Ehrung beim DRK Urexweiler „Ihr seid Blutspender, Ihr seid Lebensretter“

Urexweiler · Beim Deutschen Roten Kreuz in Urexweiler stand die erste Blutspender-Ehrung seit Beginn der Pandemie an.

 Lieselotte Keller, Elmar Keßler (beide jeweils 50 Blutspenden) und Anke Merkel (25 Blutspenden) nehmen die Ehrungen aus den Händen des DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Przywarra (von links) entgegen.

Lieselotte Keller, Elmar Keßler (beide jeweils 50 Blutspenden) und Anke Merkel (25 Blutspenden) nehmen die Ehrungen aus den Händen des DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Przywarra (von links) entgegen.

Foto: Ralf Mohr

Zur ersten Blutspenderehrung seit Beginn der Corona-Pandemie hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in die Mehrzweckhalle nach Urexweiler geladen. Zur offiziellen Ehrung waren drei der insgesamt acht Jubilare erschienen. Insgesamt 74 Blutspender haben an dem Termin teilgenommen. Vier davon waren Erstspender. „Das ist ein gutes Ergebnis, trotz Urlaubszeit, trotz Corona“, erklärte dazu der Ortsvereinsvorsitzende Jürgen Przywarra.

„Ihr seid Blutspender, Ihr seid Lebensretter“, begrüßte Przywarra die Jubilare. Je fünf Ehrennadeln und Urkunden für 50-maliges Blutspenden lagen bereit. Ein Blutspender hatte 25-mal gespendet und zwei jeweils zehn Mal. „Gerade jetzt in Zeiten von Corona sind die Blutspenden noch wertvoller als je zuvor“, führte der Vorsitzende weiter aus. „Die Urlaubszeit bedeutet ein erhöhtes Blutaufkommen ebenso wie die bislang wegen Corona aufgeschobenen Operationen in den Krankenhäusern. Da wir vom Deutschen Roten Kreuz dazu angehalten sind, für drei Tage Blutkonserven zu bevorraten, kann es nun schon mal recht eng werden.“ Umso mehr danke er den Spendern für ihr Engagement und die vielen Liter Blut, die sie in der Vergangenheit und auch jetzt für das Wohl der Allgemeinheit gespendet haben.

Alle 15 Sekunden wird in Deutschland eine Blutkonserve benötigt. Zur Lebensrettung, zur Lebenserhaltung und zur Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens. Das bedeutet für den Blutspendedienst West, dass pro Tag etwa 1500 Blutspenden benötigt werden. 25 Teams sind unter der Woche im Einsatz, um Tag für Tag Blutspenden in Empfang zu nehmen. „Zur Blutspende zu gehen, hat für die Spender nicht nur einen ideellen Wert im Sinne eines Dienstes für die Allgemeinheit, sondern vielmehr trägt die bei der Blutspende durchgeführte Untersuchung des Blutbildes einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung der unterschiedlichsten Krankheiten bei“, erläuterte Przywarra. Außerdem trainiere das Blutspenden auch die Eigenblutproduktion der Spender.

Anke Merkel aus Urexweiler hat mit 18 Jahren angefangen, Blut zu spenden. Bis heute sind so 25 Spenden zusammengekommen. „Ich wollte damit der Gesellschaft etwas zurückgeben“, erläuterte die dreifache Mutter ihre Beweggründe. „Blut ist nicht kaufbar und ich versuche, auch meinen Kindern damit ein gutes Beispiel zu sein, ihnen vorzuleben, wie wichtig es ist, auch etwas für die Allgemeinheit zu tun. Und Blutspenden ist ein Beitrag, den jeder leisten kann“, betonte die angehende 40-jährige Verwaltungsfachangestellte.

50 Mal Blut gespendet hat Lieselotte Keller (61) aus Oberlinxweiler. Die selbstständige Kauffrau betreibt ein Second-Hand-Geschäft für Kinderbedarf in St. Wendel und ist vor 15 Jahren durch Freunde in Urexweiler zum Blutspenden gekommen. Seitdem ist sie dabeigeblieben. Und das obwohl sie eigentlich gar kein Blut sehen kann. Ihre Blutgruppe zählt auch eher zu den selteneren und ist somit heiß begehrt. Das war für sie mit ein Grund, ihre Angst vor der Nadel zu überwinden und regelmäßig zur Blutspende zu gehen. „Ich kann nicht hingucken, aber zwischendurch ist es dann gut“, schildert sie ihre Eindrücke.

Der 48-jährige Teamleiter für Lokführer bei der Deutschen Bahn AG (DB-AG), Elmar Keßler aus Urexweiler, hat ebenfalls zum 50. Mal gespendet. Angefangen hat er 1992 bei der Bundeswehr. Zunächst war der damals in Aussicht gestellte Tag Sonderurlaub ein Anreiz, aber dann wurde er zum Überzeugungstäter. „Es könnten schon viel mehr Spenden sein, aber dadurch, dass ich berufsbedingt oft im Ausland war, konnte ich nicht an jedem Termin teilnehmen und so sind es eben erst 50 Spenden geworden“, erklärte er. „Wenn man sich vor Augen führt, dass man auch mal selber in die Situation kommen könnte, Blutkonserven zu benötigen, dann leuchtet es einem ein, wie wichtig Blutspenden ist. Und außerdem tut es einem auch gut. Ich habe das Gefühl, dass so rund eine Woche nach dem Blutspenden es für den Körper wie ein Energieschub ist. Das neu gebildete Blut tut dem Körper offenbar gut“, machte er auf einen Nebeneffekt aufmerksam.

Der DRK-Ortsvereinsvorsitzende bedankte sich bei den Spendern mit Urkunden, Ehrennadeln und Gutscheinen für Massagen.

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