Corona-Pandemie So helfen die Kommunen in St.Wendel der Impftermin-Anmeldung

St. Wendel · Die Saarbrücker Zeitung gibt einen Überblick, wohin sich Bürger über 80 Jahren, die Unterstützung benötigen, wenden können.

Der lang ersehnte Impfstoff ist endlich da. Doch für viele Senioren ist es gar nicht so leicht, einen Termin zu bekommen. Aus diesem Grund unterstützen die Kommunen im St. Wendeler Land Menschen über 80 Jahren.  Foto: Federico Gambarini/dpa

Der lang ersehnte Impfstoff ist endlich da. Doch für viele Senioren ist es gar nicht so leicht, einen Termin zu bekommen. Aus diesem Grund unterstützen die Kommunen im St. Wendeler Land Menschen über 80 Jahren. Foto: Federico Gambarini/dpa

Foto: dpa/Federico Gambarini

Belegte Telefonleitungen, eine schwer durchschaubare Internetseite: Einen Termin für die Impfung zu bekommen, ist für die meisten Senioren, die älter als 80 Jahre sind, eine Herausforderung. Viele der älteren Menschen wünschen sich Hilfe bei der Vereinbarung von Impfterminen und die bekommen sie nun bei den Kommunen im Landkreis St. Wendel.

In der Gemeinde Freisen ist alles für die Unterstützung der Impflinge vorbereitet. „Es hat mich massiv geärgert, dass man diesem Personenkreis so ein schwieriges Ding reinfährt. Sie sind 80 und keine 18 mehr“, kritisiert Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) das undurchsichtige Prozedere für die betagten Senioren. Insgesamt 590 Bürger habe die Gemeinde angeschrieben. „Wir warten jetzt ab und werden sehen, in wie weit wir um Unterstützung gebeten werden“, sagt Bürgermeister Scheer. Beratung und Hilfestellung bei der Buchung eines Impftermins gibt es im Rathaus unter der Telefonnummer (068 55) 97 43.

500 Personen in der Gemeinde Oberthal sind 80 Jahre und älter. Sie alle haben Post von der Verwaltung bekommen. Der Inhalt: Informationen zur Corona-Impfung. Zuständig für den Pieks sind die Impfzentren, zuvor müssen sich die Impfwilligen selbst über das Internet oder die Telefonhotline der Landesregierung anmelden. „Wir wollen allen Senioren, die sich dabei unsicher fühlen, helfen“, sagt Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (CDU). Die Verwaltung habe keinen Einfluss auf die Terminvergaben, aber sie könne behilflich sein, wenn es darum geht, einen Impftermin für die Betroffenen zu organisieren. Ansprechpartnerin ist Tanja Schirra. Während der Öffnungszeiten im Rathaus können sich impfwillige Senioren ab 80 Jahren telefonisch bei ihr melden, Tel. (0 68 54) 901 711.

„Wir helfen gerne bei der Buchung eines Termins in einem der saarländischen Impfzentren“, betont der St. Wendeler Bürgermeister Peter Klär (CDU). Und ergänzt: Für diejenigen, die keine Möglichkeit haben, zu einem der Impfzentren zu gelangen, werde die Kreisstadt St. Wendel zudem versuchen, einen ehrenamtlichen Fahrdienst zu organisieren. Rund 2500 Briefe des Bürgermeisters mit diesen Informationen sind zu den über 80-jährigen St. Wendelern unterwegs. Den Schreiben beigefügt sind auch die Informationen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie zur saarländischen Impfstrategie. Auskunft zu diesem Thema gibt es auch auf der Homepage der Kreisstadt St. Wendel unter: www.sankt-wendel.de/zusammen/downloads. Die Organisation der Hilfen läuft über die zentrale Koordinationsstelle, welche die Kreisstadt St. Wendel zur Unterstützung von Hilfsangeboten während der Corona-Pandemie eingerichtet hat. Tel. (0 68 51) 8 09 12 34 oder per E-Mail an: zusammen@sankt-wendel.de.

