Frei sorgt für einen Paukenschlag

Marpingen · Tobias Frei wird an diesem Samstag im Auswärtsspiel bei der HSG Wittlich zum letzten Mal auf der Trainerbank des Handball-Oberligisten HSG Marpingen-Alsweiler sitzen. Laut Frei sind unüberbrückbare Differenzen der Hauptgrund für den Rücktritt.

 Tobias Frei steht dieses Wochenende zum letzten Mal als HSG-Trainer am Spielfeldrand. Foto: Klos

Tobias Frei steht dieses Wochenende zum letzten Mal als HSG-Trainer am Spielfeldrand. Foto: Klos

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Tobias Frei hat am Donnerstag die Reißleine gezogen. Der Trainer entschloss sich, mit dem Auswärtsspiel an diesem Samstag bei der HSG Wittlich (Anpfiff, 19.30 Uhr) seine Tätigkeit beim Handball-Oberligisten HSG Marpingen-Alsweiler zu beenden. Frei begründet seine Entscheidung mit "unüberbrückbaren Differenzen in der Zusammenarbeit mit der Trainerin der zweiten Mannschaft". Sein Vorwurf: "Eine Kooperation zwischen der Oberliga- und Saarlandliga-Mannschaft ist nicht gewollt worden." Zu einer Stellungnahme in der SZ war die Trainerin gestern nicht bereit, sie will die Angelegenheit intern klären.

Frei war in seinem zweiten Trainerjahr im September mit nur neun Feldspielerinnen plus Torhüterinnen in die Spielzeit gestartet. Da die zweite Mannschaft in Alsweiler trainiere, sei eine intensive Vorbereitung auf ein Oberligaspiel wegen der dünnen Personalsituation so gut wie nie gegeben gewesen, beklagt er. Was Moskitos-Manager Reimund Klein eingeschränkt bestätigt. "Ein geordneter Trainingsbetrieb ist das nicht, aber Anlaufschwierigkeiten gibt es in jeder neuen Spielgemeinschaft".

Der Übungsleiter hat vor Längerem die für ihn unbefriedigende Situation den HSG-Verantwortlichen dargelegt. Sein Rücktritt kommt deshalb nun nicht von ungefähr. Formell hat der 32-Jährige nach dem 28:16-Auswärtssieg in Püttlingen am 12. Oktober bereits seinen Vertrag schriftlich gekündigt. "Ich wollte die Mannschaft aber nicht im Stich lassen und habe dann dem Verein zugesagt, so lange weiterzumachen, bis ein neuer Trainer gefunden ist", teilt Frei mit. Allerdings habe sich nun zu viel angestaut.

Seine Entscheidung, die Moskitos in Wittlich letztmals zu betreuen, hat den Vorstand der neu gegründeten HSG am Donnerstag völlig überrumpelt. "Für mich kommt der Entschluss zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Ich bin davon ausgegangen, dass er das Team bis zur Winterpause trainiert, wir werden die Entscheidung von Tobias aber so akzeptieren", erklärt der HSG-Ausschuss-Vorsitzende Manfred Wegmann. Die Zusammenarbeit zwischen Saarland- und Oberligamannschaft bezeichnet, der HSG-Chef als "unglücklich".

In jedem Fall stehen Wegmann und Klein jetzt unter Zugzwang. Wer in der kommenden Woche die Übungseinheiten der Moskitos leitet, ist noch unklar. "Bis zur Winterpause werden wir eine Interimslösung finden, die nicht Wegmann heißt", sagt Wegmann. Bei der Abschiedsvorstellung müssen Frei und seine Spielerinnen mit dem Oberliga-Vierten Wittlich eine harte Nuss knacken.

Die für diesen Samstag, 18 Uhr, angesetzte Partie in der Handball-Saarlandliga zwischen der HSG Nordsaar und dem TV Kirkel ist verlegt worden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

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