Mit Spitzenwert 150 Eine solche Ehrung gab es noch nie

Urexweiler · Deutsches Rotes Kreuz ehrte Blutspender in Urexweiler. Derzeit gibt es Engpässe in der Versorgung mit Blutkonserven.

 „Sowas hatten wir hier noch nie!“ Jürgen Przywarra vom DRK-Ortsverein Urexweiler gratuliert Karl Koch zur 150. Blutspende.

„Sowas hatten wir hier noch nie!“ Jürgen Przywarra vom DRK-Ortsverein Urexweiler gratuliert Karl Koch zur 150. Blutspende.

Foto: Ralf Mohr

Insgesamt sieben Spender wurden beim Blutspendetermin des Deutsche Roten Kreuzes (DRK) in der Mehrzweckhalle in Urexwweiler für zusammen 520 Blutspenden geehrt. Darunter waren auch herausragende Einzelleistungen von 150 und 125 Spenden.

Zuvor erläuterte der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Urexweiler, Jürgen Przywarra, anhand von Videopräsentationen die Wichtigkeit des im Auftrag des Staates durchgeführten Blutspendedienstes durch das DRK. Er verwies auch darauf, dass es aktuell Engpässe in der Versorgung mit Blutkonserven gebe. Deswegen würde das DRK Urexweiler im nächsten Jahr fünf Blutspendetermine anberaumen – also einen mehr als in diesem Jahr.

Weiterhin erklärte er die Drei-Minuten-Regel, die in der Ersten Hilfe eine zentrale Bedeutung habe. „Ich kann drei Minuten ohne Sauerstoff auskommen“, erläuterte er. Erfolgt dann eine Wiederbelebung, ist die Chance ohne bleibende Schäden davonzukommen, sehr hoch. Nach der vierten Minute ohne Sauerstoffversorgung sind bereits zehn Prozent der Hirnzellen abgestorben. Jede weitere Minute verschlechtert die Heilungsprognosen. „Wenn ich nichts mache, dann mache ich etwas verkehrt“, will er andere Menschen ermuntern, es sich zuzutrauen, im Falle eines Falles Erste Hilfe zu leisten.

Ebenso sollten sich die Menschen auch zur Blutspende trauen, so Przywarra. „Das ist nur ein kleiner Pieks, der Menschenleben retten kann.“ Mit einer Blutkonserve kann im Idealfall mehreren Menschen geholfen werden. Denn in der Regel wird das Blut in seine Bestandteile aufgespalten und kann so gezielt und effektiv eingesetzt werden.

„Heute ist ein besonderer Tag im DRK-Ortsverein Urexweiler“, leitete er dann zu den Ehrungen über. „Wir hatten noch nie einen Spender, der 150 Mal Blut gespendet hat. Im Landkreis gibt es außer ihm nur noch einen mit einer so hohen Zahl. Im Bereich der Blutspendezentrale insgesamt nur fünf“, berichtete der Vorsitzende. Damit gratulierte er unter Applaus Karl Koch aus Wellesweiler. „ie haben der Allgemeinheit 75 Liter Blut zur Verfügung gestellt und damit sehr viele Leben gerettet.“

Nicht viel weniger hat Jürgen Sicks aus Urexweiler gespendet. Ihm dankte Przywarra für 125 Blutspenden. Uwe Hinsberger und Regina Dörrenbächer haben jeweils 75 Mal Blut gespendet. Gerhard Röckelein wurde 50 Mal zu Ader gelassen und Gerd Schirra 25 Mal. Außerdem haben Marina Klöckner und Volker Cullman jeweils zehn Spenden geleistet. Insgesamt sind so bei 520 Blutspenden 260 Liter Blut zusammengekommen. Beim aktuellen Blutspendetermin sind 75 Spender gekommen. Drei davon waren Erstspender.

Karl Koch (150 Spenden) hat mit 24 Jahren angefangen Blut zu spenden. Als seine Frau damals schwanger war, musste seine Blutgruppe in Erfahrung gebracht werden. Um die Gebühr von damals 50 D-Mark für die Ermittlung der Blutgruppe zu umgehen, habe ihm sein Hausarzt den Tipp gegeben, beim DRK Blut zu spenden und somit seine Blutgruppe kostenlos zu erfahren. Seither ist der heute 75-Jährige dabei geblieben. Seine Frau spendet auch Blut und seine Tochter hat ihn zum Blutspendetermin begleitet. Zur Blutspende in Urexweiler ist er gekommen, weil er hier seinerzeit beruflich im Rollladenbau zu tun hatte und durch ein Plakat auf den Termin aufmerksam wurde. Beim DRK-Ortsverein Urexweiler hat es ihm so gut gefallen, dass er seitdem immer hierher spenden geht.

Aus Urexweiler kommt Jürgen Sicks (125 Spenden). Der 59-jährige Messebauer hat mit 18 Jahren bei der Bundeswehr begonnen Blut zu spenden. Ein Anreiz sei damals auch gewesen, dass es dafür einen freien Tag gab. Aber das sei nicht der Hauptgrund gewesen. Vielmehr seien Spender gesucht worden, und da habe er sich freiwillig gemeldet. Und bis heute ist er ein Blutspender geblieben.

Fast im gleichen Alter wie Karl Koch ist Regina Dörrenbächer aus Mainzweiler. Die 74-jährige ehemalige Schneiderin hat 75 Mal gespendet und mit dem Blutspenden mit 18 Jahren in ihrer Heimat Trier angefangen und dann hier weiter gemacht. Sie war damals selber Mitglied im DRK und da lag es nahe, mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Uwe Hinsberger (75 Spenden) hat Mitte Zwanzig mit dem Blutspenden begonnen. Grund war für den Konstrukteur seine Leidenschaft für das Motorradfahren. „Da weiß man nie, was einem selber und anderen passieren kann“. Darum hat er auch einen Organspenderausweis. Außerdem ist er auch bei der Stephan-Morsch-Stiftung typisiert und hat auch schon mal eine Knochenmarkspende geleistet.

Der nächste Blutspendetermin in Urexweiler ist am 11. November von 16:30 bis 20:00 Uhr in der Mehrzweckhalle.

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