, Jesu, komm" und "Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf" für zwei vierstimmige Chöre. Die 30 Sängerinnen und Sänger, gut besetzt, brachten durch langjährige Schulung alle Voraussetzungen mit, um diese Werke stimmlich ausgewogen, elegant koloriert und dynamisch differenziert wiederzugeben. Unterstützt wurden sie dabei auch noch durch acht höchst kompetente Streicher der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.

Das Orchester, um Trompeten, Posaunen und tiefe Holzbläser erweitert, bot ebenso exzellente Kammermusik bei Mozarts Requiem. Die lateinischen Gesänge der Totenmesse sind eine reichhaltige Vorlage zur Entfaltung gegensätzlicher Stimmungen und Affekte, und Dirigent Holz hatte vorbildliche Feinarbeit geleistet, wenn das Flehen um Gnade ebenso überzeugend wie die bedrohlichen Gesten des Jüngsten Gerichts (Dies irae - Tag des Zornes) umgesetzt wurden. Die fugierten Teile fielen dem Chor erwartungsgemäß sehr leicht, auch seine Deklamation war meisterlich und wird wie die stets kontrollierte Lautstärke der großen Melodiebögen in Erinnerung bleiben. Das Solistenensemble stand darin dem Chor nicht nach: Jessica Quinten, Isabel Meiser, Manuel Horras und Dominic Kron agierten sensibel als Quartett und gefielen als Einzelne mit wohltimbriertem Sopran, hochqualifizierter Mezzostimme, metallischem Tenor und tragendem Bass. Christian Holz dirigierte inspirierend und souverän.

Als Dank für den anhaltenden Beifall hörte man - passend zum Anfang - den mit seinen schmeichelnden Streicherfiguren bekannten Choral von Johann Sebastian Bach "Wohl mir, dass ich Jesum habe" aus Kantate 147.

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