Neuanschaffung in Marpingen Fair-o-mat steht nun in der Schule

Marpingen · In Marpingen können Schüler und Lehrer nun fair gehandelte Lebensmittel einfach ziehen.

 Der neue Fairomat wurde an der Gemeinschaftsschule Marpingen in Betrieb genommen.

Der neue Fairomat wurde an der Gemeinschaftsschule Marpingen in Betrieb genommen.

Foto: Markus Mörsdorf

Fair essen und trinken – der neue Fair-o-mat der Gemeinschaftsschule Marpingen macht‘s möglich. „Kurz nach dem Start des Unterrichts wurde er in Betrieb genommen und ermöglicht Schülern und Lehrern, sich zu allen Zeiten mit fair produzierten und gehandelten Produkten zu versorgen“, erläutert ein Sprecher der Schule.

Der neue Fair-o-mat ist eigentlich ein alter. Der ursprünglich bereits ausrangierte und nun recycelte Verkaufsautomat funktioniert ohne Strom und Kühlung, ist also 100 Prozent Co2-neutral. Diese im Jahr 2020 etwas antik anmutende Mechanik stellt für Schüler des digitalen Zeitalters gelegentlich eine kleine Herausforderung dar. „Es muss genau auf dem Vorgangsablauf geachtet und gedreht werden, damit das gewünschte Produkt auch geräuschvoll im Entnahmekasten landet“, weiß der Sprecher. Das führe zuweilen zum Ausfall des Gerätes. Doch Hausmeister Toni sei immer zur Stelle, wenn mal wieder eine falsche Münze die Automatik blockiert.

„Man kann es auch so sehen: Das alles gehört mit zum bewussten Umgang mit Geräten und Produkten“, erklärt Vera Heintz, Koordinatorin in der Schulleitung und eine der Trägerinnen des Fair-Trade-Projektes in Marpingen. Denn mit einfachem, gedankenlosem Berühren, Essen und Wegwerfen komme man hier nicht weiter. Wer sich beispielsweise mit den Bonbons, den Schokoriegeln oder mit Orangensaft versorgen will, entscheidet sich bewusst auch dafür, den etwas höheren Preis zu zahlen.

Die Schüler der Projektgruppe Casa do Zezinho der Klasse 9e kümmern sich nicht nur darum, dass Ausverkauftes immer gleich nachgefüllt wird, sondern auch um die Nachbestellung und den Pausenverkauf von Fair-Trade-Kaffee und Öko-Schreibwaren. Dieser laufe zusätzlich zum Automatenangebot weiter.

Der Marpinger Fair-o-mat wurde von der Stiftung Prowin und dem Förderverein der Schule mitfinanziert. Darüber hinaus konnte ein Teil der Anschaffungskosten durch das Preisgeld der Wendelinus-Stiftung, an deren Wettbewerb die Schule 2017 teilgenommen hatte, abgedeckt werden. „Er stellt einen großen Schritt auf dem Weg zur fairen Gemeinschaftsschule Marpingen dar und wurde auf Initiative von Vera Heintz und Martina Pape angeschafft“, erläutert der Sprecher.

Vor den Herbstferien werde der Automat in Anwesenheit von Vertretern der Stiftung, der engagierten Schülern, der beteiligten Lehrer, der Schulleitung feierlich eingeweiht werden. „Doch schon jetzt ist er ein begehrter Anlaufpunkt für alle, die sich fair versorgen möchten – in der Pause, in der Freistunde oder für den Nachhauseweg“, heißt es.

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