Fußball Recktenwald kehrt zurück in die Heimat

Marpingen · Es ist der Transfer-Kracher in der Region: Torjäger Björn Recktenwald wechselt im Sommer vom Fußball-Oberligist Wiesbach zur SG Marpingen-Urexweiler.

In manchen Familien liegt das Fußballspielen einfach im Blut. Es gibt kaum ein besseres Beispiel im Landkreis dafür als die Recktenwalds in Marpingen. Nun ist die kickende Familie wieder vereint, mit Björn Recktenwald kehrt der letzte Abtrünnige im Sommer vom Oberligisten FC Hertha Wiesbach zum Heimatverein SG Marpingen-Urexweiler zurück. Dann kickt er wieder mit Bruder Sören (29) zusammen. Im Angriff wird er gemeinsam mit Cousin Maximilian (24) auf Torejagd gehen, dessen Vater Hardy seit Jahren als Vorsitzender des FC Hellas Marpingen tätig ist. Mit Abwehr-Ass Thomas „Reckte“ Recktenwald aus Urexweiler ist der Rückkehrer nicht verwandt. „Wir müssen mal Ahnenforschung betreiben, vielleicht gibt es in der Vergangenheit doch eine Linie“, scherzt Björns Vater Thomas Recktenwald, der als Spielausschussmitglied gemeinsam mit seinem Namensvetter die personellen Planungen für die nächste Spielrunde vorantreibt.

„Wir versuchen, frühere Spieler aus Marpingen und Urexweiler wieder zu uns zurückzuholen. Das bringt uns weiter, weil wir damit eine große Identifikation mit der SG und deren sportlichen Zielen erreichen“, erklärt Thomas Recktenwald. Für Sohnemann Björn, einst U17-Nationalmannspieler, sind es in erster Linie berufliche Gründe, das er mit dem Fußball nun kürzertreten will. „Ich habe mir einige Gedanken gemacht. Fußball hat bislang immer mein Leben bestimmt. Künftig möchte ich es spontaner erleben können, und neben dem Job auch einige andere Dinge mitbekommen“, erklärt der 26-jährige Polizeikommissar. Angebote bei einem neuen Verein zu kicken seien ihm genügend zugeflattert. „Das Gesamtpaket in Marpingen-Urexweiler hat gepasst. Es ist ein großer Anreiz für mich mit der Familie und mit Freunden von früher wieder zusammenzuspielen“, sagt Björn Recktenwald.

Er blicke nun gerne auf eine sagenhafte Zeit zurück. „Es waren tolle Erlebnisse. Die Ausbildung, die mir ein Verein wie Hoffenheim geboten hat, hat mich in mehr als drei Jahren sportlich und menschlich enorm weitergebracht. Ich bereue keine einzige Sekunde“, betont er. Im Juni 2009 war er gemeinsam mit dem Winterbacher Christian Lensch vom 1. FC Saarbrücken zur U17 des Bundesligisten TSG Hoffenheim gewechselt. Über die U19 der Kraichgauer kickte er im Regionalligateam unter anderem mit Niklas Süle (Bayern München), Davie Selke (Hertha BSC), Vincenzo Grifo (Borussia Mönchengladbach) sowie Kenan Karamann (Hannover 96) zusammen. Anschließend schloss er sich dem FC Homburg an und in den fünf Jahren beim FC Hertha Wiesbach wurde er zweimal Torschützenkönig der Oberliga.

Demnächst wird es für Björn Recktenwald familiärer, dabei ist ihm relativ egal ob er dann in der Verbands- oder Saarlandliga seine Tore schießt. Papa Thomas und sein künftiger Mitspieler „Reckte“ Recktenwald haben neben dem Königstransfer noch zwei weitere Ehemalige zum Spitzenreiter der Verbandsliga lotsen können. Defensiv-Akteur Manuel Lismann kommt vom Landesligisten SC Alsweiler und der im Abwehrbereich variabel einsetzbare Fabian Weis wechselt vom Verbandsligisten VfL Primstal II zurück zur SG. „Die Vertragsverlängerung mit Trainer Oliver Braue war unsere wichtigste Personalie“, stellt Thomas Recktenwald klar.

Unter Braues Regie ist der Aufsteiger in der Verbandsliga gleich wieder an die Tabellenspitze marschiert und startet als Wintermeister am Sonntag, 25. Februar, mit dem Auswärtsspiel beim VfB Theley in die Rückrunde. In einem Vorbereitungsspiel besiegte die SG durch Tore von Maximilian Recktenwald und Lukas Zägel den Saarlandligisten SV Hasborn mit 2:0.

Auch beim Unterbau hat die SG Marpingen-Urexweiler die Weichen für die Saison 2018/19 gestellt. Andre’ von Ehr wird neuer Trainer der zweiten Mannschaft (Bezirksliga St. Wendel) und der dritten Mannschaft, die in der Kreisliga A Blies antritt. Der 36-Jährige übernimmt die Aufgaben der im Sommer scheidenden Trainer Timo Hinsberger und Norman Scherer. Andre´von Ehr hatte zuletzt pausiert. Zuvor war er drei bei den SF Güdesweiler im Einsatz. Dort bildete er mit Daniel Jung ein Trainergespann, das in der Spielzeit 2016/17 die Mannschaft in die Landesliga geführt hat.

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