Online-Sammelstelle für Spenddengelder Gut für Projekte in St. Wendel und Saarlouis

Tholey · Auf einer Plattform können Vereine und gemeinnützige Organisationen potenziellen Spendern ihre Projekte vorstellen.

 Haben die Mitmach-Plattform auf den Weg gebracht: Sabine Behr, Kreissparkasse (KSK) Saarlouis,Tim Oehne von Betterplace, Stefan Kuntz (Landaufschwung), Stephan Eisenbart (KSK Saarlouis), Marc Klein (KSK St. Wendel), St. Wendels Landrat Udo Recktenwald, St. Wendels Sparkassen-Vorsitzender Dirk Hoffmann, Tina Schwan (Mitmacher-gesucht – Verein(t)), Horst Hermann (KSK Saarlouis), Andrea Eckert und Frank Schön (beide KSK St. Wendel).

Haben die Mitmach-Plattform auf den Weg gebracht: Sabine Behr, Kreissparkasse (KSK) Saarlouis,Tim Oehne von Betterplace, Stefan Kuntz (Landaufschwung), Stephan Eisenbart (KSK Saarlouis), Marc Klein (KSK St. Wendel), St. Wendels Landrat Udo Recktenwald, St. Wendels Sparkassen-Vorsitzender Dirk Hoffmann, Tina Schwan (Mitmacher-gesucht – Verein(t)), Horst Hermann (KSK Saarlouis), Andrea Eckert und Frank Schön (beide KSK St. Wendel).

Foto: B&K/Bonenberger/

Wenn es stimmt, dass ohne Moos nix los ist, dann war der Ort, an dem die Kreissparkassen St. Wendel und Saarlouis ihre neue gemeinsame Spendenplattform präsentierten, hervorragend gewählt: die Panorama-Stube in der Tholeyer Schaumberg-Alm. Deren Wände bedeckt beziehungsweise ziert hellgrünes Moos – statt Tapete, Putz oder sonstiger Wandverkleidung. Nun ist das Moos in der Panoramastube zwar künstlich. Aber auch das eingangs erwähnte Grün ist ja nicht echt – sondern sprichwörtlich. Es steht für Geld. Und das wird auf der am Dienstag scharf gestellten Plattform „gut-fuer-saarlouis-und-st-wendel.de“ ab sofort eingesammelt. Auf dieser Plattform können Vereine, Initiativen oder sonstige gemeinnützige Organisationen um Unterstützung für soziale Projekte in den Landkreisen Saarlouis und St. Wendel werben beziehungsweise diese auf den Weg bringen. „Gut für Saarlouis und St. Wendel“ soll eine Brücke sein zwischen jenen, die Hilfe benötigen, und jenen, die sich finanziell engagieren möchten.

„Wir haben den Ort hier nicht ohne Grund ausgesucht“, begrüßte bei der Plattform-Präsentation Dirk Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der St. Wendeler Sparkasse, die geladenen Gäste. Die Auswahl des Präsentationsortes hatte nun allerdings nix mit dem Moos zu tun. Sondern: „Man hat von hier oben einen super Blick in den Landkreis St. Wendel und über die Kreisgrenzen hinaus“, erklärte Hoffmann. „In der Ferne kann man sogar den Landkreis Saarlouis erblicken.“ Mit der von der gemeinnützigen Gesellschaft Betterplace gestalteten Spendenplattform habe man ebenfalls Grenzen überschritten. Betterplace hat ihren Sitz in Berlin und ist nach eigenen Angaben Deutschlands größte Online-Spendenplattform. Erklärtes Ziel ist es, mehr soziales Engagement in ganz Deutschland und den jeweiligen Regionen zu ermöglichen.

Die nun online gegangene regionale Spendenplattform soll für alle sozialen Projekte in den Landkreisen Saarlouis und St. Wendel offen stehen. Egal, ob klein oder groß. „Entscheidend ist, dass sie als gemeinnützig anerkannt sind“, erläuterte Tim Oehme, Leiter der Unternehmenskooperation von Betterplace.

