Kita während des Lockdowns Projekt zur digitalen Vorschule getestet

Alsweiler · Die älteren Kinder im kommunalen Kinderhaus Alsweiler müssen auch während des Lockdowns nicht auf das Lernen verzichten.

 Die beiden Mitarbeiterinnen der kommunalen Kita der Gemeinde Marpingen, Conny Kavelius und Jasmin Klein, betreuen das Projekt „Digitale Vorschule“.

Die beiden Mitarbeiterinnen der kommunalen Kita der Gemeinde Marpingen, Conny Kavelius und Jasmin Klein, betreuen das Projekt „Digitale Vorschule“.

Foto: Florian Rech /Gemeinde Marpingen

Wo in normalen Zeiten Kinder tollen, ist es am Dienstagmorgen sehr ruhig. Jasmin Klein und Conny Kavelius haben sich in einem Raum des kommunalen Kinderhauses Alsweiler vor einer Webcam eingerichtet und bereiten Experimente vor. Wasser, Farben und Spülmittel stehen vor ihnen auf dem Tisch. „Heute geht es um Oberflächenspannung und das Mischen von Farben“, erklärt die Mitarbeiterin der kommunalen Kita „Villa Wirbelwind“, Jasmin Klein. Im Raum warten mehrere Vorschulkinder darauf, dass es los geht. Doch viele Kinder nehmen in der Lockdown-Zeit auch von zuhause am Vorschulkurs teil. Über Webcam und das Kommunikationsprogramm „Teams“ sind die Kinder direkt mit den beiden Kita-Mitarbeiterinnen und dem Rest der Vorschulgruppe verbunden.

Zu Beginn dieses Jahres hat sich die kommunale Kita der Gemeinde Marpingen selbst an ein Experiment gewagt. „Durch die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen besucht nur noch ein Teil der Kinder unsere Kita“, so der Kindergartenleiter Andreas Mayer, „So wird gerade die Vorbereitung unserer ältesten Kinder auf die Grundschule zur Herausforderung, denn wir möchten gerne alle unsere Vorschulkinder erreichen. Uns war es wichtig, hier eine Lösung zu finden, um die Kinder auf diese besondere Phase des Wechsels und des Lernens vorzubereiten.“

Die Lösung: Das Team der Kita hat zu Beginn des Jahres eine digitale Vorschule eingerichtet. Jeden Morgen verbinden sich Jasmin Klein und Conny Kavelius mit den Kindern an den Webcams zuhause. „Wir halten jeden Tag einen 30-minütigen Online-Kurs“, erzählt Kavelius. „Die Teilnahme ist freiwillig, aber fast jeden Morgen sind alle unsere 25 Vorschulkinder mit dabei und haben großen Spaß.“ „Mit vielen altersgerechten Lerninhalten und kleinen immer unterschiedlichen Experimenten, die man auch gut zuhause nachmachen kann, wollen wir die Kinder auf das Lernen in der Grundschule vorbereiten. So haben wir zum Beispiel einen Backpulvervulkan gebastelt oder Kristalle gezüchtet“, erklärt Jasmin Klein. Integriert in das Projekt „Digitale Vorschule“ ist auch die Grundschule der Gemeinde. An den Online-Kursen nimmt auch regelmäßig eine Kooperationslehrerin der Marpinger Grundschule teil, um den Kindern den Übergang zu erleichtern.

Bei Kindern und Eltern komme die digitale Vorschule sehr gut an. „Ich finde es klasse, dass das Kita-Team die Online-Vorschule ins Leben gerufen hat. Mein Sohn findet die Experimente sehr spannend und freut sich immer, seine Kumpels wenigstens online zu sehen“, sagt beispielsweise Britta Groß, Mutter eines Vorschulkindes. „Ich bin dankbar, dass sich die Erzieherinnen an das Projekt ‚Online Vorschule’ gewagt haben. Es ist für uns alle eine neue Situation, dennoch funktioniert es wirklich gut. Der bunte Mix aus Lernen und Experimenten macht meiner Tochter großen Spaß“, berichtet auch die Mutter Verena Keipert.

„Ab und zu gibt es zwar noch Probleme, zum Beispiel wenn das Internet überlastet ist, doch wir können schon jetzt sagen, dass unsere digitale Vorschule ein großer Erfolg ist“, sagt Kitaleiter Andreas Mayer, „So können wir trotz Pandemie unsere Kinder auf das Schulleben vorbereiten. Möglich wird das durch das große persönliche Engagement unseres Kitateams.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort