Diamantene Hochzeit Marpinger Ehepaar schloss vor 60 Jahren die Ehe

Marpingen · Der Jubeltag für das Marpinger Ehepaar Emil und Hildegard Leist, geborene Kaiser, war am im Juni. Gefeiert wurde die Diamantene Hochzeit im Kreise der Familie. „Wir sind stolz, dass wir den 60. Hochzeitstag so erleben dürfen“, stellt der 84-jährige Emil Leist strahlend fest. Die Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Ehefrau Hildegard habe man im vergangenen Jahr eigens dafür gar gebremst.

 Das Ehepaar Emil und Hildegard Leist aus Marpingen hat im Juni Diamantene Hochzeit gefeiert.

Das Ehepaar Emil und Hildegard Leist aus Marpingen hat im Juni Diamantene Hochzeit gefeiert.

Foto: Frank Faber

1955 haben sich Emil Leist und die Illingerin Hildegard Kaiser beim Tanzen an der Marpinger Marienkirmes kennengelernt — und es hat gleich gefunkt. Zwei Jahre später ist das Paar am 10. Juni in der Illinger Pfarrkirche vor den Traualtar getreten. Seine Brötchen hat Emil Leist zunächst unter Tage bei Saarberg verdienen müssen. „Nach dem Zweiten Weltkrieg gab außer im Bergbau damals keine Lehrstellen“, berichtet er. 19 Jahre war er im Bergbau in den Gruben Itzeplitz und Maybach tätig. „Mit dem verdienten Geld konnte ich unser Haus bauen“, sagt Emil Leist. Nach vierjähriger Bauzeit sind die Leists’ 1961 ins neue Domizil eingezogen. „Wir hatten ein eigenes Haus, zwei Kinder und den Buckel voll Schulden“, ergänzt seine Ehefrau Hildegard scherzhaft. Ihr Job war der Haushalt, und als Mutter hat sie sich um die Erziehung der vier Kinder Klaus (59), Stefan (56), Bärbel (50) und Isolde (46) gekümmert. 20 Jahre lang war sie ehrenamtlich in der Pfarrbücherei und Frauengemeinschaft engagiert. „Mit zehn Frauen haben wir Handarbeitssachen für die Lebenshilfe gefertigt. Einmal sind 25 000 Mark beim Weihnachtsbasar für den guten Zweck zusammengekommen“, erinnert sich Hildegard Leist. Nach einer Tätigkeit von 19 Jahren ist Emil Leist aus dem Bergbau ausgestiegen und bei der Bundeswehr im St. Wendeler Heeresinstandsetzungswerk eingestiegen. „26 Jahre war ich dort und habe insgesamt 45 Jahre gearbeitet, ohne einen einzigen Tag arbeitslos zu sein“, merkt der 84-Jährige an. In der zweiten Mannschaft war er für die Marpinger Fußballer im Einsatz und hat von 1968 bis 1974 im Gemeinderat gesessen.

Unvergessen sind für den ehemaligen Kommunalpolitiker die anfänglichen Schwierigkeiten nach der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 im Saarland. „Kleine Ortschaften haben protestiert, weil ihr Name vom Ortsschild verschwunden war“, sagt Emil Leist. Den Urexweiler Bürgern habe dies gewaltig gestunken. „Die haben sogar Jauche an das Ortseingangsschild gestellt“, schildert das frühere Gemeinderatsmitglied. Heute ist der Nutzgarten rund um das Haus sein Hobby. „Zehnmal am Tag geht er durch den Garten“, so Hildegard Leist.

Kurz vor der ihrer Diamantenen Hochzeit fallen für Emil Leist die Runden durchs Grüne aus, denn anlässlich des Jahrestages steht der Familientreff an. „Bei einer großen Familie muss man sich vorher terminlich abstimmen“, erklärt er. Beide freuen sich auf den Besuch der vier Kinder und der sieben Enkelkinder.

Ihren 60. Hochzeitstag feiern Emil und Hildegard Leist ab 10.30  Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, anschließend geht es ins Pfarrheim.

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