Räte stimmen für Partnerschaft

Marpingen · Die Bürger in Marpingen und Siculiana sollen sich treffen, austauschen und kennenlernen. Das ist der Wunsch des Marpinger Gemeinderates. Grundsätzlich hat sich der Rat für eine Partnerschaft zwischen beiden Kommunen ausgesprochen.

Einigkeit im Marpinger Gemeinderat: Die Kommunalpolitiker begrüßen eine Partnerschaft mit der sizilianischen Stadt Siculiana. Einigkeit aber auch, dass diese Partnerschaft von den Bürgern beider Kommunen getragen werden muss und nicht von den Verwaltungen, auch mit Blick auf die finanzielle Lage von Marpingen . Die Details einer möglichen Partnerschaft sollen jetzt erarbeitet werden.

Vor dem Grundsatzbeschluss des Rates hatte Giacomo Santalucia den Marpingern Appetit auf Siculiana an der Küste Siziliens gemacht. In zwei Diavorträgen stellte Santalucia, Präsident der deutsch-italienischen Bildungs- und Kulturinitiative im Saarland (DIBK), die Schönheit der Stadt im sonnigen Süden Italiens vor. Siculiana liegt direkt am Meer, dort leben 4500 Menschen. Partnerschaften saarländischer Gemeinden mit italienischen Kommunen bieten sich nach Ansicht von Santalucia auch an, weil im Saarland viele italienischstämmige Menschen leben. Allein in der Gemeinde Marpingen sind es laut Bürgermeister Werner Laub rund 500.

Giacomo Santalucia ist in Alsweiler groß geworden, lebt heute in Eppelborn. Eppelborn hat schon eine Städtepartnerschaft beschlossen. Die deutsch-italienische Bildungs- und Kulturinitiative habe sich zum Ziel gesetzt, diese Partnerschaften voranzubringen. Er betonte im Rat: "Städtepartnerschaften leben vom Austausch der Menschen." Es könnten aber auch Geschäftsbeziehungen entstehen.

Eine solche Partnerschaft müsse von der Begegnung zwischen Bürgern beider Kommunen getragen werden, sagte auch Bürgermeister Laub. In Marpingen müsse der Austausch über einen Verein laufen, die Gemeinde könne dies nicht übernehmen.

Das sehen die Räte ähnlich. "Eine Partnerschaft funktioniert auf persönlicher Ebene, nicht durch Verwaltungshandeln", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Volker Weber. Deshalb solle diese ehrenamtlich organisiert werden. Peter Kessler, CDU-Fraktionsvorsitzender, sagte: "Diese Partnerschaft kann nur leben, wenn ein privater Austausch stattfindet."

Dem Grundsatzbeschluss vorausgegangen war ein Besuch einer Delegation aus Siculiana Ende Oktober (wir berichteten). Im Nachgang schreibt Bürgermeisterin Mariella Bruno: "Wir haben sehr schöne Orte gesehen und wunderbare Menschen getroffen, mit denen wir gerne einen kulturellen und sozialen Austausch auf den Weg bringen würden." Und weiter: "Europa zu gestalten, ist für mich vor allem, dass Menschen sich kennenlernen. Nicht über Worte, sondern über Taten und Begegnungen kann Europa zusammenwachsen." Mariella Bruno hat eine Delegation aus Marpingen zu einem Gegenbesuch nach Sizilien eingeladen.

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