Immer mehr machen mit Berschweiler ist nun auch ein pfiffiges Dorf

Berschweiler · Marpinger Gemeindeteil macht bei „Smart Village“ mit. Bürger haben erste Lieferung im Dorfgemeinschaftshaus abgeholt.

 Die Dorf-Coaches Stefan Hell, Dagmar Lux, Ingo Recktenwald und Christian Wagner (von links) bedienen einen Kunden.

Die Dorf-Coaches Stefan Hell, Dagmar Lux, Ingo Recktenwald und Christian Wagner (von links) bedienen einen Kunden.

Foto: Frank Faber

Ein Autohaus, Gastronomiebetriebe oder ein Geschäft zum Einkauf von Tiernahrung existieren entlang der Hauptstraße in Berschweiler. Doch bereits seit zwei Jahrzehnten haben die Bürger im Marpinger Gemeindeteil keine Möglichkeit mehr, sich im Dorf mit Lebensmitteln oder Artikeln für den täglichen Bedarf einzudecken. Nun gibt es eine Alternative: Berschweiler ist jetzt Teil des Projektes „Smart Village“.

Die Kunden können dabei regionale Waren aus verschiedenen Bereichen und von mehreren lokalen Anbietern einfach online im Internet oder bei den Dorf-Coaches bestellen. 22 Bürger haben ihre erste Lieferung im evangelischen Gemeindehaus abgeholt. „Es geht auch darum, dass unsere Einzelhändler in der Gemeinde eine weitere Plattform bekommen. Wir versuchen Edeka mit ins Boot zu bekommen, um einen starken Anbieter zu haben“, betont der Marpinger Bürgermeister Volker Weber (SPD). Denn ihm sei besonders wichtig, dass die Einzelhändler in seiner Gemeinde von dem Projekt partizipieren können. „Das Konzept ist mit ehrenamtlicher Arbeit, Hilfe und Engagement möglich“, weiß Weber.

Dagmar Lux, Stefan Hell und Ortsvorsteher Ingo Recktenwald (SPD), allesamt Mitglieder des Heimat-und Verkehrsvereins, fungieren als Dorf-Coaches. „Mit Christian Wagner kommt ein Vierter noch dazu“, freut sich Hell über weitere Verstärkung. Momentan erschwert das Coronavirus den Dorf-Coaches ihren Job. „Vieles muss noch kontaktlos laufen. Wenn ältere Menschen nicht online bestellen können, dann kümmern wir uns darum“, sagt Recktenwald. Sobald die ganzen Beschränkungen einmal aufgelöst sind, wollen die Dorfcoaches einen festen Termin etablieren, damit sich die Bürger bei der Bestellung treffen können. „Parallel zu dem Projekt soll wieder mehr Austausch und Kommunikation stattfinden“, sagt Recktenwald. Sein Mitstreiter Hell ergänzt: „Wir wollen auch die Getränkeversorgung über einen lokalen Händler sicherstellen“.

Ziel des Projektes ist, dass ältere oder nicht mobile Menschen sowie junge Eltern und Berufstätige, die sich den Weg zum Supermarkt sparen möchten, ihre Waren des täglichen Bedarfs bequem zu Hause online bestellen (wichtig bei der Anmeldung ist die Ortsangabe 66646 Berschweiler) und im Ort abholen. Termin dafür ist dann immer mittwochs um 16 Uhr im evangelischen Gemeindehaus. Mit einer Online-Plattform für Lebensmittel, Artikel des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen hat der Landkreis St. Wendel mittlerweile eine zukunftsorientierte Daseinsvorsorge für den ländlichen Raum aufgebaut. Demnächst wird auch Walhausen als nächstes Dorf am Projekt „Smart Village“ teilnehmen.

Bestellungen online aufgeben:

www.keepfresh.de

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