Alsweiler sucht seine Zukunft

Alsweiler. "Das Saarland schrumpft", erklärte Marpingens Bürgermeister Werner Laub beim ersten Alsweiler Dorfgespräch im örtlichen Hiwwelhaus. Doch ganz so schlimm ist es nicht. Unsere Heimat wird nicht kleiner, sondern die Bevölkerungszahl ist rückläufig. Doch Zusammenrücken ist trotzdem geboten, wenn eine Antwort auf den demographischen Wandel gegeben werden soll

 Der Alsweiler Ortsvorsteher Paul Schäfer. Foto: Grim

Der Alsweiler Ortsvorsteher Paul Schäfer. Foto: Grim

Alsweiler. "Das Saarland schrumpft", erklärte Marpingens Bürgermeister Werner Laub beim ersten Alsweiler Dorfgespräch im örtlichen Hiwwelhaus. Doch ganz so schlimm ist es nicht. Unsere Heimat wird nicht kleiner, sondern die Bevölkerungszahl ist rückläufig. Doch Zusammenrücken ist trotzdem geboten, wenn eine Antwort auf den demographischen Wandel gegeben werden soll. So etwa auf die Frage, ob es für jede Gemeinde sinnvoll ist, angesichts leerer Kassen ein eigenes kleines Schwimmbad zu unterhalten. Doch die Alsweiler drückt ein anderes Problem: Es grummelt ihnen noch immer im Magen, wenn es um die Geschehnisse rund um die von der saarländischen Landesregierung verfügte Schließung der örtlichen Grundschule geht. So richtig verdaut wurde das nicht. Auch nicht, dass der Marpinger Gemeinderat die Einrichtung einer Privatschule ablehnte und eine Liste der gesammelten Unterschriften einer örtlichen Bürgerinitiative lediglich zur Kenntnis nahm. In den Ohren vieler klingt es daher heute wie Hohn, wenn die Landesregierung angesichts der anhaltenden Bildungsmisere nun kleinere Klassen und Zwergschulen auf Tauglichkeit prüfen lässt. "Aber wir können das Rad nicht zurückdrehen", sagte Bürgermeister Laub. Und Ortsvorsteher Paul Schäfer, der gemeinsam mit Laub zur überparteilichen Gesprächsrunde ins Hiwwelhaus geladen hatte, konstatierte: "Jetzt hinzugehen und zu überlegen, ob und wie man die Grundschule nach Alsweiler zurück holen könnte, das wäre der falsche Weg." In dieser Hinsicht seien Tatsachen geschaffen worden, ohne dass die Menschen in Alsweiler darauf Einfluss gehabt hätten. Den könnten sie allerdings auf die Zukunft nehmen. Und die Zukunft von Alsweiler sei das kommunale "Kinderhaus" im ehemaligen Grundschulgebäude - drei Krippe-, drei Kindergarten- und zwei Hortgruppen sollen hier künftig eine Heimat finden.Widerstand erwartetMit reichlich Widerstand gegen das Projekt ist schon jetzt zu rechnen. Beispielsweise hat Bernd Müller, Marpingens CDU-Ortsverbandvorsitzender, bereits angekündigt: "Wir wollen kein zentrales Kinderhaus in Alsweiler." Doch die Alsweiler, egal welcher Partei sie angehören, sehen dazu keine Alternative. So fand etwa Stefan Staudt: "Es ist nicht davon auszugehen, dass sich in Alsweiler noch viele neue Geschäfte ansiedeln werden. Und die Schule ist auch zu. Wenn wir also irgendein Argument haben wollen, warum junge Familien künftig nach Alsweiler ziehen sollen, dann muss das Kinderhaus kommen." Die erste Stufe des Projekts "Umbau des ehemaligen Grundschulgebäudes zum Kinderhaus" ist mit der Beauftragung eines Architekten, der die voraussichtlichen Kosten aufstellen soll, inzwischen schon angelaufen. Marpingens Bürgermeister Werner Laub schätzt, dass die Umbaumaßnahmen rund 400000 Euro kosten werden. 210000 Euro könne die Gemeinde im Rahmen der Umstellungsmaßnahmen in der Buchhaltung und einem daraus resultierenden Investitionsstau bis 2010 generieren, mit 100000 Euro würde das Schaffen zehn neuer Krippe-Plätze bezuschusst. Weiter hinten auf der Alsweiler Dringlichkeitsagenda standen unter anderem die Gestaltung des Platzes neben der Kirche, wo derzeit noch das zwischenzeitlich von der Gemeinde aufgekaufte "Haus Holzer" steht, sowie das Befestigen und Umgestalten des Sporthallen-Umfeldes. Für letzteres Projekt sind im Haushalt 2008 bereits Mittel in Höhe von 10000 Euro eingestellt. Ebenfalls auf der Liste vordringlicher Projekte steht die Instandsetzung des Weges vom Bildstöckel zur Waresbuche. tog

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