In zwei Minuten Position beziehen

Marpingen. Diskussionen über aktuelle politische und schulische Streitfragen sind das Salz in der Suppe des Landeswettbewerbes "Jugend debattiert"

 Die Schüler verbesserten ihre Sachkenntnisse zu aktuellen Themen und ihre Ausdrucksweise. Foto: Grim

Die Schüler verbesserten ihre Sachkenntnisse zu aktuellen Themen und ihre Ausdrucksweise. Foto: Grim

Marpingen. Diskussionen über aktuelle politische und schulische Streitfragen sind das Salz in der Suppe des Landeswettbewerbes "Jugend debattiert". Christine Löffler vom Völklinger Warndtgymnasium, Koordinatorin des Schulverbundes Geislautern-Illingen-Marpingen-Neunkirchen, erklärt, worum es beim Debattierwettbewerb geht: "Durch den fairen und geregelten Wettstreit verbessern die Schüler nicht nur ihre Sachkenntnis zu bestimmten Themen, sondern auch ihre Ausdrucks- und Gesprächsfähigkeit." Anschaulich wurde dies kürzlich in der Marpinger Gesamtschule. Diese war in diesem Jahr der Austragungsort für den schulverbundinternen Vorentscheid, in dem die Debattanten ermittelt werden, die den Verbund beim diesjährigen Landeswettbewerb vertreten. Eine Debatte läuft so ab, dass sich jeweils vier Jugendliche zu aktuellen Streitfragen äußern. Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position darlegen kann. Dann folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Im Anschluss darf dann jeder sein Schlussfazit ziehen. Eine Jury bewertet schließlich die Debattanten nach Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Am überzeugendsten in der Schlussdebatte der Sektion II (Jahrgangsstufe elf bis 13) argumentierte Franziska Adam vom Illtalgymnasium. Das Thema, zu dem Franziska und ihre drei Mit-Diskutierer sich Gedanken gemacht hatten, lautete: "Soll in der Bundesrepublik Deutschland ein Familienwahlrecht eingeführt werden?" Ein komplexes Thema mit sehr vielen Facetten, zu dem sich Franziska bestens präpariert zeigte. Vor allem punktete sie mit dem Vorschlag, Jugendliche stufenweise zur Wahl zuzulassen: "Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Jugendliche mit 16 Jahren bereits kommunal wählen dürften, aber weiterhin erst mit 18 auf Bundesebene." Nach der Debatte erklärte sie, warum sie den Jugendwettbewerb für äußerst sinnvoll hält: "Man lernt, Argumente gegeneinander abzuwägen und kann sich selbst ein Urteil bilden." Außerdem denkt die Schülerin der Klassenstufe elf, "dass einem das später im Berufsleben, egal, was man macht, hilft. Denn man muss ja immer mit den Leuten reden können. Und wenn man niveauvoll argumentieren kann, schadet das mit Sicherheit nicht".

Auf einen Blick:Zum Schulverbund zählen das Gymnasium am Krebsberg (Neunkirchen), das Illtalgymnasium (Illingen), das Warndtgymnasium (Völklingen) sowie die Gesamtschule Marpingen. Das Landesfinale "Jugend debattiert" wird am Donnerstag, 23. April, auf dem Halberg in Saarbrücken ausgetragen. Die Sieger in Sektion I (Klasse 8 bis 10): 1. Timo Groß, Krebsberg-Gymnasium; 2. Timo Naumann, Warndtgymnasium; 3. Moritz Bettinger, 4. Eva Fischer, beide Gymnasium am Krebsberg. Die Sieger in Sektion II (Jahrgangsstufe 11 bis 13): 1. Franziska Adam, Illtalgymnasium; 2. Laura Palermo, 3. Jens Meyer, beide Warndtgymnasium; 4. Virginia Dittke, Gesamtschule Marpingen. tog

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