Handball Trainer stellt seinem Team Zeugnis aus

Marpingen · Nach Abschluss der Hinrunde belegen die Marpinger Moskitos den sechsten Tabellenplatz in der 3. Handball-Liga der Frauen. Dementsprechend fällt die Zwischenbilanz des Trainers Jürgen Hartz aus.

 Dieses Archivfoto zeigt die Moskitos der HSG Marpingen-Alsweiler beim Pokalspiel gegen den Bundesligisten Frischauf Goeppingen.

Dieses Archivfoto zeigt die Moskitos der HSG Marpingen-Alsweiler beim Pokalspiel gegen den Bundesligisten Frischauf Goeppingen.

Foto: Ruppenthal

Trainer Jürgen Hartz hat unter der Woche seinen Vertrag bei Drittligist HSG Marpingen-Alsweiler verlängert. Im Sommer 2016 ist er angetreten, um den Frauenhandball aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken und wieder nach vorne zu bringen. Nach der Oberliga-Meisterschaft im Mai und dem Aufstieg in Liga drei zieht der 53-Jährige seine Hinrundenbilanz.

  • Die Situation: Die Marpinger Moskitos belegen als bester Neuling mit 12:10 Punkte den sechsten Tabellenplatz. „Das ist trügerisch. Vier Punkte sind es zur Spitze und vier Punkte auf den ersten Abstiegsplatz. Wir brauchen noch acht Punkte, dann sind wir ganz sicher“, sagt Hartz. Nach der Dominanz in der Oberliga habe niemand an so eine gute Platzierung geglaubt. „Insgesamt war für uns das Jahr 2019 sehr gut“, findet der Trainer.
  • Die Spielklasse: „Es geht in der 3. Liga wesentlich körperlicher zur Sach als in der Oberliga, wo wir von der Robustheit mit vorne dabei waren. Dazu ist das Spiel viel schneller“, erklärt er die Unterschiede. Besonders die Abwehrreihen agierten sehr körperbetont und seien stabil.
  • Der Angriff: 280 Tore haben die Moskitos in elf Partien erzielt. Die Mannschaft sei stark abhängig von Rückraumspielerin Joline Müller. „Sie macht den Unterschied“, stellt Hartz fest. Insgesamt sei das Angriffsspiel variabel, alle Positionen in die Konzeptionen miteinbezogen. Gutes Durchsetzungsvermögen bei Eins-gegen-Eins-Aktionen bescheinigt er Michelle Reis und seiner Tochter Michelle Hartz. „Die nötige Stabilität in unserem Spiel wird noch kommen“, ist der Trainer überzeugt.
  • Die Abwehr: 278 Gegentreffer hat die HSG hinnehmen müssen. Die 6:0-Abwehrreihe mit Torhüterin Carina Kockler agiere sehr gut und dem Tabellenplatz entsprechend. „Insgesamt ist die Deckungsarbeit schwierig, weil die Qualität in der Liga sehr hoch ist“, findet Hartz. Als Alternative kann sein Team auch auf eine offensivere 5:1-Deckungsformation mit Michelle Hartz als „Spitze“ umschalten.
  • Neuzugänge: Linsey Houben (25) nimmt im Abwehrzentrum eine wichtige Rolle ein. Vorne besetzt sie die Position im rechten Rückraum. „Wenn alle Abläufe verinnerlicht sind, wird sie noch wertvoller und besser“, ist sich Hartz sicher . Der 18-jährigen Kim Lopez attestiert er wegen ihrer enormen Athletik eine gute Entwicklung auf beiden Außenpositionen. „Sie hat vorher ja immer nur Rückraum gespielt“, erklärt der Übungsleiter. Großes Potenzial bringe die 16-jährige Torhüterin Birte Brunke mit. „Sie hat ihre Aufgaben bislang gut gelöst“, findet Hartz. Für die 15-jährige Hanna Schilke bestehe die große Chance, in Training und Spiel wichtige Erfahrungen zu sammeln.
  • Stärken: „Fokussierung und die Umsetzung der empfohlenen taktischen Vorgaben. Dazu kommt die individuelle Qualität der Spielerinnen, das ist unser bestes Paket“, meint Hartz.
  • Schwächen: „Wir müssen uns noch weiter ranrobben, was in einer neuen Liga völlig normal ist. Deshalb haben wir auch drei, vier Punkte liegen lassen“, sagt der 53-Jährige. Punktuell gebe es sowohl im Angriff wie in der Abwehr immer was zu verbessern.
  • Ausblick: „Wir müssen weiter gierig sein und bleiben“, fordert Hartz von seinen Spielerinnen für die Rückrunde. Auf Platz sechs könne man sich noch lange nicht in Sicherheit wiegen. „Wenn wir zielstrebig an uns arbeiten, kriegen wir das hin“, so Hartz.
  • Zuschauerzuspruch: „Überragend. Als ich in Marpingen angefangen haben, waren es 48 Zuschauer. Jetzt kommen 450, das ist sensationell“, freut er sich. Die fünf Heimspiele in der 3. Liga haben 1850 Zuschauer verfolgt. „Die Stimmung war so toll, wir haben kein Operettenpublikum, alle stehen hinter der Mannschaft und helfen mit“, ist Hartz zufrieden.
 Jürgen Hartz.  Foto: Horst Klos

Jürgen Hartz. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos
  • Außendarstellung: „Auf dem Spielfeld wollen wir unsere Vereinsphilosophie, mit Spielerinnen aus der eigenen Jugend in einer höheren Liga anzutreten, zeigen.“ Das werde auch von den Nachwuchstrainern mit umgesetzt. „Ich durfte halt, mit der Aufgabenstellung junge Spielerinnen einzubauen, den Umbruch einleiten“, erklärt Hartz. Eine Drittligamannschaft im Frauenbereich sei gut für den Handballsport im Saarland.
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