Großübung mit dramatischem Szenario

Berschweiler. Ein vollbesetzter Schulbus ist in einen Unfall mit zwei Autos verwickelt, es gibt zahlreiche Schwerverletzte und einen Toten. Zudem kämpfen eingeklemmte Menschen um ihr Überleben - insgesamt 50 Personen sind in das Geschehen involviert

 Ein Unfall mit einem Schulbus, bei dem es zahlreiche Schwerverletzte und einen Toten gibt, war die fiktive Handlung einer Feuewehrübung in Berschweiler. Fotos: Thorsten Grim

Ein Unfall mit einem Schulbus, bei dem es zahlreiche Schwerverletzte und einen Toten gibt, war die fiktive Handlung einer Feuewehrübung in Berschweiler. Fotos: Thorsten Grim

Berschweiler. Ein vollbesetzter Schulbus ist in einen Unfall mit zwei Autos verwickelt, es gibt zahlreiche Schwerverletzte und einen Toten. Zudem kämpfen eingeklemmte Menschen um ihr Überleben - insgesamt 50 Personen sind in das Geschehen involviert. Dieses Szenario lag der Großübung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Marpingen zugrunde, die vergangenen Sonntag in Berschweiler abgehalten wurde, und an der mehr als 200 Rettungskräfte verschiedener Hilfsorganisationen aus dem Landkreis St. Wendel teilnahmen.Mehrere hundert Zuschauer nutzten das schöne Herbstwetter, um sich mit eigenen Augen vom Leistungsstand der Wehrleute zu überzeugen. "Das ist ja echt interessant, man weiß gar nicht, wo man überall hingucken soll", meinte Melanie Jung, die gemeinsam mit ihrer Tochter am Ort des Geschehens weilte. Während sich die Berschweilerin von der technischen Ausstattung der Wehrleute beeindruckt zeigte, rückten diese den Autowracks mit Elektro-Säge und hydraulischer Spreizschere zuleibe. "Kann man nur hoffen, dass so etwas nie wirklich passiert. Obwohl, vor ein paar Wochen kam es zwischen Marpingen und Berschweiler ja zu einer ähnlichen Situation. Da war auch ein Unfall, nur ein paar Autos vor dem Bus, mit dem meine Tochter aus der Schule heimfuhr", fällt der Mutter ein, und sie mag sich gar nicht vorstellen, was hätte passieren können. Der Übungs-Bus aus Berschweiler war mit Kindern aus der ganzen Gemeinde besetzt, die ein wenig herumalberten, sich aber ansonsten recht diszipliniert verhielten. Bei einem echten Unfall wäre Panik unter den Kindern jedoch wahrscheinlicher. Auf den Plätzen am hinteren Ausstieg saßen Anna-Lena Jochem aus Berschweiler und Michelle Leist aus Marpingen. Die beiden elfjährigen Mädchen waren zu "Verletzten" geschminkt worden und warteten nun, dass gerettet würden. Anna-Lena blinzelte leidend, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen: "Eigentlich ist es ja ganz lustig. Aber auch bisschen komisch." Das fand auch ihre Sitznachbarin. "Ein wenig Angst, dass so etwas wirklich passiert, hab ich ja schon. Aber dann weiß ich ja jetzt, wie ich mich verhalten muss." Zu wissen, wie man sich im Notfall verhalten soll, darum geht es bei solchen Übungen. Der Marpinger Gemeindewehrführer German Eckert fand, dass sich alle gut verhalten hätten: "Ich bin sogar ein wenig überrascht, dass alles so glatt lief. Vor allem hat mich beeindruckt, dass die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und den anderen Hilfsorganisationen so reibungslos funktionierte." So ging es auch Sascha Eigner, Leiter der DRK-Schnelleinsatzgruppe (SEG) St. Wendel: "Das Zusammenspiel zwischen den Hilfsorganisationen war top." Kreisbrandinspekteur Hans-Josef Keller hatte beobachtet, "dass die Chaosphase am Anfang der Übung sehr kurz war. Das lief vorbildlich." Das freute Werner Laub, Marpinger Bürgermeister und oberster Wehr-Chef: "Ich bin rundum zufrieden. Sowohl mit der Übung als auch mit der großen Zuschauerresonanz. In der Übung steckte viel Arbeit, und es hat mich gefreut, dass die Feuerwehren und die anderen Rettungskräfte der Bevölkerung einmal zeigen konnten, wie gut sie aufeinander eingespielt sind."

 Über 200 Helfer kümmerten sich um die "Verletzten".

Über 200 Helfer kümmerten sich um die "Verletzten".

Auf einen BlickIm Rahmen der Nachbesprechung der Feuerwehrübung in Berschweiler wurden Jens Hoffmann (Löschbezirk Alsweiler), Kevin Recktenwald und Sabrina Rauber (Lbz Urexweiler) in den Aktiven-Dienst übernommen. René Volz, Silke Schreiner, Mathias Bubnic (alle Lbz Alsweiler), Michael Hauck, Andreas Kadzioch und Florian Wagner (alle Lbz Berschweiler) wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert, Michael Kadzioch (Lbz Berschweiler) sowie Tobias Schreiner (Lbz Urexweiler) zum Oberlöschmeister. Das Feuerwehrehrenabzeichen am Bande für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielten: Willi Klesen, Peter Schreiner, Thomas Recktenwald und Heinz Bräu. tog Auf einen BlickAn der Großübung wirkten die Löschbezirke Marpingen, Alsweiler, Urexweiler und Berschweiler mit. Darüber hinaus das DRK und der Malteser Hilfsdienst Marpingen, die schnelle Einsatzgruppe des DRK St. Wendel, die Rettungswachen Tholey und St. Wendel, die Notfallseelsorge sowie die Polizei. tog

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