Kappensitzung Primstal Narren feierten verhexte Fastnacht

Primstal · Die Kipfaka zauberte in der ausverkauften Primstaler Mehrzweckhalle einen magischen Abend auf die Bühne.

Das Prinzenpaar aus Wadern, Frank Barth und Linda Fox, war mit Kinderprinzessin Anna-Lena auf der Sitzung in Primstal zu Gast. Elferratspräsidentin Jutta Backes (rechts) führte als Hexe durch den Abend.

Das Prinzenpaar aus Wadern, Frank Barth und Linda Fox, war mit Kinderprinzessin Anna-Lena auf der Sitzung in Primstal zu Gast. Elferratspräsidentin Jutta Backes (rechts) führte als Hexe durch den Abend.

Foto: Martin Trappen

Die Hexen waren los, als am vergangenen Samstag die Kipfaka zur Kappensitzung nach Primstal geladen hatte. 400 Besucher waren in die restlos ausverkaufte Mehrzweckhalle gekommen, um dem bunten Treiben beizuwohnen. „Seid ihr auch alle hexisch gut drauf?“, fragte Elferratspräsidentin Jutta Backes, als sie die Sitzung eröffnete. In ihrem thematisch passenden Hexenkostüm führte sie das Publikum zwischen den Auftritten kurzweilig durch den Abend. Zu Beginn rührte sie mit dem Rest des Elferrats – ebenfalls alle als Zauberer, Magier und Hexen verkleidet – den Hexenkessel an und übte mit dem Publikum den Zauberspruch ein, mit dem an diesem Abend alle Akteure auf die Bühne „gezaubert“ wurden: „Kipfakadabra! Primstalabim! Dreimal Alleh hopp!“

So marschierten als erste Akteure des Abends die Mitglieder der Kindergarde auf die Bühne. Obwohl sie dort zum ersten Mal standen, zeigten sie, dass auch die Kleinsten eine große Show liefern können. Dafür wurden sie, wie alle anderen Akteure des Abends, mit Orden vom Elferrat und einer dreifachen Rakete belohnt. Als Erste in der Bütt stand an diesem Abend Lydia Theobalt als „Rasender Reporter“. Sie berichtete, was sich in der Welt und in Primstal in den vergangenen Wochen so alles zugetragen hat. Dem Ortsvorsteher von Primstal, Rainer Peter, gab sie ein Paar Handschuhe. „Damit Sie in Primstal auch ordentlich anpacken können“, sagte Theobalt.

Nach einem fulminanten Auftritt der Juniorengarde begrüßten die Primstaler Hexen und Narren das Prinzenpaar aus Wadern. Frank I. (Barth) und Linda I. (Fox) waren gemeinsam mit der Waderner Kinderprinzessin Anna-Lena Woll zur Sitzung angereist. Elferratspräsidentin Backes bat die Gäste auf die Bühne, die sich sichtlich darüber freuten, dort sein zu dürfen. „So waren wir sehr gespannt, wie wird die Faasend gefeiert im Primstaler Land?“, fragten sich die Tollitäten. In einer kurzen aber prägnanten Ansprache bedankten sie sich für die Einladung und wünschten den Narren noch viel Spaß beim Feiern. „Hören wir nun auf zu reden und lassen gemeinsam die Halle beben“, verkündeten die beiden und leiteten zum nächsten Auftritt über.

Als Nächste standen Justin Feis und Hanna Aatz als Paul und Paula auf der Bühne. Die beiden frechen Büttenredner nahmen kein Blatt vor den Mund. Paul wollte zunächst das Wissen der deutlich jüngeren Paula auf die Probe stellen. Sich selbst hielt er für sehr intelligent: „Ich war immer schon schlau, ich konnte schon mit zwei Jahren laufen“, sagte er. „Das nennst du schlau?“, fragte Paula. „Ich hab mich mit zwei immer noch schön tragen lassen.“ Nach einem Auftritt der Tanzmariechen Lisa Backes und Katharina Backes eroberte Jan Finkler als Hobbykoch die Bütt. Lange hat er nur gegessen, was seine Ehefrau ihm vorgesetzt hat, erzählte er. Doch nun hat er den Kochlöffel selbst in die Hand genommen und verwöhnt seine Frau. Ganz reibungslos läuft das aber seitdem nicht, so hatte er von so manchem angebrannten Dessert zu berichten.

