Handball Eine schöne Hiobsbotschaft

Marpingen · Die Handball-Damen der HSG Marpingen-Alsweiler müssen kommende Saison auf eine ihrer absoluten Schlüsselspielerinnen verzichten. Doch das hat einen schönen Grund: Joline Müller erwartet Nachwuchs. Unterdessen läuft die Saisonvorbereitung.

  Aber bitte mit Abstand: Trainer Jürgen Hartz hat mit seinem Team die Saisonvorbereitung bereits gestartet. Bislang musste mit Mindestabstand trainiert werden, ab dieser Woche darf nun die Rückkehr zum normalen Training mit Kontakt erfolgen.

Aber bitte mit Abstand: Trainer Jürgen Hartz hat mit seinem Team die Saisonvorbereitung bereits gestartet. Bislang musste mit Mindestabstand trainiert werden, ab dieser Woche darf nun die Rückkehr zum normalen Training mit Kontakt erfolgen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Die Handballerinnen des Drittligisten HSG Marpingen-Alsweiler haben wegen der Corona-Pandemie unter eingeschränkten Bedingungen wieder das Training aufgenommen. Dies allerdings ohne ihre Leistungsträgerin Joline Müller. Die 27-jährige Rückraumspielerin erwartet erstmals Nachwuchs – und hat sich in eine Babypause verabschiedet. „Den Ausfall von Joline mit einem externen Neuzugang aufzufangen, ist aber nicht beabsichtigt“, stellt Moskitos-Manager Reimund Klein klar.

Müller war 2018 von Zweitligist DJK/MJC Trier zum damaligen Oberligisten HSG Marpingen-Alsweiler zurückgekehrt – und war quasi so etwas wie der Grundstein für das Erfolgsteam der Marpinger. Bereits in ihrer ersten Saison schaffte Müller mit den Moskitos den Aufstieg in die 3. Liga, dort gelang der Mannschaft auf Anhieb als Tabellensiebter problemlos der Klassenverbleib. Mehr noch: Mit 130 Treffern war Müller dabei sogar mit Abstand die Top-Torschützin der Liga – vor Leonie Berger (Düsseldorf/119) und Tina Schwarz (Vechta/104).

Sportlich sei Müllers Präsenz auf dem Parkett sicherlich nur „sehr schwer zu kompensieren“, sagt Klein. „Aber wir vertrauen unserem Aufgebot voll und ganz.“ Mit 17 Akteurinnen ist Trainer Jürgen Hartz nach Öffnung der Sporthalle in die Saisonvorbereitung gestartet. „Wir beginnen nach einer langen Pause von drei Monaten zunächst mit einer vierwöchigen Vor-Vorbereitung“, wie Hartz diese erste Trainingsphase bezeichnet.

Dabei sei die Durchführung abhängig von den Vorgaben des Landes, der Kommune und dem Gesundheitsamt. „Unser Training passen wir den jeweils geltenden Bestimmungen an“, erklärt Hartz. Zudem hat der Deutsche Handballbund (DHB) einen Acht-Stufen-Plan – vom autonomen und individuellen Training bis zum Wettkampfsport mit Publikum – als Handlungsempfehlung für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs herausgegeben.

„Der Handball lebt vom Kontakt. Aber der Abstand ist das aktuelle Gebot. Deshalb mussten wir kreative und verantwortliche Möglichkeiten finden, wie wir unser Training gestalten konnten. So eine Situation haben wir ja auch noch nicht gehabt“, meint der 53-jährige Übungsleiter.

Zu Beginn der Übungseinheit bilden seine Spielerinnen einen großen Kreis um ihn herum. Hartz bot dem Moskitos-Schwarm bislang eine Mischung aus Athletik-Parcours und Passübungen mit Ball an. „In der jetzigen Form der Vorbereitung können wir mit den Vorgaben noch leben“, findet Hartz. „Die Koordination mit Ball kommt sonst ja oft zu kurz“, so der Trainer. Dabei achtet er besonders auf die Dosierung der Pässe und Würfe. „Die Schulter ist bei den Handballern der neuralgische Punkt und deshalb werden wir nach der langen Pause langsam anfangen“, verdeutlicht Hartz.

Dass die Vorgaben Stück für Stück gelockert wurden und nun auch wieder das Training mit Kontakt erlaubt ist, „ist für mich okay“, meint er. Im Anschluss an eine kurze und regenerative Pause will der Trainer Mitte Juli mit der normalen Saisonvorbereitung beginnen. „Stand jetzt ist noch nicht klar, wann wir dazu parallel Testspiele absolvieren können“, stöhnt Teammanager Klein. Und selbst habe man sich bei der Absage der für den August terminierten dritten Auflage des Moskito-Cups nicht leicht getan. „Wir hätten dabei sicherlich viele Vorschriften beachten und umsetzen müssen, das ist uns alles zu unsicher“, erklärt Klein.

 Joline Müller, mit 130 Treffern vergangene Saison Top-Torjägerin der 3. Liga West, wird den Moskitos kommende Saison fehlen.

Joline Müller, mit 130 Treffern vergangene Saison Top-Torjägerin der 3. Liga West, wird den Moskitos kommende Saison fehlen.

Foto: Ruppenthal

Fix ist dagegen, dass die 3. Liga der Frauen mit insgesamt 60 Mannschaften in vier Staffeln à 15 Teams unterteilt wird. „Anfang Juli erfolgt die Gruppeneinteilung. Wir würden gerne in der Staffel West bleiben“, sagt Klein. Den Saisonstart hat die Spielkommission des Deutschen Handball-Bundes (DHB) für Anfang September festgelegt.

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