Dann erinnerte Hoffmann an den 26. Sparkassentag im vergangenen Mai. Der stand unter dem Motto: Gemeinsam allem gewachsen. „Ich glaube, dieses Motto passt sehr gut zu uns.“ Zu den Sparkassen allgemein und speziell zu denen in St. Wendel und Saarlouis – es treffe aber auch insgesamt auf die Menschen hierzulande zu. „Es ist typisch für die Saarländer, dass wir uns im besten Sinne für unsere Mitmenschen interessieren, für die Gemeinschaft engagieren und damit letztendlich ein positives Lebensumfeld mitgestalten.“ Mit hohem persönlichen Einsatz, guten Ideen und Kreativität engagierten sich sehr viele Saarländer für entsprechende Projekte – für lau und in ihrer Freizeit. „Häufig sind das kleinere, aber für die Gemeinschaft sehr wichtige Projekte“, sagte Hoffman. Da gehe es beispielsweise um Spielgeräte für Kinder, die Verbesserung von Sport- und Freizeiteinrichtungen, das Schaffen und Pflegen von Begegnungsmöglichkeiten und dergleichen mehr. „Da gibt es eine Menge Engagement, oft fehlt jedoch die finanzielle Unterstützung.“

Die Sparkassen leisteten bereits – und wollten dies auch in Zukunft tun – einen Beitrag, um den Zusammenhalt der Gemeinschaft in den Regionen zu stärken und den Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Mit Spenden, Sponsoring, mit Stiftungen und der Sparkasse-zeigt-Flagge-Initiative. Und nun mit der Spendenplattform. Die ist laut Hoffmann zu 100 Prozent kostenlos für die Einsteller. Und das gespendete Geld komme „ohne Abzug“ den Spendensammlern zugute.

Die Kreissparkasse Saarlouis kooperiert bereits seit Februar 2017 mit Betterplace, hat sehr gute Erfahrungen mit der Spendenplattform gemacht. 78 Projekte wurden seit 2017 im Landkreis Saarlouis auf den Weg gebracht, für die insgesamt 245 033 Euro Spenden eingesammelt werden konnten. „Am erfolgreichsten waren die Projekte, die am stärksten über soziale Medien vernetzt sind“, weiß Sabine Behr von der Kreissparkasse Saarlouis zu berichten. Und: „Alle, die bislang mitgemacht haben, waren sehr zufrieden.“ Den größten Erfolg hatte übrigens eine Hilfsaktion für Straßenkatzen.

Indes unterstrich Tim Oehne von Betterplace, dass sein Arbeitgeber die KSK-Spenden-Plattform nicht nur bereitgestellt habe, sondern sie  auch in Zukunft betreue. Mit verschiedenen Aktionen soll die Mitmach-Plattform regelmäßig gepusht werden. Etwa mit Verdoppelungsaktionen. Eine solche wird es am 4. Oktober geben. Ab dann werden alle eingehenden Spenden bis 200 Euro von der Sparkasse verdoppelt. Und zwar so lange, bis 10 000 Euro unter das Projekt-Volk gebracht wurden.

 So sieht die Spendenplattform aus. Fünf Projekte sind bislang in St. Wendel angelaufenen, ein sechstes ist in Planung.

So sieht die Spendenplattform aus. Fünf Projekte sind bislang in St. Wendel angelaufenen, ein sechstes ist in Planung.

Foto: Thorsten Grim

St. Wendel und Saarlouis arbeiten nun zusammen – ist eine Ausweitung auf andere Sparkassen angedacht? „Richtig wäre, die anderen Sparkassen mit dazu zu nehmen, weil dann einfach die Reichweite größer ist“, sagte Horst Herrmann von der KSK Saarlouis, dessen Haus sozusagen Vorreiter war. Mit den Kollegen in St. Wendel verstehe man sich, daher habe man hier den Anfang gemacht. „Wir sind aber zuversichtlich, dass andere Sparkassen uns ansprechen werden und sich beteiligen möchten.“

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