Sanitäter-Nachwuchs Rot ist die Farbe der medizinischen Helfer

Marpingen · Marpinger Schüler tun sich als Sanitäter hervor. Bürgermeister Volker Weber ehrte sie vor Beginn der Pandemie für ihr Engagement.

 Die Marpinger Schulsanitäter im Kreis mit Bürgermeister Volker Weber, DRK-Vertretern, den betreuenden Lehrerinnen und der Schulleitung der Gemeinschaftsschule Marpingen. Das Foto ist vor den Corona-Einschränkungen entstanden.

Die Marpinger Schulsanitäter im Kreis mit Bürgermeister Volker Weber, DRK-Vertretern, den betreuenden Lehrerinnen und der Schulleitung der Gemeinschaftsschule Marpingen. Das Foto ist vor den Corona-Einschränkungen entstanden.

Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Anerkennung für eines der größten Schulsanitätsprojekte des Landes: 30 Schüler der Gemeinschaftsschule Marpingen kümmern sich täglich darum, dass die Erstversorgung in medizinischen Notfällen an der Schule gewährleistet ist. Für dieses – über den Schüler-Alltag hinausreichende – Engagement wurden sie von Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD) sowie Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ausgezeichnet.

Die Schüler kommen aus allen Altersstufen und haben eine umfassende Erst-Hilfe-Ausbildung absolviert. Viele sind laut Schulverwaltung in ihren Heimatorten im jeweiligen DRK-Ortsverband oder der Jugendfeuerwehr aktiv und haben dort Erfahrungen erworben, die sie in das Projekt mit einbringen.

Im Durchschnitt dauert es nach Angaben der Schule zwölf Minuten, bis ein Krankenwagen oder Notarzt am Einsatzort ankommt. An der Gemeinschaftsschule Marpingen überbrücken die ehrenamtlichen Schulsanitäter diese entscheidenden Minuten, kümmern sich aber auch um die eine oder andere kleinere Blessur. Verbände anlegen, in stabile Seitenlage bringen, Kühlen und Entlasten oder einfach nur Mut zusprechen – ihre Aufgaben sind vielfältig.

Ihr Einsatz werde regelmäßig ein bis zwei Mal am Tag über Walkie-Talkie angefragt. Dann verlassen sie umgehend den Unterricht und begeben sich zum angegebenen Notfallort, ausgestattet mit einem umfassend gefüllten Erste-Hilfe-Koffer. Da sich der ehrenamtliche Dienst an den Mitschülern auf 30 Schulsanitäter verteilt, ist der individuelle Unterrichtsausfall während einer Hilfsaktion auch vonseiten der Schule vertretbar, erklärt ein Schulsprecher.

Dieses Engagement wurde nun – in Vor-Corona-Zeiten – geehrt. Marpingens Bürgermeister Weber, Isabell Luther, die Leiterin des DRK-Kreisverbandes St. Wendel, der Schulelternsprecher Martin Damarow und Vera Heintz als Vertreterin der Marpinger Schulleitung bedankten sich offiziell für den Einsatz für die Schulgemeinschaft. „Wir möchten ja keinesfalls, dass die Schüler als Einzelkämpfer die Schule verlassen“, sagte Vera Heintz. Das Engagement der Schulsanitäter gebe den rund 1000 Schülern in Marpingen Gewissheit, dass ihnen im Notfall schnell und kompetent geholfen werde, bis der Krankenwagen eintrifft. „So erfahren alle, wie wertvoll es ist, dass man in schwierigen Situationen auf die uneigennützige Hilfe von anderen zählen kann.“

Für Vera Heintz sind die Schulsanitäter damit auch ein wichtiger Baustein des Lernens an ihrer Gemeinschaftsschule. Das sahen Bürgermeister Weber und der DRK-Kreisverband genauso. Und so bekamen alle Erstelfer und ihre betreuenden Lehrerinnen Dunja Parisi und Brigitta Santa nicht nur anerkennende Worte, sondern auch zwei Geschenke zum Dank: Ein weiterer Erste-Hilfe-Koffer und eine Übungspuppe, mit der die Herz-Lungen-Wiederbelebung trainiert werden kann. Jürgen Przywarna, Ausbilder beim DRK, zeigte den  jungen Ersthelfer dann auch gleich, wie man mit und an der Puppe übt.

 Bild c: Die Schulsanitäter David, Merlin und Christof präsentieren stolz die neue Ausrüstung.

Bild c: Die Schulsanitäter David, Merlin und Christof präsentieren stolz die neue Ausrüstung.

Foto: Markus Mörsdorf/Schule

An Nachwuchs für die Sanitäter mangelt es der Schule eigenen Angaben zufolge nicht. Selbst wenn Leonie Scheid und Mirko Pitsch mit dem Abitur im Juni die Schule verlassen, stünden zahlreiche Nachrücker auf der Warteliste, die nach ihrer Ausbildung das Team ergänzen sollen. Ihre roten T-Shirts mit dem Aufdruck „Schulsanitäter“ machten sie innerhalb der Schule auch für alle kenntlich. Für die Gemeinschaftsschule Marpingen sind die Schulsanitäter ein unschätzbarer Gewinn an Solidarität, Sicherheit und Hilfsbereitschaft, so der Sprecher der Schule abschließend.

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