Beim Eintragen in die Impfliste unterstützt die Marpinger Gemeindeverwaltung ihre Bürger, die keinen Internetzugang haben und nicht auf die Hilfe von Angehörigen zurückgreifen können. In diesem Fall können sich Impfberechtigte mit höchster Priorität während der Dienstzeiten unter Tel. (0 68 53) 9 11 61 22 an die Gemeindeverwaltung Marpingen wenden.

Auf Initiative von Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) bietet die Gemeinde Tholey allen impfwilligen Senioren aus der Gemeinde ab 80 Jahren, die sich nicht selbst über das Internet oder die Telefonhotline der Landesregierung anmelden können, praktische Hilfe an. Der betroffene Personenkreis kann sich dazu im Tholeyer Rathaus melden. „Die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung können selbst keine Impftermine vergeben und haben keinen Einfluss auf die Terminvergaben der Impfzentren. Sie helfen aber dabei, einen Impftermin für die Betroffenen zu organisieren“, erläutert Bürgermeister Schmidt. Zudem kann für Personen ab 80 Jahren aus der Gemeinde, die keine Möglichkeit haben, selbst zu dem zuständigen Impfzentrum zu fahren, eine Transportmöglichkeit organisiert werden. Für diesen Fahrservice wird eine Kostenbeteiligung von zehn Euro pro Person erhoben. Informationen zum Angebot der Impfanmeldung oder dem Fahrdienst gibt unter den Telefonnummern: (068 53) 508 40 und (068 53) 508 66.

700 Briefe hat die Nonnweiler Gemeindeverwaltung an Senioren ab 80 Jahre verschickt. „Wir helfen bei der Beantragung von Impfterminen“, sagt Hauptamtsleiter Edwin Maßmann. Dies geschieht unter der Telefonnummer (068 73) 660 74, montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr. Freitags ist das Infotelefon nur vormittags besetzt. „Wenn wir es leisten können, bieten wir auch einen Fahrdienst zum Impfzentrum an“, sagt Maßmann. Für den Transport von Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder die auf medizinische Hilfsmittel angewiesen seien, werde sich die Gemeinde mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Verbindung setzen.

„Alle Briefe an die Senioren sind  raus“, berichtet der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit (CDU). Zwei Mitarbeiter der Verwaltung unterstützen im Bürgerbüro, Tel. (0 68 52) 88 50, die älteren Bürger in allen Fragen bei der telefonischen und digitalen Beantragung ihres Impftermins. „Im Einzelfall werden wir auch nach Lösungen suchen, wenn ein Bürger nicht weiß, wie er seinen Impftermin wahrnehmen kann, weil er selbst keine Angehörige oder Vertrauensperson mehr hat“, stellt der Bürgermeister in Aussicht. Bei Mobilitätseinschränkung werde sich die Gemeinde für einen Transport mit dem DRK-Kreisverband in Verbindung setzen.

Auch die Gemeinde Namborn bietet ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und Wahrnehmung von Impfterminen an. Bei Bedarf können sich die 80-Jährigen zu den Öffnungszeiten im Rathaus melden. Tel. (068 57) 9003 0.

Laut dem Saar-Gesundheitsministerium sei das Impfvergabesystem nach massiver Kritik umgestellt worden. Seit Montag, 11. Januar, 7 Uhr, ist nun der Eintrag in eine Impfliste möglich. Auf die Liste werden derzeit nur Berechtigte der ersten Priorisierungsgruppe aufgenommen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums können sich Personen aus der Priorisierungsgruppe eins im Internet auf der Webseite impfen.saarland.de selbst eintragen oder über die Telefonnummern (06 81) 501 442 2 und 0800 999 159 9 (die Hotline von montags bis sonntags von 7 bis 20 Uhr erreichbar) eintragen lassen. Direkte Terminbuchungen sind aktuell nicht möglich. Stattdessen erfolgt nach einem erfolgreichen Eintrag eine automatisierte Benachrichtigung über die Aufnahme auf die Impfliste per E-Mail, SMS oder Brief. Über den konkreten Impftermin wird erst später informiert. Zunächst wird die Impfliste im ersten Durchlauf bis zum 25. Januar zur Eintragung offen sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort