Gemeinschaftsschule Marpingen Baummikado soll Oase der Entspannung sein

Marpingen · Auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule Marpingen haben die Jungen und Mädchen neue Möglichkeiten zum Toben und Chillen.

 Gerd Rausch und Georg Wilhelm beim Verschrauben der Baummikado-Stämme auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule Marpingen.

Gerd Rausch und Georg Wilhelm beim Verschrauben der Baummikado-Stämme auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule Marpingen.

Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Wenn Robinien im Mai in Blüte stehen, verzaubert ihr Duft ganze Straßenzüge und verwandelt sie in Oasen des feines Duftes. Doch diese nordamerikanische Baumart hat noch weitere Vorzüge: Ihr Holz ist sehr hart, witterungsbeständig und eignet sich damit hervorragend für Spielgeräte. Als solche sind die durcheinander gepurzelten, geschälten Robinienstämme auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule Marpingen erstmal auch nicht zu erkennen. Und auch der zweite Blick zeigt, dass es hier nicht nur ums Spielen, ums Klettern oder Chillen geht: „Die natürliche Wuchsform der entrindeten und gehobelten Stämme, miteinander in organischen Formen verschraub, ergeben ein Gesamtkunstwerk, das von allen Schülern genutzt werden kann“, erklärt ein Sprecher der Schule. Die einen versuchten sich im Balancieren, andere lehnten sich bequem an die sanften Rundungen der Stämme, und für manche seien sie ein inspirierender Hingucker.

So zufällig, wie es die Bezeichnung Baummikado nahelegt, sei aber die Zusammenstellung der Stämme keineswegs: Es gehöre ein künstlerisches Auge dazu, um aus den massiven Holzstämmen ein organisches Ganzes zusammenzustellen. Und ohne handwerklichen Sachverstand gehe es auch nicht, schließlich müsse die Konstruktion auch sicher sein und vom TÜV abgenommen werden. Dazu kommt, dass das Marpinger Baummikado einen Gemeinschaftsaktion von Schülern, Eltern, Unterstützern, des Fördervereins und nicht zuletzt der Lehrer darstellt. Vera Heintz, Koordinatorin in der Schulleitung, organisierte mit dem Schulförderverein eine Crowdfunding-Aktion, bei der so viel Geld zusammenkam, dass Stämme und Arbeitskraft für das Fällen und Schälen der Robinen bezahlt werden konnten. „Das Zusammensetzen, Verschrauben und Austesten lag dann ganz in die Hand engagierter Lehrer“, berichtet eine Sprecherin weiter.

Aufgrund der gegenwärtigen Pandemie-Beschränkungen musste man leider vielen Schülern, die sich zur Mitarbeit bereit erklärt hatten, absagen. So wird sich die Fertigstellung des Projektes noch ein wenig hinziehen. Doch die drei Hauptakteure Vera Heintz, Georg Wilhelm und Gerd Rausch sind zuversichtlich, dass noch vor den Sommerferien alle Schüler in den Genuss kommen werden, das Marpinger Schulmikado auf ihre jeweilig ganz eigene Art auszutesten.

Der ehemals recht leere Eingangsbereich von Schulhofseite sei auf jeden Fall aufgewertet, ein bereits gepflanzter Baum werde in einigen Jahren zusätzlich Schatten spenden, so der Sprecher. Es ist zwar keine Robinie, die dann die Schule zur Blütezeit in ihren Duft hüllen könnte, aber auch die junge Linde wird es zusammen mit dem Robinien-Baummikado schaffen, zur Oase der Entspannung und Abwechslung im Schulalltag zu werden.

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