Vor einem Monat sah das noch ganz anders aus. Innerhalb von drei Tagen hatte ein verheerendes Unwetter im Marpinger Gemeindeteil Berschweiler mehrere Häuser geflutet. "Im Mittelpunkt steht für uns die Hilfe für die betroffenen Bürger in Berschweiler. Mit dem Weiherfest wollen wir einen Beitrag dazu leisten", sagte der ASV-Organisationsleiter Sascha Hahn. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf des Meterbieres werde dem guten Zweck zugeführt.

Und dafür legten sich auch drei Künstler mit kreischenden Kettensägen mächtig ins Zeug. Die Disziplin Speed-Carving, die Formel 1 des Schnitzens, stand an: 45 Minuten Zeit blieb Andrej Löchel, Andy Aßmann und Matthias Widera, um aus einem Holzstumpf eine Skulptur zu fertigen. "Wir nehmen Eiche, die hält und sieht gut aus", erklärte Kettensägen-Spezialist Aßmann aus dem Hunsrückdorf Tiefenbach. Beim Kollegen Löchel saß jeder Schnitt. Der Bliesener bearbeitete sein Werkstück wie ein Maler, der mit Pinselstrichen ein Gemälde verziert. Nordfriese Widera schaltete als Erster das handgeführte Arbeitsgerät wieder ab. Die vollendeten Unikate wurden in der Freiluft-Auktion versteigert. "Meinen Adler würde ich für 180 Euro verkaufen", sagte Aßmann. Auktionator Hahn gab bekannt, dass 50 Prozent der Zuschlagssumme an die vom Unwetter betroffenen Bürger in Berschweiler gespendet würden. "Das Mindestgebot beträgt zehn Euro", so Hahn. Löchels helle Eule ging für 130 Euro weg, der helle Adler für 250 Euro. Die Eule von Widera wechselte für 130 Euro den Besitzer, der Adler von Aßmann brachte 150 Euro ein. Somit hatte die Versteigerung der Kunstwerke 330 Euro für den guten Zweck eingebracht.

Sportliche Erfrischung

Zuvor hatte Löchel den Kettensägen-Cup, bestehend aus Zielfällen, Präzisions- und Kombinationsschnitt, vor dem Groniger Marko Kaiser und Widera gewonnen. "Vor zehn Jahren habe ich mal den Kettensägenschein gemacht, unter der Woche gerade eine Stunde geübt", sagte Kaiser, der überraschend den zweiten Platz belegte.

Eine willkommene Abkühlung war beim Nachwuchs die Disziplinen der Weiher-Olympiade. Im Finale ging es über einen wackligen Steg und ein durchlöcherter Eimer musste mit Wasser gefüllt werden. Zurück am Ufer kippten die Olympioniken die übrig gebliebene Flüssigkeit in einen Behälter. Angetrieben vom Motorboot des DLRG-Bezirks St. Wendel drehten Wasserratten auf einer aufblasbaren Banane ihre Runden über die Wasserfläche. Zauberer Martin Mathias tauchte mit einer Glocke am Weiherufer auf, Musik machte die Band mit dem passenden Namen The Pool. Abschließend hoffte Orgaleiter Hahn, dass der ASV einen vierstelligen Betrag nach Berschweiler übergeben kann.