Handball „Handball war immer das Hauptthema“

Marpingen · Carolin Wegmann ist eine der Stützen des Handball-Oberligisten HSG Marpingen-Alsweiler. Kein Wunder, denn Handball spielt in der Familie eine große Rolle.

 Alles im grünen Bereich: Carolin Wegmann ist mit den Moskitos derzeit Tabellenzweiter. 

Alles im grünen Bereich: Carolin Wegmann ist mit den Moskitos derzeit Tabellenzweiter. 

Foto: Klos Horst/Christian Wulf

In Marpingen ist Sport oftmals eine Familienangelegenheit: Hardy Recktenwald ist Vorsitzender beim Fußballclub Hellas, für den Sohnemann Maximilian kickt. Beim Handball steht Manfred Wegmann an der Spitze des Oberligisten HSG Marpingen-Alsweiler, in dessen Rückraum Tochter Carolin agiert. An diesem Samstag, 20 Uhr, trifft sie mit den noch unbesiegten Moskitos in der Marpinger Sporthalle auf den Fünften HSG Wittlich.

Papa Manfred wird dann wieder auf der Tribüne sitzen und genau hinschauen, wie sich die Tochter auf dem Spielfeld verhält. „Na klar, gibt er mir immer noch Tipps“, sagt die 29-jährige Carolin Wegmann. Bei ihrem Vater, derzeit Trainer der weiblichen A-Jugend, haben schließlich Generationen von Mädels das Handball-ABC erlernt. „Ich war damals schon als Baby mit in der Halle gewesen“, erzählt sie.

Von den Minis an hat die Rückraumspielerin die komplette Nachwuchsabteilung der DJK durchlaufen. Als A-Jugendliche durfte sie dann bei der damaligen Regionalligamannschaft mittrainieren, ehe der Handballsport für kurze Zeit zweitrangig wurde. „Wegen meines dualen Studiums habe ich in der zweiten Mannschaft gespielt“, erklärt Wegmann. Zur Oberliga-Saison 2011/12 meldet sie sich aber zurück im Schwarm der Moskitos, ihr damaliger Trainer war ihr Vater.

„Daheim war der Handball immer das Hauptthema gewesen“, sagt sie, wobei sie dem Papa gut zugehört hat. Mittlerweile zählt Wegmann zu den Leistungsträgerinnen der Mannschaft und spielt im rechten Rückraum. „Im Moment haben wir keine Linkshänderin für den Rückraum. Ich würde lieber auf der Mitte-Position spielen, stelle mich aber auch gerne in den Dienst der Mannschaft“, sagt Wegmann. Zusätzlich übernimmt sie den Job der Abwehr-Organisatorin. „Tore in der Abwehr zu verhindern, ist genau so wichtig, wie sie vorne im Angriff zu werfen“, sagt sie.

Derzeit läuft es bei den Moskitos sowohl im Angriff als auch in der Deckung. Acht Siege in Serie sind eingefahren, und mit nur 162 Gegentreffern stellt die HSG die beste Abwehrreihe der Oberliga. Das ist auch kein Wunder. „Mit Anna Bermann spiele ich schon ein paar Jahren im Innenblock zusammen, die Absprache untereinander klappt gut“, sagt Wegmann. Zudem seien alle Spielerinnen einen Tick fitter als in den Jahren zuvor. „In den engen Spielen haben wir diesmal gegen Ende immer die Konzentration hochgehalten und noch was drauflegen können“, so Wegmann. Konzentriert vor dem Tor abschließen müssen die Akteurinnen des Tabellenzweiten auch gegen die HSG Wittlich, denn Ex-Moskitos-Torhüterin Giulia Wilhelmi kennt die Wurfmuster ihrer früheren Mitspielern noch genau.

Am Donnerstag war Anschauungsunterricht angesagt. Ein Teil der Mannschaft hat in der Friedrich-Ebert-Halle dem Bundesligisten Eulen Ludwigshafen mit Jerome Müller, dem Bruder von Moskitos-Torjägerin Joline Müller, bei der 23:24-Niederlage im Kellerspiel gegen Bietigheim die Daumen gedrückt. „Es ist wichtig für den Zusammenhalt in der Mannschaft, außerhalb der Spiele mal gemeinsam etwas zu unternehmen“, betont Wegmann. Leider sei aus dem ersten Sieg für Jerome nichts geworden. Beim 28:20-Saarderby-Erfolg am vergangenen Sonntag in Püttlingen hatte der Bundesligaspieler seinerseits die Moskitos angefeuert.

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