Austausch Schüleraustausch fördert Gemeinsamkeiten

Marpingen · (red) Die Stratégie France geht in die zweite Runde. Im Dezember standen drei Tage für Marpinger Schüler ganz im Zeichen des deutsch-französischen Austausches. Nach einer zweitägigen Exkursion des Politikkurses der Stufe 12 zu den Partnerschülern im elsässischen Barr und zum Europäischen Parlament in Straßburg waren 40 französische Jungen und Mädchen aus dem lothringischen Rohrbach in Marpingen zu Gast.

 Die Schülergruppe aus Rohrbach in Lothringen im Rahmen des deutsch-französischen Austauschs zu Besuch in Marpingen.

Die Schülergruppe aus Rohrbach in Lothringen im Rahmen des deutsch-französischen Austauschs zu Besuch in Marpingen.

Foto: Markus Mörsdorf

Seit 2016 besteht die Partnerschaft mit dem Oberstufengymnasium Schuré in Barr. Schüler der Politikkurse beider Schulen haben jeweils zweimal im Schuljahr die Möglichkeit, sich bei politischen Exkursionen kennenzulernen und gemeinsam über die deutsch-französische wie europäische Politik in beiden Sprachen zu diskutieren.

Im aktuellen Schuljahr steht die Europäische Union im Mittelpunkt. Der gemeinsame Besuch in Straßburg wurde eingeleitet mit einem bilingualen Rollenspiel zur europäischen Geschichte und Geographie. Spannend und kommunikativ organisiert vom Team des „Lieu d’Europe“ in Straßburg war schnell das Eis gebrochen. „Trotz der schulischen Sprachkenntnisse ist doch bei vielen eine Barriere da, ob von elsässischer oder deutscher Seite. Doch das gemeinsame Spielen, Koordinieren und Absprechen ließ diese schnell zusammenbrechen und wir hatten viel Spaß miteinander“, erklären Bahzet Poyraz und Nicolas Planta.

Die bilinguale Moderation, nicht nur des Planspiels, sondern auch der Führung und der Diskussion im Europäischen Parlament, ermöglichte eine rege Teilnahme aller jungen Erwachsenen und machte das für alle erlebbar, was sich die saarländische Landesregierung auf ihre Fahnen schreibt: ein zweisprachiges Saarland, das selbstverständlich beide Sprachen, Deutsch und Französisch, anwendet, versteht und aktiv einsetzt. „Nach den beiden Tagen erschien es uns ganz selbstverständlich, dass wir immer alles, ob Informationen, Fragen und Antworten, in beiden Sprachen erhielten. Auch in den Familien, die uns aufnahmen, setzte sich diese Zweisprachigkeit fort“, berichten Bahzet und Nicolas. Die anderen 42 Teilnehmer im Alter zwischen 17 und 18 Jahren stimmen zu.

Besonders die Diskussion mit Jo Leinen, dem einladenden Abgeordneten des Europäischen Parlamentes aus dem Saarland, sowie der anschließende obligatorische Besuch auf der Tribüne des Plenarsaals und die Sprachenvielfalt im Parlament sind für Deutsche wie Franzosen bleibende Erinnerungen. Diese Fahrt ist als Einführung und Kennenlernen der Gruppe gedacht, die sich nun im März des kommenden Jahres zu einer einwöchigen Studienfahrt nach Brüssel wiederfinden wird. Dann stehen die Institutionen der EU in Brüssel auf dem Programm, das das Saarland sicherlich ein kleines Stück weiter Richtung Europa und der Öffnung hin nach Frankreich bringen wird.

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