Schüler kämpfen für Toleranz

Marpingen · Bei einem Spendenlauf der Gemeinschaftsschule Marpingen sind 4000 Euro zusammengekommen. Die Summe kommt dem Verein „Jindar“ zugute, der sich besonders für benachteiligte und schutzbedürftige Frauen einsetzt.

 Übergabe: Rauza Kurt (l.) und Projektpate Oku. Foto: Mörsdorf

Übergabe: Rauza Kurt (l.) und Projektpate Oku. Foto: Mörsdorf

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Die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" zu tragen, sei eine Verpflichtung, "sich immer wieder erneut für die Menschenrechte und gegen Intoleranz und Gewalt auszusprechen und zu engagieren ". Das haben Anne-Kathrin Metzinger und Johanna Recktenwald, Schülersprecherinnen der Gemeinschaftsschule Marpingen , der SZ mitgeteilt. Anlass ist die Übergabe eines Schecks über 4000 Euro. Damit will die Schule die Arbeit des Vereins Jindar unterstützen. Der Verein Jindar stellte mit seiner Gründung 2014 die Unterstützung und den Schutz jezidischer Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt seiner Arbeit, erweiterte in den folgenden Jahren sein Arbeitsfeld aber auf alle benachteiligten und schutzbedürftigen Frauen.

Zum Hintergrund: Die jezidische Religion ist eine um das Jahr 600 entstandene Glaubensrichtung. Beheimatet im Nahen Osten, stehen jezidische Gläubige gerade heute unter starkem Druck. Die Spannungen in der Türkei, der Krieg in Syrien und im Irak, der Auslöschungsfeldzug des IS gegen alle Andersgläubigen führt seit Jahren dazu, dass Jeziden ihre Heimat verlassen und in Europa Schutz suchen.

Den Kontakt zwischen der Schule und dem Verein hat Lehrer Jan Wagner hergestellt: "Es ist das Engagement für von Gewalt bedrohte Frauen in ihrer Heimat wie auch hier in Deutschland, das unsere Hochachtung und unsere Unterstützung verdient." Und so sahen es auch die Vertreter der Marpinger Schüler . So wurde am Tag der offenen Tür der Spendenscheck an Rauza Kurt und Emrah Gevin von Jindar übergeben. "Zusammengekommen ist die Summe beim Spendenlauf unserer Mitschüler, der regelmäßig kurz vor oder nach den Sommerferien durchgeführt wird", berichtete Anne-Kathrin.

Die 4000 Euro sollen nun den humanistischen Zielen von Jindar zugutekommen. "Ganz so", sagt Rauza Kurt, "wie sie unser Vorbild Xatûna Fexra, die jezidische Schutzpatronin der Schwangeren und Kinder, repräsentiert: Toleranz , Respekt und Gleichberechtigung ". Mit dem Geld solle Mädchen und Frauen geholfen werden, die unter Gewalt und Ausgrenzung leiden. Ein Teil fließe aber auch in die Öffentlichkeitsarbeit, da es Jindar als wichtige Aufgabe ansehe, über die Gewalt gegenüber Frauen, aber auch über die Bedrohung der jezidischen Kultur zu informieren und hierfür zu sensibilisieren.

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