In den Weltraum nahm kurz darauf die Tanzgruppe Fresh Elements die Narren in der Mehrzweckhalle mit. Im anschließenden Vortrag erzählte Marvin Schank aus seinem Studentenleben. „Als Student ist man ja ab und zu auch an der Uni“, berichtete Schank und packte über seine Mitstudenten aus. „Vorurteile über Lehramtsstudenten sind wie Gitarristen vor einem Konzert: sie stimmen“, stellte er fest. „Wenn Juristen Fußball spielen, sind sie dann automatisch Rechtsverteidiger?“, fragt sich Schank. „Nein, das war nur Spaß, sie sind und bleiben natürlich Pfosten.“ Den Abschluss der ersten Hälfte der Sitzung machte die Tanzgruppe „Die grazilen Elfen“ mit einer gekonnten Darbietung, die bewies, dass auch, wer etwas mehr Pfunde auf die Waage bringt, grazile Pirouetten drehen kann.

Die zweite Hälfte begann nach dem erneuten Einmarsch des Elferrats mit einem Vortrag von Christian Barth und seinem Sohn Mathis. Die beiden unterhielten sich darüber, welche Vorteile es mit sich bringen würde, wenn Primstal es den Briten gleichtun und sich zum „Prixit“ entschließen würden – zum Austritt nicht nur aus der Gemeinde oder aus dem Saarland, sondern aus ganz Deutschland. Vorteil: der VfL Primstal würde in der 1. Bundesliga spielen und als Primstaler Nationalmannschaft bei der WM, der EM und in der Champions League. Weiter schlugen die beiden vor, den Nachbarort Eiweiler zu annektieren und den Primstaler Ortsvorsteher zum Bundeskanzler zu machen.

 Hanna Aatz und Justin Feis traten in ihrer Büttenrede vor dem Publikum in der ausverkauften Mehrzweckhalle als Paula und Paul auf.

Hanna Aatz und Justin Feis traten in ihrer Büttenrede vor dem Publikum in der ausverkauften Mehrzweckhalle als Paula und Paul auf.

Foto: Martin Trappen
Marvin Schank erzählte aus dem Studentenleben.

Marvin Schank erzählte aus dem Studentenleben.

Foto: Martin Trappen

Die Tanzgruppe Burning Steps brachten mit ihrem Schautanz die Welt von Harry Potter auf die Bühne. Einstudiert hatten die 34 Tänzer ihre Choreografie mit Cynthia Seimetz. Ein echter Bütten-Veteran war danach an der Reihe: Schon seit vielen Jahren steht Gerd Walter als Lausbub Max auf der Bühne und kombiniert geschickt die Bütt mit Gesang. Er singt unter anderem über Frauen und über gesundes Essen kontra Curry Wurst. In diesem Jahr hat er wieder einen ganz besonderen Stargast dabei: Udo Lindenberg (alias Waldi Barth), der seine Panikmädels mitgebracht hat. In dem Lied „Cello“ erzählt der Rocker, wie er nach Primstal gekommen ist. Nun war er ein Jahr lang inkognito im Ort unterwegs und hat seine Eindrücke in dem Lied „coole Socken“ verarbeitet. Am Ende stand das Publikum auf den Tischen und forderte zwei Zugaben. Den Abschluss bildete schließlich das Männerballett mit seinem fulminanten Schautanz, angelehnt an den Comedy-Klassier „Police Academy“.

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