Barbaratag Marpinger Barbaratag letztmals im Gasthaus Klos

Marpingen · () Früher waren die drei langen Tischreihen voll besetzt, wenn der katholische Bergmannsverein Marpingen zu seiner traditionellen Barbarafeier lud. Heute, wo der Ehrentag der Schutzpatronin der Bergleute im Alsbachtal zum 150. Mal begangen wird, bleibt gut die Hälfte der Plätze leer. Und diejenigen, die in den Saal des Gasthauses Klos gekommen sind, sind überwiegend älteren Semesters. Was nicht verwundert. Schließlich ist das Kapitel Bergbau im Saarland seit Jahren beendet. Dementsprechend fehlt Nachwuchs. „Dennoch sehen wir es vonseiten der Gemeinde als unsere Aufgabe an, gemeinsam mit dem Bergmannsverein die Tradition aufrecht zu halten“, sagt Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD). „Uns ist es wichtig, auch den nachfolgenden Generationen die Geschichte des Bergbaus näher zu bringen – und gerade auch die Werte, die unter Tage gelebt worden sind: Solidarität, Verlässlichkeit und Gemeinschaftssinn.“ Den Jüngeren Werte vermitteln – das gelingt auf der Barbarafeier, die am Morgen mit einer Messe in der örtlichen Kirche begann, nicht. Denn hier sind die nachfolgenden Generationen nicht vertreten. Die werden eher von der „Das Erbe“-Ausstellung angesprochen, die mit einer modernen Multivisionsschau die vergangene Epoche wieder aufleben lässt. Kürzlich hat die Ausstellung in der Marpinger Schule Station gemacht. „Eine tolle Sache, um Kindern diesen wichtigen Bestandteil unserer Geschichte zu vermitteln“, sagt Weber.

 Die 150. Barbarafeier war die letzte im Gasthaus Klos. Künftig wird wohl im Marpinger Pfarrheim gefeiert.

Die 150. Barbarafeier war die letzte im Gasthaus Klos. Künftig wird wohl im Marpinger Pfarrheim gefeiert.

Foto: Thorsten Grim

() Früher waren die drei langen Tischreihen voll besetzt, wenn der katholische Bergmannsverein Marpingen zu seiner traditionellen Barbarafeier lud. Heute, wo der Ehrentag der Schutzpatronin der Bergleute im Alsbachtal zum 150. Mal begangen wird, bleibt gut die Hälfte der Plätze leer. Und diejenigen, die in den Saal des Gasthauses Klos gekommen sind, sind überwiegend älteren Semesters. Was nicht verwundert. Schließlich ist das Kapitel Bergbau im Saarland seit Jahren beendet. Dementsprechend fehlt Nachwuchs. „Dennoch sehen wir es vonseiten der Gemeinde als unsere Aufgabe an, gemeinsam mit dem Bergmannsverein die Tradition aufrecht zu halten“, sagt Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD). „Uns ist es wichtig, auch den nachfolgenden Generationen die Geschichte des Bergbaus näher zu bringen – und gerade auch die Werte, die unter Tage gelebt worden sind: Solidarität, Verlässlichkeit und Gemeinschaftssinn.“ Den Jüngeren Werte vermitteln – das gelingt auf der Barbarafeier, die am Morgen mit einer Messe in der örtlichen Kirche begann, nicht. Denn hier sind die nachfolgenden Generationen nicht vertreten. Die werden eher von der „Das Erbe“-Ausstellung angesprochen, die mit einer modernen Multivisionsschau die vergangene Epoche wieder aufleben lässt. Kürzlich hat die Ausstellung in der Marpinger Schule Station gemacht. „Eine tolle Sache, um Kindern diesen wichtigen Bestandteil unserer Geschichte zu vermitteln“, sagt Weber.

Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) wies in seiner Rede darauf hin, dass es wichtig sei, die Tradition und das Brauchtum zu wahren. Zumal der Bergbau die regionale Identität sehr stark geprägt habe und daher ein schützenswertes Kulturgut sei. Recktenwald strich aber auch die Werte heraus, die der Bergmann gelebt habe und die den Bergbau selbst überdauerten, als da wären: soziale Gerechtigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und Beständigkeit.

Marpingens Pastor Volker Teklik hatte in der morgendlichen Messe, die der weltlichen Feier in „Dewese“ vorangegangen war, an die Geschichte der Heiligen Barbara erinnert. Zur Schutzpatronin sei sie geworden, weil sie zur Zeit der frühen Christenverfolgung in einem dunklen Turm eingesperrt war. „Das sind wir zwar nicht“, erklärte Teklik – aber irgendwo eben  doch. „Durch unsere Zeit“, sagte der Pastor, durch die ständige Erreichbarkeit, durch das permanente Online-sein, durch die Hektik des Alltags. „Der Blick auf Barbara bietet daher Freiheit, die uns Gott schenkt und die immer da ist, auch in bedrängenden Situationen“, wie sie die Bergleute untertage nicht selten erlebt hätten.

Letztmals eine Barbarafeier erlebt haben wird das traditionsreiche Gasthaus Klos. „Die 150. Barbarafeier war die letzte hier“, berichtet der frühere Marpinger Bürgermeister Werner Laub in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender des Bergmannvereins. Denn das Lokal schließe demnächst. Pastor Teklik hat dem Bergmannsverein angeboten, ab dem kommenden Jahr im örtlichen Pfarrheim unweit der Kirche zu feiern.

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