Musik Erstes Konzert wurde zum Klangerlebnis

Marpingen · Aus dem Spielmannszug Marpingen wurde das Ensemble Taktvoll, das nun mit einem großen Neujahrskonzert seine Premiere feierte.

 Dirigent Eberhard Schnur möchte mit den Musikern des neu aufgestellten Ensembles neue musikalische Wege gehen.

Dirigent Eberhard Schnur möchte mit den Musikern des neu aufgestellten Ensembles neue musikalische Wege gehen.

Foto: Frank Faber

Nach mehr als 110 Jahren hat sich der Spielmannszug Marpingen einen Künstlernamen zugelegt. Nun wird als Ensemble Taktvoll musiziert. Die Premiere wurde am Samstag beim Neujahrskonzert vor 50 Zuhörern im Marpinger Pfarrheim gefeiert. „Viele wundern sich und fragen, warum?“, sagte der Vorsitzende Daniel Götzinger. Vor Konzertbeginn löste er auf: Der Spielmannszug wolle neue Wege gehen. „Wir haben uns neu aufgestellt, ein neues Repertoire einstudiert und wollen bei der Premiere die Zuhörer mit einem Klangerlebnis überraschen“, machte Götzinger Appetit. Daraufhin nahm der Vereinschef hinter dem Notenständer Platz, setzte die Trompete an, und mit dem von Frank White Mecham komponierten Marsch „American Patrol“ eröffnete das Ensemble Taktvoll schwungvoll sein Programm.

Dirigiert von Eberhard Schnur, ist das Orchester instrumental mit Flöten, Schlagwerk und Trompete besetzt. Flott und pfiffig dominierten die Flötentöne bei der Ragtime-Komposition „The Entertainer“ von Scott Joplin, die als Filmmusik der Gauner-Komödie „Der Clou“ einen hohen Wiedererkennungswert verliehen haben. Festlich vertonte das Ensemble den Lobgesang „Magnificat“ aus dem Lukas-Evangelium. „Ein kirchliches Werk wollten wir auch im Programm haben“, erklärte Dirigent Schnur. Anmoderiert von Pia Wegmann, trug Jutta Scheid zwischen den Musikstücken die Geschichte „Ein kleiner Tag“ von Wolfram Eicke vor.

Passend zur Programmvielfalt kredenzten die Musiker den Klassiker „Mein kleiner grüner Kaktus“ des früheren singenden Meistersextetts Comedian Harmonists. Melancholisch transportierten sie bei „Tears in Heaven“ einen Schicksalsschlag, den Komponist Eric Clapton mit der Ballade nach dem tragischen Unfalltod seines vierjährigen Sohnes verarbeitete. Für die handgemachte Interpretation des Synthie-Pophits „Popcorn“ tauschten die 23 Musiker ihr Instrument gegen den Boomwhacker (Schlagidofon) und klopften mit den langen Kunststoffröhren stakkatoartig im Takt. „Die Musiker haben sich die Stücke selbst ausgesucht“, berichtete Dirigent Schnur. Ein kleines Ensemble mit Eberhard Schnur (Vibrafon), Petra Altmeier (Altflöte) und Iris Angel (Piccoloflöte) intonierte den Rocksong „Don´t stop believin“ der US-Rockband Journey. Den Traum von einer heileren Welt verbreitete das Ensemble Taktvoll mit Michael Jacksons Aufruf „Heal the World“. Von fröhlich klingenden Flöten beherrscht, ertönte die geheime schottische Nationalhymne „Highland Cathedral“ (Uli Röwer/Michael Korb) im Pfarrheim und der Titelsong des Films „New York, New York“ (John Kander/Fred Ebb) beendete den offiziellen Konzertteil. Zum Abschluss der Premiere spielte das Ensemble Abbas „Thank you for the music“. Und das sahen die Zuhörer des Neujahrskonzertes genauso.

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