Souvenirs Adventskalender zieren regionale Motive
Marpingen · Patric Haupt aus Marpingen bietet Souvenirs aus dem St. Wendeler Land an: Tassen, Postkarten und Kühlschrankmagnete.
Die Wallfahrtswoche beschert Patric Haupt einen Rekord: Noch nie wurden so viele Ansichtskarten einer Sorte geordert. Nämlich 200. Die Karte zeigt den heiligen Wendelin sowie Ansichten St. Wendels. In diesem Fall sind es wohl vor allem Touristen — Pilger —, die sich ein Andenken mitnehmen oder einen Gruß aus St. Wendel verschicken wollen. Aber nicht nur Besucher sind Kunden. Patric Haupt, der seit 2013 fotografische Souvenirs von Marpingen aus verkauft, schätzt, dass etwa die Hälfte seiner Andenken von Touristen gekauft werden, die andere Hälfte von Einheimischen.
Auch er wollte das tun. Vor etwa sieben Jahren. „Ich wollte Freunden von früher Post aus meiner Heimat schicken.“ Aber mit dem, was er auf dem Markt fand, war er nicht zufrieden. Also entwarf der Polizist, der schon immer gerne fotografiert, eigene Karten. Mit Motiven aus seiner Heimat Marpingen fing er an. Die Abenhmer hielten sich in Grenzen. Der 49-Jährige will seine Produkte nicht selbst vermarkten sondern über Geschäfte in der Region. „Ich dachte, auf jeden Tresen in der Gemeinde gehört ein Postkarten-Ständer.“ Aber seine Meinung teilten nicht alle.
Er weitete sein Angebot aus. „Mittlerweile bin ich im ganzen Landkreis vertreten“, so Haupt. Inzwischen gibt es Karten aus jeder Gemeinde des Landkreises, Taschen, Kühlschrankmagnete und Tassen, jeweils bedruckt mit den Fotos aus dem St. Wendeler Land. Mehr als 300 verschiedene Artikel hat er gezählt. Besonders gut kommt eine Karte vom beleuchteten Staudamm am Bostalsee an. „Sie hebt sich von anderen im Postkartenständer ab“, weiß Haupt. Und betont, dass gerade vom See aus viele Touristen Grüße an ihre Familie und Freunde schicken. Außerdem gibt es rund um den Bostalsee relativ viele Stellen, wo die Karten gekauft werden können — unter anderem beim Tretboot-Verleih, im Bosiland und in Supermärkten.
Weniger auf Touristen denn auf Einheimische zielt ein anderes Angebot Haupts: Er bietet auch Trauer-, Oster- und Weihnachtskarten mit regionalen Motiven an. Und zum ersten Mal hat Haupt Adventskalender im Angebot. Im vergangenen Jahr hat er ein paar für die Familie machen lassen. Das letzte Exemplar habe er mit zu seiner Fußpflegerin genommen. „Die Kundin, die vor mir an der Reihe war, hat ihn mir förmlich aus der Hand gerissen.“ Das war für ihn die Initialzündung: In diesem Jahr bietet er die mit Vollmilchschokolade gefüllten Kalender ganz offiziell an. Mit zwei Motiven: Ansichten aus St. Wendel und einem Bild von dem Nonnweiler Riesen-Adventskranz. „Da bin ich sogar mehrmals hingefahren, um das richtige Licht zu erwischen“, erzählt Haupt. Einziger Wermutstropfen. Da er nur mit kleinen Stückzahlen arbeitet, kann er den Kalender mit den 24 Türchen nicht unter 15 Euro anbieten. Wenn er genau darüber nachdenke, sei das aber nicht zu teuer: „Wenn ich es mit den Kalendern der Bundesliga-Vereine vergleiche, so ist es die gleiche Preisklasse.“
Haupt fotografiert alles, „was ich als Sehenswürdigkeit erachte“. Seitdem er sich 1993 seine erste Spiegelreflexkamera kaufte, drückt er auf den Auslöser, was das Zeug hält: „Stellenweise erachte ich das schon als Krankheit, oder vielleicht als Ausgleich zum Job.“ Tausende Bilder sind so entstanden. „Ich kann ja nichts wegwerfen“, sagt er. Und weiter: „Selbst die unscharfen Bilder kann man ja mal für den Hintergrund gebrauchen.“
