Erdbewegungen für Alsweiler Nord

Alsweiler · Drei Windräder werden nördlich von Alsweiler errichtet. Dafür werden Erdmassen bewegt und Bäume gefällt.

 Sechs Meter ist der neue Schotterweg breit. Über ihn sollen Lastwagen die Windanlagen-Teile anliefern.

Sechs Meter ist der neue Schotterweg breit. Über ihn sollen Lastwagen die Windanlagen-Teile anliefern.

So mancher Wanderer auf dem Premiumweg Fünfweihertour wird sich in den vergangenen Tagen verwundert die Augen gerieben haben. Denn kurz unterhalb des auf der Alsweiler Heide gelegenen Marienhofs wurde ein mehrere hundert Meter langes Teilstück des heimeligen Wanderweges meterbreit ausgebaggert und mit Schotter verfüllt. Daneben liegt auf einer mehrere hundert Quadratmeter großen Fläche nackter Boden inmitten strahlend gelb blühender Rapsfelder. Mit großen Baggern, Raupen und Walzen wurde hier Erdreich abgegraben, der Grund abgezogen, begradigt und geplättet. Und bereits jetzt lassen eingeschlagene und neongrün markierte Holzpflöcke erahnen, wie der graue Schotterweg nebenan weitergehen wird - er führt in das nahe Waldstück hinein Richtung Wareswald. "Aber nicht in altem Bestand, sondern in eine ehemalige Fichtenschonung für Weihnachtsbäume hinein", erklärt Florian Rech, Sprecher der Marpinger Gemeindeverwaltung, auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung. Was passiert hier gerade? "Die Firma Boreas aus Sachsen-Anhalt hat mit dem Bau der Windenergieanlagen in der Windkonzentrationszone Alsweiler Nord begonnen", erläutert Rech, wieso nahe dem Blieser Bann die Erdmassen bewegt und Bäume gefällt werden. Auch an der unweit der Wald-Baustelle vorbeilaufenden Bundestraße 269 sind Bagger und Raupen am Werk. Dort, wo es Richtung Rheinstraße geht, wurde ein Stück des Feldes abgetragen und eine weitere Fahrspur ins Erdreich gegraben. "Die ist notwendig, damit die Lastwagen der Zulieferer mit den überlangen Teilen dort überhaupt um die Ecke fahren können", sagt der Gemeindesprecher. Gleichzeitig versichert Rech, "dass alles - auch die neu angelegte Schotterstraße für die Lastwagen - wieder zurückgebaut wird". Wenn die Windräder stehen. "Es werden alle naturschutzrechtlichen Auflagen erfüllt und geprüft vom Landesamt für Umweltschutz. Auch eine Ausgleichsfläche für den zu rodenden Wald wird bereits bepflanzt." Auf der gleichen Parzelle, auf der Fußballregionalligist SV Elversberg eine Wald-Ausgleichsfläche pflanzen lässt (wir berichteten). Zudem werde der vorgegebene Abstand zu Wohngebieten eingehalten.

 Mächtige Baumaschinen sind unterhalb des Marienhofs am Werk. Fotos: T. Grim

Mächtige Baumaschinen sind unterhalb des Marienhofs am Werk. Fotos: T. Grim

Drei Windräder sind nördlich von Alsweiler geplant, pro Anlage ist eine Einspeisung von 3,3 Megawatt avisiert. 200 Meter ist jedes Windrad hoch, die Nabenhöhe beträgt 137 Meter, die Rotorblätter werden einen Durchmesser von 126 Metern haben. Die Anlagen stehen auf Privatgrund, so dass die Kasse der Gemeinde keinerlei Pachteinnahmen durch die Windenergieanlagen zu erwarten hat.

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