Hoffen auf gutes Flug-Wetter

Marpingen · 73 Junioren werden bei der deutschen Segelflug-Meisterschaft vom 31. Juli bis 12. August in Marpingen mitfliegen. Darunter auch Mannschaftsweltmeister Robin Diesterweg. Das Team vom Ausrichter Aero-Club Saar ist gerüstet und hofft auf gute Wetterbedingungen.

"Ich heb' ab, nichts hält mich am Boden", singt Andreas Bourani. Genauso sehen das die 73 Piloten, die bei der deutschen Segelflug-Meisterschaft der Junioren vom 31. Juli bis 12. August am Marpinger Landesleistungszentrum hoch hinaus wollen. Aber die Wetterverhältnisse und der Wettbewerbsleiter Peter Schmitt vom Aero-Club Saar könnten da etwas dagegen haben: "Wir können nur bei gutem Wetter starten. Vier Wertungstage sind im Reglement für die Ermittlung einer gültigen deutschen Meisterschaft festgeschrieben", erklärt Schmitt. Ab Marpingen fliegen die Junioren im Alter zwischen 16 und 27 Jahren um den nationalen Titel in der Club- und Standardklasse. Die besten drei Piloten qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft. Zu den Favoriten zählen auch fünf Berufssoldaten der Sportfördergruppe Segelflug der Bundeswehr in Lebach und Marpingen .

Robin Diesterweg aus Konz bei Trier gehört mittlerweile zu den besten Segelfliegern Deutschlands. Im Dezember 2015 ist der 22-Jährige in Aus-tralien Junioren-Weltmeister mit der deutschen Mannschaft geworden.

"Die Kunst des Segelflugs besteht darin, stets die richtige Thermik und Höhe zu erwischen", meint Wettbewerbsleiter Schmitt. Auf das Team vom Aero-Club Saar wartet somit in den kommenden Tagen eine knifflige, logistische Herausforderung. Beim morgendlichen Briefing wird der Flugplan je nach Wetterlage erstellt. Passt alles, dann werfen Piloten die Motoren von acht Schleppflugzeugen an und ziehen die Segelflieger mit etwa 100 Stundenkilometern nach oben. "In einer Stunde sind alle 73 Segelflugzeuge am Himmel", sagt Pressesprecher Heinz Six. Erst dann erfolgt die Freigabe zum Abflug. "Die maximale Höhe hängt vom Wetter ab", ergänzt Schmitt.

Jeder Pilot in seinem Segelflugzeug hat eine Tagesaufgabe zu absolvieren. Beim Wettbewerb Racing Task etwa werden Wendepunkte definiert, die Teilnehmer müssen entlang der vorgegebenen Strecke diese Wendepunkte umrunden. Die maximal mögliche Punktzahl an einem Tag ist normalerweise 1000 Punkte. Diese setzen sich zusammen aus einem Strecken- und einem Geschwindigkeitsanteil. Die Ergebnisse aller Wertungsetappen werden für die Ermittlung des Meisters addiert. Dabei ist ganz wichtig, dass der Pilot keinen Luftraum verletzen darf. "Deswegen haben wir eine Kooperation mit dem amerikanischen Militärflugplatz in Ramstein, auch der Luftraum über dem Truppenübungsplatz Baumholder, sonst Sperrgebiet, ist offen", erklärt Schmitt.

In der Regel sind die Flugzeuge gegen 11 Uhr startbereit, der Anflug zurück nach Marpingen ist jeweils zwischen 16 und 18 Uhr. An diesem Sonntag, 31. Juli, ist für alle Segelflieger Pflichttraining.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort