Mit einem Karton voller Fotos fing alles an

Alsweiler · Erhalten, was bewahrenswert ist. Dieses Ziel hat sich der Verein Geschichtsforum Alsweiler gesetzt. Und das jetzt auch mit modernster Technik. Beim Tag der offenen Tür wurde gezeigt, wie Dokumente digitalisiert werden.

 Werner Holzer vom Geschichtsforum erklärt Besuchern die Digitalisierung. Foto: Jennifer Sick

Werner Holzer vom Geschichtsforum erklärt Besuchern die Digitalisierung. Foto: Jennifer Sick

Foto: Jennifer Sick

26 000 Textdokumente und 20 000 Bilder wurden in den vergangenen anderthalb Jahren beim Verein Geschichtsforum Alsweiler eingescannt, um sie langfristig für folgende Generationen zu sichern. Wie genau das vonstatten ging, konnte man am vergangenen Sonntag beim Tag der offenen Tür des Geschichtsforums erfahren.

Schon am Morgen herrschte dort reger Andrang, denn ein Vortrag zur Geschichte des Vereins war angekündigt. Vorsitzender Thomas Störmer ließ Revue passieren, wie aus dem Verein für Heimatkunde im Laufe von 40 Jahren das Geschichtsforum Alsweiler wurde. Außerdem beleuchtete er die Umwandlung des Papierarchivs in ein multimediales Archiv näher. Alles begann mit einem Schuhkarton voller Fotos. "Den brachte uns jemand aus einem Nachlass vorbei und wir dachten uns, dass es sinnvoll wäre, diese Bilder nicht nur auf Papier zu bewahren, sondern für die Zukunft zu digitalisieren", erinnert sich Störer. Kurze Zeit später besuchten die Mitglieder des Geschichtsforums das Landesarchiv in Saarbrücken, um sich zunächst einmal konkrete Ratschläge zur medialen Bewahrung ihres Bestandes einzuholen. Praktische Unterstützung erhielten sie dann von einer Mitarbeiterin des Stadtarchivs, die den Mitgliedern vor Ort zeigte, wie sie Texte und Bilder einscannen. "Aber das war natürlich noch nicht alles", erklärt Störmer. "Denn das reine Foto einscannen, bringt ja nichts." Wichtig war auch festzuhalten, wer oder was auf den Bildern zu sehen ist. Dazu wurden Leute aus dem Ort befragt. Ein spezielles Programm half dann bei der korrekten Archivierung.

Eine mühevolle Aufgabe, die nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostete. Aus diesem Grund überreichte Landrat Udo Recktenwald beim Tag der offenen Tür einen Scheck über 25 270 Euro. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm Landaufschwung, das unter anderem die Kultur in Dörfern fördert. Dass man sich dazu entschloss, das Geschichtsforum Alsweiler zu unterstützen, macht die Mitglieder stolz. "Das zeigt uns ja, dass unsere Arbeit auch wichtig genommen wird", so Störmer.

Neben dem Vortrag am Morgen des Tages der offenen Tür konnten Besucher sich auch von den Mitgliedern des Vereins zeigen lassen, wie das Scannen und Archivieren von Bildern und Texten überhaupt vonstatten geht. Außerdem gab es auch eine Ausstellung mit Bildern aus dem Archivbestand. Dazu gehörten zum Beispiel Fotos vom Bau der Marpinger Straße im Jahr 1926, vom silbernen Ordensgelübde der Schwester Davida im Jahr 1963 oder auch von Männern und Frauen beim traditionellen Laxemkochen.

Einzige Gemeinsamkeit in der bunten Auswahl an Fotografien : "Wir haben natürlich nur Dokumente und Bilder, die auch mit Alsweiler zu tun haben", so Störmer. Und dank des Geschichtsforums sind diese Bilder nun "ein Schatz, den man in die Zukunft retten kann."

Der Verein sucht neue Mitglieder. Wer Interesse hat, kann sich bei Thomas Störmer melden, Telefonnummer (0 68 53) 50 23 80, oder am letzten Mittwoch des Monats um 19 Uhr im Geschichtsforum Alsweiler in der Brunnenstraße vorbeischauen.

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