Handball Stürzt Nordsaar den Tabellenführer?

Marpingen · Handball-Saarlandligist empfängt am Samstag Spitzenreiter Brotdorf.

 Die beiden Nordsaar-Trainer Krzyszof Wroblewski (links) und Marko Heidemann sehen ihr Team auf einem guten Weg.

Die beiden Nordsaar-Trainer Krzyszof Wroblewski (links) und Marko Heidemann sehen ihr Team auf einem guten Weg.

Foto: Klos Horst/Foto: Horst Klos

Linkshänder sind im Handball begehrt. Wegen der unüblichen Ballführung bieten sich ihnen vor allem im Rückraum gewisse Vorteile. Handball-Saarlandligist HSG Nordsaar hat gleich zwei Linkshänder – allerdings an der Seitenlinie. Seit dem Sommer trainieren Marko Heidemann und Krzystof Wroblewski gemeinsam das Team. Heidemann, eher der ruhigere Typ von beiden, steuert die Abwehr, der „Neue“ Wroblewski kümmert sich mit lautstarken und gestenreichen Ansagen um das Angriffsspiel.

An diesem Samstag, 18 Uhr, trifft die mit 7:3 Punkten fünftplatzierte HSG im Topspiel der Saarlandliga auf Spitzenreiter TuS Brotdorf, der 10:2 Punkte auf dem Konto hat. „Wir müssen alles abrufen, Brotdorf wird uns viel abverlangen“, sagt Wroblewski.

Vor der Runde hatte ihn Heidemann, der bei den HF Illtal sein Spieler war, vom Frauen-Verbandsligisten HSG Saarbrücken zu Nordsaar gelotst. „Dafür bin ich unheimlich dankbar. Ich freue mich, wieder eine Männermannschaft trainieren zu können“, sagt Wroblewski, der in der Saison 2009/2010 die Marpinger Moskitos trainierte.

Mittlerweile ist der gebürtige Pole im Besitz einer EHF-Trainerlizenz, die durch den Europäischen Handballverband ausgegeben wird. „Ich hätte eh meine A-Lizenz beim polnischen Verband auffrischen müssen“, sagt der 51-Jährige, der früher als Spieler für den heutigen polnischen Vorzeigeclub Wisla Ploc im Einsatz war. Dann machte er lieber gleich den Schein mit EHF-Stempel.

Doch aus Erfahrung weiß er, dass in den hiesigen Breitengraden auf Saarlandliga-Niveau mehr gefragt ist, als ein Trainerschein für Profiteams. „Alle Spieler sind Amateure und wollen Spaß haben. Da muss eine Harmonie im Training vorhanden sein, dann kommt die Motivation von ganz allein“, erklärt Wroblewski.

In kleinen Schritten will er bei der HSG gemeinsam mit dem Weggefährten Heidemann seine Visionen realisieren. „Die Mannschaft soll für attraktiven Handball stehen, das sehen die Zuschauer gerne. Auch der Verein hat grünes Licht gegeben, wir ziehen in eine Richtung“, freut er sich nach einer knapp halbjährigen Tätigkeit. Lediglich zum Ligastart setzte es für die HSG eine 21:29-Niederlage beim Meisterschaftsfavoriten HSV Merzig-Hilbringen.

Aus den zurückliegenden vier Spielen hat die Mannschaft dann aber 7:1 Punkte einfahren können. „Von Woche zu Woche sind wir besser geworden“, attestiert er seinem Team. Top war der Auftritt beim 37:26-Heimerfolg gegen Merchweiler, dem Nordsaar den 35:33-Sieg im Torfestival in St. Ingbert folgen ließ. „Das war ein super Spiel, nahezu perfekt, wir hatten eine Effektivität bei den Angriffen von 70 Prozent“, schwärmt Wroblewski. Nun hofft er, dass die Spieler ihre gute Form und die Treffsicherheit vor dem Tor haben konservieren können. „Ein Sieg über Brotdorf – dann spielen wir ganz vorne mit, die Mannschaft hat das Zeug dazu.“

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