Handball Was anderes wie Handball kam nie infrage

Marpingen · Michelle Hartz ist eine der Leistungsträgerinnen der Marpinger Moskitos. Kein Wunder bei dieser Familie.

 Michelle Hartz zieht aus dem Rückraum ab: Die 28-Jährige spielt seit vergangener Saison für die Moskitos – und ist eine der Schlüsselspielerinnen.

Michelle Hartz zieht aus dem Rückraum ab: Die 28-Jährige spielt seit vergangener Saison für die Moskitos – und ist eine der Schlüsselspielerinnen.

Foto: Klos Horst

Sechs Siege am Stück stehen auf dem Konto der Oberliga-Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler. Die Moskitos sind so gut wie lange nicht in eine Saison gestartet und belegen momentan den zweiten Tabellenplatz. „Wir sind besser als im vergangenen Jahr, weil wir in der Lage sind, die engen Spiele hinten heraus für uns zu entscheiden“, meint Rückraumspielerin Michelle Hartz.

An diesem Samstag, 18 Uhr, treffen die Moskitos in der Marpinger Sporthalle auf den Tabellensiebten TV Bassenheim. „Das ist wohl unser stärkster Gegner bislang, aber übernervös werden wir nicht sein. Wir spielen wie immer“, hat die 20-jährige Tochter von Trainer Jürgen Hartz vor. Für Änderungen gibt es auch wenig Grund. In der Mannschaft stimme die Einstellung, die Stimmung sei bei einer derartigen Erfolgsserie natürlich ohnehin super und das Zusammenspiel klappe auch von Auftritt zu Auftritt besser, findet die Rückraumspielerin.

Bereits bei den Minis hat sie mit dem Handballsport begonnen. „Eine andere Sportart kam für mich nie infrage“, erzählt sie. Wie denn auch? Handball ist im Niederwürzbacher Hause Hartz eine Familienangelegenheit. Der 2016 verstorbene Opa Rudi hat als Macher den kleinen TV Niederwürzbach aus der Saarlandliga bis an die Spitze der Bundesliga geführt. Da war auch ihr jetziger Trainer und Papa Jürgen als Leistungsträger dabei, der zudem 58 Mal für die Nationalmannschaft im Einsatz war.

Bruder Maximilian (21) sorgt derzeit im Rückraum des Drittligisten HG Saarlouis für Furore. „Daheim wird immer über Handball gesprochen. Zwischen Saarlouis und Marpingen ist das Gesprächsthema dann ausgeglichen“, berichtet sie aus dem Alltag im heimischen Wohnzimmer.

Michelle Hartz, die zuvor beim Ligakonkurrenten HSV Püttlingen gespielt hat, läuft im zweiten Jahr für die Moskitos auf. Die Trainertochter war ein wichtiger Baustein im Konzept von Jürgen Hartz beim Neuaufbau des Moskitos-Schwarms. Auf der Position in der Rückraummitte musste sie gleich Verantwortung übernehmen. Die talentierte Spielerin hat eine Topsaison hingelegt und agiert nun gemeinsam mit der von Trier nach Marpingen zurückgekehrten Ex-Zweitligaspielerin Joline Müller im Rückraum. „Sie bringt viel Erfahrung mit und kann mir noch viele Tipps geben“, lobt Hartz.

Neben Führungsspielerin Müller ist das Aufgebot der Moskitos mit mehreren Spielerinnen aus der Nachwuchsabteilung aufgestockt worden. „Ich habe im Trainingsspiel sogar schon im Team „Alt“ mitgespielt“, sagt Hartz lachend. Die jüngeren Spielerinnen würden richtig Power ins Team reinbringen. „Alle sind gut integriert und laufen, ohne müde zu werden. Das passt, es gibt keine Grüppchen in der Mannschaft.“ Auch das sei ein Grund, warum die Moskitos in der Oberliga so weit vorne stehen. Und die Erfolgsserie soll auch so weitergehen. „Wir trainieren hart und haben das Zeug, in dieser Saison in der Oberliga oben mitzuhalten“, ist Hartz von der Leistungsstärke des Teams überzeugt. In den nächsten Wochen stehen nun die Begegnungen gegen die Top-Mannschaften in der Tabelle an. „Zuerst wollen wir Bassenheim schlagen, die bis jetzt sehr unterschiedlich gespielt haben“, so ihr Nahziel. Weil die Gäste ihre Spiele oft mit wechselndem Personal bestreiten, bezeichnet Trainer Jürgen Hartz den kommenden Gegner als „Wundertüte“. Gewarnt ist er: In der vergangenen Spielrunde hat es zwei Niederlagen gegen den früheren Drittligisten gesetzt.

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