Nordsaar geht „ganz locker“ ins Spitzenspiel

Marpingen · Handball-Saarlandliga: HSG empfängt Tabellenführer TV Niederwürzbach und möchte eine alte Rechnung begleichen.

 Jan Hippchen ist pfeilschnell und bei Konterangriffen kaum zu stoppen.Foto: B&K

Jan Hippchen ist pfeilschnell und bei Konterangriffen kaum zu stoppen.Foto: B&K

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Er ist pfeilschnell, seine Spielweise rasant: Tempogegenstoß-Spezialist Jan Hippchen trifft mit der HSG Nordsaar an diesem Samstag (20 Uhr, Sporthalle Marpingen) im Gipfeltreffen der Handball-Saarlandliga auf Spitzenreiter TV Niederwürzbach. Mit einem Sieg könnte die zweitplatzierte HSG (24:10 Punkte) nach Minuspunkten mit dem Tabellenführer (28:8 Punkte, ein Spiel mehr) gleichziehen. "Wir wollen Spaß haben und gewinnen", sagt der 22-jährige Linksaußen Hippchen.

In seinem zweiten Jahr ist er bei der HSG zum Leistungsträger avanciert. Ein Raunen geht durchs Publikum, wenn er seine Schnelligkeit bei den überfallartigen Konterangriffen ausspielt. Angefangen mit dem Handball hat der Eppelborner in der E-Jugend bei den HF Illtal. "Zuerst habe ich im Rückraum gespielt, später bin ich auf die Linksaußenposition gewechselt", so Hippchen.

Den Posten als D-Jugendtrainer gab er mit Beginn des Biomedizintechnik-Studiums auf, dann folgte er dem Lockruf von Ex-Nordsaar-Trainer Peter Monz und wechselte 2015 von den HF Illtal zur HSG. "Das war das beste, was mir passieren konnte", findet Hippchen. Allerdings benötigte er anfangs beim neuen Verein genügend Sitzfleisch und hockt oft auf der Auswechselbank. "Die erste Saison war etwas schwer für mich, gerade auf der Linksaußenposition waren wir sehr gut besetzt", meint er.

Diese Saison zeigt seine Leistungskurve steil nach oben, im Konzept von Trainer Jürgen Müller ist er zu einem wichtigen Spieler geworden. Wie die Handballer sagen, läuft der Flügelflitzer die erste Welle beim Tempogegenstoß aus der eigenen Abwehr nach vorne. "Ich trainiere nicht mehr als vorher, aber ich habe einfach mehr Selbstvertrauen, weil ich länger spiele", erklärt Hippchen seine aufsteigende Leistungskurve. Sogenannte leichte Tore zu erzielen, ist dabei eine der Aufgaben des Leichtgewichts. "Wir brauchen die Treffer über den schnellen Gegenstoß, um damit die Spiele für uns zu entscheiden", sagt er.

Am Samstag steht nun das absolute Topspiel gegen Niederwürzbach an. "Wer hätte denn daran gedacht? Wohl keiner. Deshalb können wir das Spitzenspiel auch ganz locker genießen", nimmt Hippchen den Druck von seiner Mannschaft. Noch in bester Erinnerung ist ihm die Wahnsinns-Atmosphäre beim letztjährigen Aufeinandertreffen. 500 Zuschauer sahen in Marpingen einen spannenden Handballkrimi, der mit einem 23:23-Remis endete. "Im Rückspiel haben wir verloren. Niederwürzbach ist Meister, und wir sind Zweiter geworden, deshalb ist noch eine Rechnung offen", betont Hippchen. Allerdings wird die Begleichung schwer, weil die HSG auf dem verletzten Torjäger Sebastian Stoll (Fingerbruch) verzichten muss.

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