Das zog sogar Nicole die Stiefel aus

Hasborn. Jahr für Jahr, wenn es in der Vorweihnachtszeit den vierzehn Nimmermüden für ihren "Segeltörn auf dem Bostalsee" zu kalt wird, setzt sich die Band für ihre Mitmenschen ein und veranstaltet in Hasborn eine Benefiz-Gala, die sie Country-lastig eröffneten. Alle Jahre wieder ist die Kulturhalle dabei bis auf den letzten Platz gefüllt

 Ein bisschen Frieden für die gute Sache: Schlagersängerin Nicole stand im Mittelpunkt der Benefiz-Gala in Hasborn. Foto: Faber

Ein bisschen Frieden für die gute Sache: Schlagersängerin Nicole stand im Mittelpunkt der Benefiz-Gala in Hasborn. Foto: Faber

Hasborn. Jahr für Jahr, wenn es in der Vorweihnachtszeit den vierzehn Nimmermüden für ihren "Segeltörn auf dem Bostalsee" zu kalt wird, setzt sich die Band für ihre Mitmenschen ein und veranstaltet in Hasborn eine Benefiz-Gala, die sie Country-lastig eröffneten. Alle Jahre wieder ist die Kulturhalle dabei bis auf den letzten Platz gefüllt. "In diesem Jahr hätten wir 1000 Karten verkaufen können", berichtete der "Nimmermüde" Werner Feit. Denn auf der Bühne stand mit Nicole der Stargast des Abends.

"Die Veranstaltung hier ist etwas ganz Besonderes", sagte sie. Es sei bitter nötig, dass man in der Vorweihnachtszeit an die Menschen denke, denen es nicht so gut ginge. Nicole wünschte unter einem wahren Beifallsorkan allen Besuchern "ein bisschen Frieden". Das zog sogar der Grand-Prix-Gewinnerin von 1984 die Stiefel aus. Und sie lief auf Strümpfen eine Zugabenrunde durch die Stuhlreihen.

Wie alle Künstler der Gala verzichtete Nicole auf jegliche Gage. Die Nachwuchsgruppe Spirit Wanted sparte obendrein noch den Strom. Die Theleyer Band stellte in ihrem Akustik-Set drei Titel des im kommenden März erscheinenden Debütalbum "Frei" vor. Flötenvirtuosin Claudia Wälder-Jene stritt in der Interpretation "Wake up" mit einem im Vier-Sechzehntel-Takt nervenden Wecker, beim hymnischen englischen Volkslied "Greensleeves" begleitete sie Gitarrist Manfred Rothe. Als "Auftritt mit Symbolcharakter", bezeichnete Moderator Thomas Rosch die Präsentation von Lokalmatador Christof Scheid und der 20-jährigen, körperlich behinderten, Nina Rauber aus Alsweiler. "Jedes Jahr machen wir einen gemeinsamen Auftritt. Für sie ist das ein ganz großer Höhepunkt", freute sich Scheid. Mit "Und Frieden für die Welt", intonierte das Duo einen Klassiker von Rolf Zuckowski, der tief unter die Haut ging. "Christof unterstützt uns auch dabei, dass wir so tolle Künstler hier auf der Bühne haben", bedankte sich ein "Nimmermüder" Rudi Gessner beim Kabarettisten.

Energiegeladen brachte der Schwalbacher Sänger Thorsten Rietbrok mit "Hallelujah" stimmlich seine Freude zum Ausdruck, quer durch verschiedene Stilrichtungen brillierten die silbernen Trompeten der Geschwister Wendling. Verpackt in feinsten A-capella-Gesang, mit parodistischen Einlagen zog beim Auftritt der Gesangsgruppe A-caBella aus Marpingen, auf höchst amüsante Weise die Kleinkunst in die Kulturhalle ein. Ihre "Mäbinger Mitbürger" Langhals (Jürgen Brill) und Dickkopp (Uli Schu) tauchten selbstverständlich zum "domme Gespräsch zwesche derr Lieder" auf. Klar, dass die offizielle, inoffizielle "Mäbinger Nationalhymne" noch erklang.

Zum großen Finale holte Moderator Rosch alle Akteure noch einmal auf die Bühne. Das begeisterte Publikum stand daraufhin auf und verneigte sich mit stehenden Ovationen vor den Künstlern.

Auf einen Blick

Seit 1996 haben die Nimmermüden insgesamt 70 000 Euro bei den 13 vorangegangenen Benefizveranstaltungen an Spendengelder gesammelt. Das Geld geht zum Teil direkt an Menschen im Ort und wird durch das Deutsche Rote Kreuz Hasborn treuhänderisch verteilt. Der Rest geht an soziale Einrichtungen wie die Lebenshilfe, die Kinderkrebshilfe und andere. Die Schirmherrschaft der Benefiz-Gala hat der saarländische Landtagspräsident Hans Ley übernommen. frf

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