"Ausbau der Windenergie steuern"

Tholey. Ein wichtiger Baustein beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist die Windkraft. Und da vor allem auf den Hügeln im nördlichen Saarland der Wind kräftig weht, sind diese oftmals gut geeignet, um auf ihnen Windräder aufzustellen

 Windräder werden in den nächsten Jahren auch in Tholey aufgestellt. Das Archivfoto zeigt den Bau eines Windrades auf der Langheck bei Primstal im Oktober 2006. Foto: dia-saar.de

Windräder werden in den nächsten Jahren auch in Tholey aufgestellt. Das Archivfoto zeigt den Bau eines Windrades auf der Langheck bei Primstal im Oktober 2006. Foto: dia-saar.de

Tholey. Ein wichtiger Baustein beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist die Windkraft. Und da vor allem auf den Hügeln im nördlichen Saarland der Wind kräftig weht, sind diese oftmals gut geeignet, um auf ihnen Windräder aufzustellen. Um einen Wildwuchs dieser Anlagen zu verhindern, haben die Kommunen im Landkreis Gutachten in Auftrag gegeben, die besonders geeignete Flächen für Windkraft suchen.Für die Gemeinde Tholey hat das Unternehmen Argus Concept eine solche Windpotenzialstudie erstellt. Und elf größere Vorranggebiete gefunden. Sie legen sich wie ein Ring um die Gemeinde, liegen sie doch an der Gemarkungsgrenze. Ein Schwerpunkt dabei sind Areale im Nordosten der Gemeinde in der Umgebung der Landstraße zwischen Theley und Selbach. Teilweise sind auch Waldflächen ausgewiesen. Wichtige Kriterien für geeignete Gebiete sind Windstärke, der Abstand zu Wohnhäusern, Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen sowie Naturschutzgebiete.

"Der Gutachter hat alle Flächen mit eingerechnet, die grundsätzlich infrage kommen", sagt Bürgermeister Hermann Josef Schmidt im SZ-Gespräch. Wie viele davon tatsächlich im Flächennutzungsplan aufgenommen und dann genutzt werden können, das sei aber noch offen. "Denn wir stehen noch ganz am Anfang der Planung", so der Bürgermeister. Die Studie ist schon den Ortsräten und dem Gemeinderat vorgestellt worden. In seiner letzten Sitzung vor den Ferien hat der Gemeinderat den Entwurf der Windpotenzialstudie gebilligt. Um vor möglichen Rechtstreitigkeiten gewappnet zu sein, läuft zurzeit noch eine juristische Einschätzung der Auswahlkriterien. Ist diese abgeschlossen, folgt die Beteiligung der Bürger, Verbände und Institutionen, die so genannte frühzeitige Anhörung. So ist laut Schmidt im September eine Infoveranstaltung geplant. Ortsräte und Gemeinderäte werden schließlich gegen Jahresende ihr Votum abgeben. In weiteren Schritten wird dann der Flächennutzungsplan geändert, werden entsprechende Bebauungspläne aufgestellt. "Ziel des ganzen Verfahrens ist es, durch die Vorrangflächen den Ausbau der Windenergie zu steuern." Dass dies nicht ohne Diskussionen geht, da ist sich der Bürgermeister sicher: "Da steckt ein nicht unerhebliches Konfliktpotenzial drin." Weitere Windräder entstehen wohl auch in der Nachbarschaft zu Tholey. So will Nonnweiler ein Vorranggebiet auf der Langheck bei den bestehenden fünf Rädern ausweisen, Oberthal im Wareswald, Marpingen nördlich von Alsweiler und Nohfelden im Bereich Selbach.

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