Kreisjägertag in Bliesen Die Jagd ist auch gelebter Natur- und Artenschutz

Bliesen · Beim Kreisjägertag verständigten sich die Jäger darauf, die Kitzrettung mit einem eigenen Drohnenteam zu verstärken.

Beim Kreisjägertag stand die Kitzrettung mit eigenen Drohnen im Mittelpunkt.

Beim Kreisjägertag stand die Kitzrettung mit eigenen Drohnen im Mittelpunkt.

Foto: Michael Saar

Zum diesjährigen Kreisjägertag trafen sich die Jäger aus dem Landkreis St. Wendel Mitte März in Bliesen, wie ein Sprecher der Kreisjäger berichtet. Kreisjägermeister Michael Saar begrüßte neben den rund 140 anwesenden Jägern als Ehrengäste unter anderem Landesjägermeister Josef Schneider sowie den 1. Beigeordneten des Landkreises St. Wendel, Dennis Meisberger (CDU), der in Vertretung des St. Wendeler Landrats Udo Recktenwald an der Versammlung teilnahm.

In seinem Bericht betonte Saar die Vielfältigkeit der Jagd als wesentlicher Bestandteil zum Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft im Kreis St. Wendel. „Wir Jäger legen viele Stunden im Jahr Blühflächen und Hecken an, damit notwendige Lebensräume für unsere Wildtiere geschaffen und erhalten werden. Wir beseitigen Wildschäden, suchen und versorgen Wild nach Verkehrsunfällen und retten Kitze vor der Mahd.

Jagd ist nicht weniger stundenlanger, ehrenamtlicher, gelebter Natur- und Artenschutz“, berichtete Michael Saar. Landesjägermeister Josef Schneider berichtete in seinem Grußwort, dass auch in den kommenden Jahren dank einer Kooperation der VJS mit der Landesentwicklungsgesellschaft und dem Umweltministerium die Fortsetzung der erfolgreichen Blühflächenprogramms „Saarland Artenreich“ gesichert werden konnte.

Bislang wurden dank des Engagements der saarländischen Jäger hierdurch 300 Hektar Lebensräume für gefährdete Vogelarten und Niederwild angelegt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Rettung von Rehkitzen vor den Mäharbeiten im Sommer soll weiter professionalisiert werden.

Hierzu hat die Vereinigung der Jäger für den landesweiten Einsatz bisher bereits sechs öffentlich geförderte Drohnen mit Wärmebildtechnik angeschafft und eigens hierfür tätige „Drohnenteams“ mit erfahrenen Drohnenpiloten ausgebildet. Die Beschaffung weiterer Drohnen ist kurzfristig geplant.

 Mit solchen Drohnen werden die Rehkitze aufgespürt. Hier ein Bild aus dem vergangenen Jahr: Von rechts: Carsten Jenal und Heiner Kausch die erste Drohne der Vereinigung der Jäger des Saarlandes zum Auffinden von Rehkitzen.  FOTO: DIETER ACKERMANN

Mit solchen Drohnen werden die Rehkitze aufgespürt. Hier ein Bild aus dem vergangenen Jahr: Von rechts: Carsten Jenal und Heiner Kausch die erste Drohne der Vereinigung der Jäger des Saarlandes zum Auffinden von Rehkitzen. FOTO: DIETER ACKERMANN

Foto: a-n

Mit den Drohnen werden betroffene Felder am frühen Morgen vor Beginn der Mäharbeiten nach Rehkitzen, die noch nicht mobil sind, abgesucht, um sie vor den lebensgefährlichen Mähwerken zu retten. Für die Drohnenbeschaffung investiert die Vereinigung der Jäger des Saarlandes mehr als 30 000 Euro. „Wir arbeiten Hand in Hand mit den lokalen Landwirten zusammen und hoffen durch den Einsatz professioneller Teams noch mehr Kitze als in den vergangenen Jahren aufzuspüren und retten zu können“, so Michael Saar.

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