Modernisiert Gemeinden digitalisieren die Verwaltungen

Marpingen · Gemeinsam möchten die Bürgermeister im Landkreis St. Wendel die Abläufe modernisieren.

 Beim Treffen in Marpingen: Die Bürgermeister der Kommunen im Landkreis St. Wendel mit Vertretern des Softwareunternehmens codia.

Beim Treffen in Marpingen: Die Bürgermeister der Kommunen im Landkreis St. Wendel mit Vertretern des Softwareunternehmens codia.

Foto: Florian Rech/Gemeinde Marpingen

Die Gemeinden im Landkreis St. Wendel und die Kreisverwaltung selbst modernisieren ihre Verwaltungsabläufe. Dabei gehen sie den Weg der Digitalisierung gemeinsam. Denn alle Kommunen im Landkreis führen in Kooperation ein elektronisches Akten- und Dokumentenmanagementsystem (DMS) ein. Mit diesem System sollen Anliegen der Bürgern künftig schneller bearbeitet und der Austausch zwischen den Kommunen und dem Landkreis vereinfacht werden. Um den Start DMS-Systems im gesamten Landkreis anzukündigen, kamen die Bürgermeister der Kommunen und Vertreter des Softwareunternehmens codia im Marpinger Rathaus zusammen.

„Mit diesem neuen System optimieren wir die Arbeitsabläufe im Rathaus im Sinne unserer Bürger und sind dabei saarlandweit Pioniere bei der Umsetzung der Vorgaben des Onlinezugangsgesetzes“, sagte Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD). Die Kommunen und der Landkreis investieren laut Weber rund eine Million Euro in dieses Zukunftsprojekt. „Es ist uns durch viele Abstimmungsgespräche gelungen, ein neues, gemeinsames System für alle Kommunen im Landkreis St. Wendel umzusetzen. Das ist ein Meilenstein und Musterbeispiel für effektive und gute interkommunale Zusammenarbeit“, unterstrich der Marpinger Rathaus-Chef.

Herman Josef Schmidt (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Tholey und Präsident des saarländischen Städte- und Gemeindetages, sieht in der Einführung des digitalen Dokumentenmanagementsystems ein historisches Moment: „Das ist ein großer Schritt in der zukünftigen Entwicklung unserer Kommunen“, erklärte Schmidt. „Wir verändern damit die Abläufe in unseren Verwaltungen und verbessern und vereinfachen die Kommunikation mit unseren Bürgern, für die wir als Dienstleister agieren, und anderen Behörden und Organisationen.“

Dass sich die Kommunen eines Landkreises zusammenschließen, um solch ein wichtiges Zukunftsprojekt zu verwirklichen, sei im Saarland einzigartig. „Wir zeigen damit, dass wir gemeinsam stark sind“, hob Schmidt hervor.

Die Landesregierung fördert und unterstützt die Kommunen und den Landkreis bei der Umsetzung des Vorhabens. Die Verwaltungen haben sich für das eAkten-System „d.3ecm“ des Herstellers d.velop AG entschieden, das für den Einsatz in öffentlichen Verwaltungen entwickelt und optimiert wurde.

„In den acht Kommunen des Landkreises St. Wendel werden unter anderem eine verwaltungsweite Schriftgutverwaltung nach einem einheitlichen Aktenplan sowie die Einbindung der jeweiligen Finanz- und Veranlagungsverfahren zusammen mit der digitalen Steuerakte umgesetzt“, erläutert Marpingens Sprecher Florian Rech das Vorhaben. Durch die vereinfachte Terminkoordination, den fachlichen Austausch unter den Kommunen und die gemeinsamen Schulungen im Rahmen der interkommunalen Kooperation sollen Kosten eingespart werden. Darüber hinaus entstünden Potenziale, einander in den Verwaltungen noch einfacher zu unterstützen. Mithilfe der eAkte würden die Kommunen und der Landkreis St. Wendel für ihre Mitarbeiter digitale Arbeitsplätze sowie die notwendige Flexibilität und Mobilität schaffen, um auch in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie handlungsfähig und für den Bürger ansprechbar zu bleiben.

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