Freude in der Kita: Die Heizung läuft wieder

Marpingen. Am späten Mittwochnachmittag war es soweit. Nach vier Wochen lief die Heizung der katholischen Kindertagesstätte St. Michael in Marpingen endlich wieder. Ein Leck an einer unterirdischen Leitung hatte dazu geführt, dass die Kita und die Sporthalle der benachbarten Gesamtschule von der Wärmeversorgung abgekoppelt worden waren

Marpingen. Am späten Mittwochnachmittag war es soweit. Nach vier Wochen lief die Heizung der katholischen Kindertagesstätte St. Michael in Marpingen endlich wieder. Ein Leck an einer unterirdischen Leitung hatte dazu geführt, dass die Kita und die Sporthalle der benachbarten Gesamtschule von der Wärmeversorgung abgekoppelt worden waren. Kita-Leiterin Petra Rolli ist erleichtert, hält jedoch mit ihrer Kritik nicht hinter dem Berg: "Das hätte man schon früher fertig haben können. Als es noch warm war."Stein des Anstoßes waren anfängliche Querelen zwischen Landkreis und Gemeinde, wer für die Beseitigung des Lecks zuständig ist (wir berichteten). Rückblick: Kurz vor Ende der Sommerferien wird ein Druckabfall und Wasserverlust im Bereich der Gesamtschule und des Kindergartens bemerkt. Die Suche nach dem Leck in den unterirdisch verlaufenden Leitungen beginnt. Dafür beauftragt der Landkreis eine Fachfirma. Deshalb wird am 31. August der Abzweig zur großen Turnhalle der Gesamtschule und zum Kindergarten abgeriegelt. Kein Druckabfall, kein Wasserverlust - folglich muss das Leck hinter diesem Abzweig liegen. Genauer gesagt in einem Schacht unterhalb des öffentlichen Fußwegs vor der Kita und der Sporthalle - und damit nicht mehr im Bereich der Leitungen, für die der Landkreis als Schulträger und Besitzer des Schulgebäudes zuständig sei, wie das Landratsamt mitteilt. Für Gehwege und Straßen sei die Kommune verantwortlich. "Daraufhin haben wir die Gemeinde noch am selben Tag informiert", erklärt Fatma Schlaup, Pressesprecherin des Kreises.

Der Marpinger Gemeinderat befasste sich daraufhin kurzfristig in seiner Sitzung am 8. September mit dem Thema. "Die Gemeinde hat gegenüber der katholischen Kita keine Verpflichtungen. Vor der Gemeinderatssitzung waren wir davon ausgegangen, dass der Kreis für die Reparaturen aufkommt", sagte Marpingens Bürgermeister Werner Laub (SPD) jetzt der SZ. Vom Gemeinderat ließ er sich seinerzeit dennoch eine Vollmacht ausstellen, um eine Firma schnell mit der Reparatur zu beauftragen. Die Mehrheit des Rates blieb aber bei dem Standpunkt, der Kreis solle als Schulträger für die Reparatur aufkommen. Dennoch betonten beide Seiten immer wieder, das Problem zum Wohle der Kinder schnellstmöglich zu beseitigen.

Nun funktionieren Heizung und Warmwasser sowohl in der Kita als auch in der Sporthalle wieder. Auch das Problem der gegenseitigen Verantwortungszuweisung hat sich gelöst. Denn seit einer Woche ist klar: Die Versicherung der Gemeinde kommt für die Reparatur auf. Und zufällig ist das die gleiche Versicherung, die bei Zuständigkeit des Kreises gezahlt hätte. "Ich denke, es gab da ein Problem in der Kommunikation. Aber das ist jetzt behoben", meint Marpingens Bürgermeister Werner Laub.

Die Hauptbetroffenen, die Kinder der Kita St. Michael, haben von den Querelen indes kaum etwas mitbekommen - dank der Fürsorge der Kita-Mitarbeiterinnen und der Hilfe der Kirchengemeinde. "Wir haben gleich am folgenden Sonntag einen Aufruf in der Kirche gestartet, wer der Kita Elektroheizkörper zur Verfügung stellen kann. So mussten wir keine neuen anschaffen", berichtet Heribert Schmitt, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde.

In Zukunft wollen alle drei Parteien besser zusammenarbeiten. Dabei soll auch genau geklärt werden, wer für was zuständig ist. Notfallszenarien, wie ein Heizungsleck, sollen dabei auch berücksichtig werden. Denn das nächste Leck kommt vielleicht nicht mitten im Sommer.

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