Kurz und schmerzlos: Das sind sie

Marpingen · Änderungen hat Volker Weber (SPD) angekündigt. Der junge Bürgermeister will die Zusammenarbeit der Fraktionen im Marpinger Gemeinderat umorganisieren. Das Gremium krempelte sich dann auch um.

Wie macht sich der Neue? Wird er gleich während der ersten Sitzung im noch jungen Amt andere Seiten aufziehen? Nun - wie ein Revoluzzer tanzte Volker Weber (SPD ) nicht an. Doch zu Beginn ergriff der im April zum Nachfolger von Werner Laub gewählte Rathauschef in eigener Sache das Wort. Und gab Ideen vor, die ihm der nach 26 Amtsjahren verabschiedete Bürgermeister, zugleich Webers Ziehvater und Parteifreund, so nicht mitgegeben haben dürfte.

"Ich habe einige Änderungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit vorgesehen." Eine erste war den Fraktionen bereits zuvor aufgefallen: Im Vorfeld hat er sich mit deren Chefs getroffen, um einzelne Punkte der Tagesordnung, insbesondere strittige abzuklopfen. Bislang nutzte das Gremium die Sitzungen wiederholt für energische Debatten, deren Intensität dem Beobachter zuweilen wegen der überschaubaren Relevanz spanisch vorkamen. Derartige öffentliche Auseinandersetzungen sollen sich durch Webers Vorstoß künftig in Grenzen halten. Monatliche Informationstreffen mit dem Verwaltungschef, frühzeitig bereitgestellte Sitzungsunterlagen sowie eine Jahresübersicht über die Sitzungstermine sollen zudem den Räten bessere Planungsmöglichkeiten bieten, ließ ein routiniert und gleichzeitig ob der neuen Rolle leicht nervös wirkender Weber wissen.

Rückendeckung erhielt er von einem gut gelaunten Peter Keßler (CDU ): "Es ist sinnvoll, sich bei verschiedenen Themen im Vorfeld abzusprechen." Damit würden "unnötige politische Diskussionen" vermieden, die "nicht zielführend" seien.

Ob der zügige Wahlverlauf im Anschluss schon darauf zurückzuführen ist? Wegen Webers Wechsel an die Verwaltungsspitze der Gemeinde hat er sein Ratsmandat aufgeben müssen. Unweigerlich schied er zudem als Erster Beigeordneter des Bürgermeisters aus. "Ich kann mich ja schlecht selbst vertreten", alberte Weber. Für ihn rückte Peter Recktenwald (SPD ) in den Rat nach. Dieser übernahm auch Webers bisherige Positionen in diversen Ausschüssen des Gremiums - übereinstimmend über Parteigrenzen hinweg, wie zuvor vereinbart. Ebenso reibungslos über die Bühne gingen die beiden geheimen Wahlen der Bürgermeister-Stellvertreter (Beigeordnete). Für René Rohner (SPD ) als Ersten Beigeordneten votierten 28 Kommunalpolitiker, einer stimmte gegen ihn. Auf den dritten Stellvertreter Jörg Bund (SPD ) entfielen 25 Ja- und vier Nein-Stimmen. Einvernehmlich verzichtete der Rat auf eine Abstimmung über den zweiten Beigeordneten. Somit behält Paul Schäfer (Linke) diesen Posten.

Übrigens: Schon vor Sitzungsbeginn hat Webers Nachfolger an der SPD-Fraktionsspitze festgestanden: Lars Vogel.

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