Glück auf für den Bergbau

Marpingen. Bereits am Samstagmorgen versammelten sich die Mitglieder und Freunde des Katholischen Bergmannsvereins Marpingen an der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, galt es doch, auch im 144. Jahr des Bestehens, der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, zu danken

 Keine Spur von Trübsal am Samstag beim Bergmannsverein Marpingen. Foto: Grell

Keine Spur von Trübsal am Samstag beim Bergmannsverein Marpingen. Foto: Grell

Marpingen. Bereits am Samstagmorgen versammelten sich die Mitglieder und Freunde des Katholischen Bergmannsvereins Marpingen an der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, galt es doch, auch im 144. Jahr des Bestehens, der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, zu danken. Und wenn auch immer weniger Menschen ihren Arbeitsplatz unter Tage haben, der Bergbau im Saarland am Auslaufen ist, so will der rührige Verein dennoch festhalten an den Traditionen.Diesen folgend wartet seit jenach dem festlichen Gottesdienst auch eine Feierstunde im Saal des Gasthaus Klos, Vereinslokal des Bergmannsvereins, auf die Mitglieder sowie die offiziellen Gäste. Die wurden in diesem Jahr (krankheitsbedingt) vom stellvertretenden Vorsitzenden, Heinz Schnur begrüßt. Doch bevor es an den wohlverdienten Schnaps und das beliebte Bergmannslied ging, galt es erst einmal, Grußworte an die Besucher der Barbarafeier zu richten.

"Ein Fest ist dann gelungen, wenn die Reden kurz und die Bockwürste lang sind", betonte Dechant Klaus Leist aus Holz und er setzte sich ebenso, wie alle Redner, für einen üppigen Imbiss ein. Doch auch ein solcher Festtag hat nicht nur einen freudigen Anlass, auch das bevorstehende Ende für den Bergbau im Saarland war Inhalt der Ansprachen.

Kultur muss weiterleben

"Doch auch dann dürfen wir unsere Aufgabe nicht darin sehen, die Asche zu bewahren, sondern müssen die Flamme am Brennen halten", betonte Marpingens Bürgermeister Werner Laub, der selbst zehn Jahre bei Saarberg tätig war. Auch für ihn, dessen Vater noch ein Hartfüßler war, gehört die Feier des Barbaratages fest in den Kalender. "Der Verein blickt auf 143 Jahre zurück und hat sich stark gewandelt. Anfangs war er eine Sterbekasse, denn die Bergleute hatten und haben einen schwierigen und gefährlichen Beruf, wurden meist nicht älter als 46 Jahre. Sie haben sich geopfert, damit die Menschen Energie hatten", erinnerte Laub. Auch wenn der Bergbau keine Zukunft mehr habe, so soll der Verein doch in eine guteZukunft blicken, wünschte Marpingens Ortsvorsteher German Eckert. Doch mit einer stolzen Mitgliederzahl von 2000 sieht er den Verein gut aufgestellt für die Zukunft. Gerne der Einladung gefolgt, "und ebenso wichtig wie der Kirmesmontag" ist die Feier für Landrat Udo Recktenwald. "Hinter den beiden kurzen Worten "Glück auf" steckt eine große Bedeutung. Sie zollen den Menschen, die sich im Bergbau mit Leib und Leben einsetzen, Respekt. Sie stehen für Menschenwürde, stehen gegen Ausbeutung und purem Materialismus", sagte Recktenwald. Auch wenn der Bergbau in der Region eine endliche Veranstaltung sei, so dürfen die Namen und Zeugnisse dieser Kultur nie in Vergessenheit geraten. Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom Musikverein Harmonie Marpingen unter der Leitung von Peter Monz sowie dem Seniorenchor unter der Leitung von Wolfgang Trost. cim

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