Fotografieren ist mehr als nur Bilder machen

Marpingen · In den 7. und 8. Klassen der Gesamtschule Marpingen wird auch das Fach Fotografie angeboten. Neben dem eigentlichen „Bilder machen“ geht es dabei auch um die Geschichte der Fotografie und Grafik- und Designtechniken.

 Bilder der Schüler. Fotos: Markus Mörsdorf/Gemeinschaftsschule Marpingen

Bilder der Schüler. Fotos: Markus Mörsdorf/Gemeinschaftsschule Marpingen

 Fotografieren hat auch mit Kunst zu tun.

Fotografieren hat auch mit Kunst zu tun.

Als Fotograf gebe ich dem Moment Dauer." Was Manuel Alvarez Bravo, mexikanischer Fotograf, formuliert hat, gilt 18 Schülern der Gesamtschule Marpingen als Richtschnur. Seit mehr als einem Jahr erlernen sie die Kunst des Fotografierens. In den Klassenstufen 7 und 8 der Gemeinschaftsschule werden Talentfächer mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Eines hiervon ist die Fotografie . Die Jungs und Mädchen im Alter von 13 Jahren werden von Kathrin Paschke, Lehrerin in Marpingen und passionierte Fotografin, in die Technik der Fotografie und Bildbearbeitung eingearbeitet.

"Viele wollen gleich drauflos fotografieren", berichtet sie von ihren Erfahrungen. Doch ohne eine theoretische Grundlage sei das Ergebnis des Fotografierens nicht mehr als Knipsen. So stehen zuerst einmal ein Überblick über die Geschichte der Fotografie sowie Biografien und Werke berühmter Fotografen auf dem Talentfach-Lehrplan. Besonders der US-Amerikaner Anselm Adams begeistert die Schüler mit seiner Naturfotografie. Aber nicht nur seine Motive sind für die jungen Leute ein Vorbild. "Zwölf gute Bilder im Jahr sind eine gute Ausbeute", wird Adams häufig zitiert. Und das beherzigen nun auch die Jungfotografen.

Es geht nun nicht mehr um das Knipsen, sondern darum, verschiedene Kameraperspektiven zu erproben und deren Wirkung zu beschreiben. Es geht darum, bewusst auch Einzelheiten und Besonderheiten in der Umwelt aufzuspüren und diese - im richtigen Moment - abzulichten. Es geht darum, Bewegung im statischen Bild festzuhalten. Franka Schmidt, Paula Honig und Leah Wolf, Kursteilnehmerinnen aus der 7d, sind begeistert. Es mache Spaß, von der Idee über die Umsetzung bis zur Fotobearbeitung immer auch sich selbst in das Bild einbringen zu können. So entstehen dann, wie nun in den Schülerarbeiten ersichtlich, kleine Kunstwerke. Jede der Fotografien spiegelt auch ihren Fotografen wider. Nach der Beobachtungsschulung im ersten Jahr werden nun diverse Grafik- und Designtechniken eingeübt. Dies stellt neben dem künstlerischen den beruflichen Schwerpunkt des Talentfaches Fotografie dar.

Mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen stellen die Schüler Bildfolgen, Logos und Collagen her, die am Schuljahresende in der Aula gezeigt werden. Das Talentfach hat aus den Gelegenheitsknipsern Fotografie-experten gemacht. Oder um es mit Franka Schmidt zu sagen: "Knipsen kann jeder. Aber das Fotografieren wirklich schöner Bilder, das will gelernt sein."

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