Die Personalnot war zu groß

Marpingen · Die Oberliga-Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler haben das Saar-Derby gegen den HSV Püttlingen mit 27:23 gewonnen. Die Personalnot des HSV war so groß, dass Torhüterin Kathrin Lill als Feldspielerin ran musste.

 Anna Bermann (am Ball) sorgte vom Kreis dafür, dass die Marpingerinnen schon zur Halbzeit ein sicheres Polster gegen den HSV Püttlingen hatten. Foto: Klos

Anna Bermann (am Ball) sorgte vom Kreis dafür, dass die Marpingerinnen schon zur Halbzeit ein sicheres Polster gegen den HSV Püttlingen hatten. Foto: Klos

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Aus den beiden Umkleidekabinen drang eine Duftwolke von japanischem Heilpflanzenöl, die sich bis auf die Galerie der Marpinger Sporthalle verteilte. Bei der HSG Marpingen-Alsweiler liefen mehrere Handballerinnen grippegeschwächt auf. Der hohe Krankenstand beim HSV Püttlingen zwang Trainer Hans-Werner Müller, die etatmäßige Torhüterin Kathrin Lill zunächst als Feldspielerin aufzubieten. Wegen der Personalnot war gar eine Rückkehr von Karoline Müller an alter Wirkungsstätte geplant. Doch daraus wurde nichts. Die Ex-Marpingerin war am Aschermittwoch beim Skifahren gestürzt und zog sich einen Handbruch zu. Die sportliche Auseinandersetzung der Oberligisten wurde vor 160 Zuschauern zu einer eindeutigen Angelegenheit und endete mit einem 27:23-Heimerfolg der Moskitos.

"Unser bestes Spiel war das nicht, aber es hat gereicht", sagte HSG-Trainer Thorsten Hell. Sein Gegenüber Müller war mit dem Auftritt seiner Rumpftruppe zufrieden: "Hut ab. Mit der der dünnen Besetzung haben wir es geschafft, in Marpingen die zweite Halbzeit zu gewinnen", sagte der Gästetrainer. Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, ehe die Moskitos durch einen Zwischenspurt auf 7:3 (10. Minute) wegzogen. Püttlingen schaltete auf Schadensbegrenzung um und spielten die Angriffe bis an die Grenze des Zeitspiels. Dagegen erlaubten sich die Moskitos zu viele Ballverluste im Tempogegenstoß-Spiel und schafften es nicht, den Gegner deutlich zu dominieren. "Sicherlich waren die Pässe zu ungenau. Die Spielerinnen müssen aber den Mut haben, die Pässe zu spielen, sonst können wir keine einfachen Tore erzielen", sagte Hell.

Carolin Wegmann und Anna Bermann bauten vom Kreis die Führung vor dem Pausenpfiff bis auf 15:10 aus. Damit war die Spannung raus. 13 Minuten vor dem Ende sah es nach einer heftigen Klatsche für den HSV aus: Sara Urhahn schloss einen Schnellangriff mit dem Treffer zum 26:16 ab. Hell holte danach seine Leistungsträgerinnen raus, beim HSV stemmte sich die zehnmalige Torschützin Marion Müller vehement gegen die Schlappe. Bermann setzte mit dem 27:18 den Schlusspunkt für Marpingen (51.), durch einen 5:0-Lauf, mit vier Toren von Müller, kam der HSV noch bis auf 23:27 heran.

"Mir ist es lieber, wenn es am Ende etwas langweilig ist, als wenn wir um den Sieg zittern müssen", sagte Hell. Seine Mannschaft fuhr ungefährdet den sechsten Erfolg in Serie ein und nimmt in der Tabelle weiterhin als bester Saar-Club den zweiten Platz ein. "Dass wir nicht an jedem Spieltag ein Feuerwerk abbrennen können, ist doch klar", meinte Hell. HSV-Trainer Müller hatte die Niederlage in Marpingen einkalkuliert. "Wir müssen gegen andere Mannschaften unsere Punkte holen, aber zuerst muss sich unser Lazarett lichten", sagte er. Mit 16:18 Zählern steht der HSV auf Rang neun im Niemandsland der Tabelle.

Am kommenden Samstag müssen die Moskitos beim TV Bassenheim antreten, der HSV Püttlingen ist spielfrei.

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