Café als Anlaufstelle für die Jugend

Marpingen · Das selbst verwaltete Marpinger Jugendcafé ist seit Juli geöffnet. Am Freitag hat der offene Treff im ehemaligen Café zur Alten Mühle den kirchlichen Segen erhalten. Das Café soll Treffpunkt für die Jugendlichen werden und ist von Montag bis Freitag jeweils von 12.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.

 Im Juli wurde das Jugendcafé in Marpingen eröffnet. Foto: Faber

Im Juli wurde das Jugendcafé in Marpingen eröffnet. Foto: Faber

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"Je größer die Einwohnerzahl eines Ortes, desto schwieriger ist es, eine offene Jugendarbeit zu etablieren", erklärte Roland Ruttloff, Geschäftsführer des Jugendcafé-Trägers Idee.on gGmbH, bei der kirchlichen Segnung des Jugendtreffs . Ein Beispiel für seine Einschätzung lieferte in der Vergangenheit Marpingen , das mit 5500 Einwohnern größte Dorf im Landkreis St. Wendel.

Etliche Anläufe, einen Jugendtreff zu installierten, scheiterten. Den Bedarf der offenen Jugendarbeit hatte Bürgermeister Werner Laub (SPD ) schon vor Jahren erkannt und daran festgehalten. "Er war die treibende Kraft dafür, die Räume in der Alten Mühle einer gemeinnützigen Nutzung zu unterziehen", sagte Ruttloff. Das Gebäude am Kulturzentrum Alte Mühle ist im Besitz der Arbeiterwohlfahrt und wurde von der Gemeinde angemietet.

2013 legten die Jugendbüro-Mitarbeiterinnen und Schoolworkerinnen Kathrin Rauber und Angela Ames los, den ehemaligen Gastraum zu einem offenen Treff für Schüler und Jugendliche umzubauen. Mit angepackt haben die Schülervertretung der Marpinger Gemeinschaftsschule und die Ex-Bundesfreiwilligendienstlerin Dorothea Schmidt. Am Tag der Kinder- und Jugendkultur im Juli wurde die Eröffnung gefeiert. Betreut werden die Jugendlichen nun von der 18-jährigen Bundesfreiwilligendienstlerin Annalena Backes. "Alle Jugendlichen können sich mit einbringen und ihre Wünsche und Bedürfnisse offen äußern", sagte Backes. Sie wolle auch die Jugendlichen ansprechen, die sonst im Dorf am Pavillon auf dem Marktplatz abhängen. Unterstützt wird sie von der Gemeinschaftsschule. "Wir wollen abwechselnd mit Schulklassen das Café besuchen, damit die Jugendlichen es besser kennenlernen", kündigte Schulleiterin Petra Brenner-Wolf an. Täglich wird im Café gekocht, jeden Mittwoch steht der Projekttag an. Ende dieses Monats soll dann auch der Jugendtreff mit Wlan-Zugang versorgt sein. "Dann kommen mehr Jugendliche", verspricht sich Backes davon.

Für die Jugendlichen gibt es Computer, um im Internet zu surfen, am Kickertisch und der Dartscheibe kann gespielt werden. Am Freitag, 30. Oktober, ab 19 Uhr, steigt eine Halloweenparty mit Kostümwettbewerb.

"Das Jugendcafé wird sich selbst verwalten", erläuterte Ruttloff. Des Weiteren sollen im Jugendtreff Generationen und Kulturen zusammengeführt werden. Bereits seit einigen Wochen finden dort Sprachkurse und Informationsveranstaltungen für die Marpinger Neubürger statt.

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HintergrundBei der landesweiten Aktion "Ding dein Dorf 2013", bei der junge Menschen die Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit ihrer Gemeinde bewerten konnten, kassierte Marpingen beim Kriterium Jugendtreff/Jugendzentrum die Note 4,4 und schnitt landesweit am schlechtesten ab. Dagegen stand die Top-Gesamtnote 2,3 bei der Kinder-und Jugendfreundlichkeit innerhalb der Gemeinde.Offene Einrichtungen, Projekte und Veranstaltungen, die der Kinder- und Jugendarbeit gewidmet sind, grenzen sich von schulischen oder verbandlichen Formen der Jugendarbeit dadurch ab, dass ihre Angebote kostenfrei und ohne Mitgliedschaft genutzt werden können. frf

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